Bischofswiesen: Ungewissheit bleibt bei Familie

Aus Von Ramona Schittenhelm

 

Bischofswiesen: Vier Jahre alt ist sie vor wenigen Tagen geworden, die kleine Helena aus Bischofswiesen. Einen üblichen Kindergeburtstag gab es allerdings nicht. Das kleine Mädchen hat Leukämie und eben erst die dritte Chemotherapie hinter sich gebracht. Die vier Jahre alte Helena wird künstlich ernährt. Blutuntersuchungen haben inzwischen aber ergeben, dass der Bruder des Mädchens zu 90 Prozent als Spender in Frage kommen kann. Ob es aber tatsächlich passt, bleibt abzuwarten.

Bis zur Knochenmarkspende muss Helena im Krankenhaus in Salzburg bleiben. Die Transplantation findet in Wien statt. Dort muss sie acht Wochen verbringen. Etwa 14 Tage nach der Blutspendeaktion am Samstag, 10. Februar in Bischofswiesen, würde die mögliche Transplantation stattfinden. Die Möglichkeit, dass Helenas Körper das Knochenmark abstösst ist gegeben, weshalb es wichtig wäre, weitere Spender zu finden, hoffen die Eltern und Freunde. Im Landeskrankenhaus Salzburg sind derzeit 16 weitere leukämiekranke Kinder aus der Region, die auf Hilfe warten. Das Testresultat der Untersuchung wird bis zum Monatsende feststehen.

Typisierung kostet 100 Mark

Die Registrierung eines solchen Lebensspenders kostet 100 Mark. Aufgrund des Sozialgesetzbuches ist es den Krankenkassen nicht möglich, die Kosten der Ersttypisierung zu bezahlen. Spenden dazu sind bei der Sparkasse Berchtesgaden (Bankleitzahl 710 500 00), Konto 581 272 möglich. Damit die Untersuchungen finanziert werden können, finden verschiedene Veranstaltungen und Aktionen zu Gunsten von Helena statt. Am Freitag, 19. Januar, spielt die Band „Pass Partou“ im Brenner Bräu in Bischofswiesen. Der Erlös, der aus den Eintrittsgebühren der Veranstaltungen erzielt wird, kommt der Aktion Helena zu Gute. Am 25. Januar spielt im Kuckucksnest in Berchtesgaden die Band „Black Bone“, am 2. Februar spielt Mia Kaiser-Wenig das Stück „Großmutters neues Kleid“. Beginn ist um 15 Uhr im Brenner Bräu Bischofswiesen. Auch während des Faschingsballs im Kur- und Kongresshaus am 3. Februar sollen die Leute informiert werden. Entweder Rodel-Olympiasieger und Weltmeister Georg Hackl oder der ehemalige Bundesverteidigungsminister Georg Leber mit Frau Katja werden vor Ort die Gäste über die Leukämieerkrankung und mögliche Hilfsaktionen informieren. Beim Kinderfasching im Kurhaus am 4. Februar werden ebenso Informationsblätter verteilt.
Hilfe soll auch von Seiten des Gebirgsjäger-Batallions 232 ausgehen. Der Kinderfasching am 4. Februar (14 Uhr) im Unteroffiziersheim, der Unteroffiziersfasching am Freitag, 9. Februar, sowie der Weiberfasching am Donnerstag, 22. Februar, soll für die Bischofswieserin veranstaltet werden.

4 000 Menschen deutschlandweit pro Jahr

Helena ist aber kein Einzelfall. Jährlich erkranken rund 4 000 Menschen an Leukämie in Deutschland. Für viele von ihnen ist eine Õbertragung gesunder Stammzellen die einzige Heilungsmöglichkeit. Ein geeigneter Stammzellenspender ist schwer zu finden. Die Gewebemerkmale von Patient und Spender müssen nahezu vollständig übereinstimmen. Knapp 30 Prozent aller suchenden Patienten finden deshalb derzeit keinen „identischen Gewebezwilling“.