Christian Magerl: Flächenverbrauch muss deutlich reduziert werden

Aus Von Ramona Schittenhelm

Karlskron Das Ziel muss sein in ganz Bayern, den Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren. Denn, so Dr. Christian Magerl (Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen), wir bräuchten die bestehenden landwirtschaftlichen Flächen durchaus für landwirtschaftliche Nutzung. Zum einen für die Nahrungsmittelproduktion, zum anderen im Zusammenhang mit der Energiewirtschaft. Daher müssten hier die Kommunen sorgsam mit ihren Flächen haushalten, appellierte der Grünen-Abgeordnete während der Wahlkampf-Auftaktveranstaltung des Karlskroner Ortsverbandes. Der Seitenhieb war auch im Hinblick auf die zuletzt mit der Nachbargemeinde Baar-Ebenhausen geplante Logistikfläche von 15,6 Hektar zu verstehen.

Vor zwei Jahren die geplante Flächenerweiterung in Probfeld, nun in Brautlach: das Thema wird uns wohl auch in Zukunft als Standort im Zentrum Bayerns immer wieder ereilen, eröffnete Ortsvorsitzende Silvia Dirsch die Versammlung. Daher sei man umso gespannter, was Magerl, der selbst im Umweltausschuss sitzt, zum Thema Flächenverbrauch zu berichten habe. Und das war eine ganze Menge, führte der Abgeordnete den Anwesenden doch vor Augen, dass Karlskron was den Flächenverbrauch und die zersiedelte Fläche gut im Landesdurchschnitt und die beteiligte Nachbargemeinde Baar-Ebenhausen massiv über dem Landesdurchschnitt in Bayern liege. D.h. man verbrauche jährlich deutlich mehr an (neuer) zumeist landwirtschaftlicher Fläche, um diese zu überbauen. Vom eigentlichen bayerischen Ziel der Flächenverbrauchsminimieruntg sei man meilenweit entfernt, würde zum jetzigen Zeitpunkt etwa das Vierfache an Fläche verbrauchen, als es das Ziel zum Jahr 2020 vorsieht. Und das, so Magerl, sei absolut kontraproduktiv für eine nachhaltige Planung. Umsomehr freie er sich mit den Karlskroner Grünen, dass es gelungen sei, dass Logistik-Gelände vom Tisch zu bekommen. Denn Anfang der Woche wurde aufgrund des Bürgerwiderstandes sowohl in Karlskron als auch in Baar-Ebenhausen der Beschluss zur Gründung eines Planungsverbandes „Logistik Brautlach-Süd“ aufgehoben (wir berichteten). Bei etwaigen Neuansiedlungen müsste damit die Planung wieder bei Null starten.

Wohnqualität für alle Altersschichten, INVG-Anbindung, verbesserte Möglichkeiten für Jugendliche im Ort, ein verbessertes Geh- und Radwegenetz, eine moderate (saubere) Gewerbeansiedlung und eine Verbesserung der innerörtlichen Erneuerbaren-Energiebilanz: das sind die Ziele der Karlskroner Grünen um Bürgermeisterkandidat Martin Wend, der sich den Anwesenden kurz vorstellte und seine Ziele für Karlskron bekannt gab. Nicht zu vergessen sei in diesem Zusammenhang natürlich auch weiterhin Transparenz zu und mit den Bürgern und natürlich die tatsächliche zeitnahe Umsetzung des schnellen Internets in der Gemeinde.