Cloosion geht an den Start: Bewertungsportal auf Social Tagging-Basis ab September verfügbar

Aus Von Ramona Schittenhelm

Eine kritische Beleuchtung des Portals Cloosion kann ich Euch leider nicht anbieten. Denn zum angekündigten Zeitpunkt für die Veröffentlichung wurden leider nur drei Screenshots sowie ein nur positv gefasster Text zur Verfügung gestellt. Zwar wurde suggeriert, dass objektive Berichte gewünscht sind, die tatsächliche Informationspolitik bestätigt dies bislang jedoch nicht. Auf Mail-Anfragen wurde zwar geantwortet, jedoch nicht wirklich eine weiterführende Information oder Bildmaterial, dass wirklich etwas aussagen könnte zur Verfügung gestellt.

Trotzdem wollte ich Euch als Leser über ein neues Portal informieren, welches zum 01. Oktober 2011 öffentlich zugänglich sein wird. Bis dahin ist es lediglich für ausgewählte Nutzer – Google+ lässt grüßen – nutzbar: ber Beta Key. Leider kann ich Euch aufgrund der mir bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorliegenden ‚Möglichkeiten‘ keine objektive bzw. unabhängige Meinung zum Portal bieten, sondern lediglich eine Information, dass das Portal ab September … zumindest für eingeschränkte Kreise … zugänglich sein wird.

Ein riesen Primborium wurde gemacht bzgl. der Vorstellung von Cloosion ab dem August 2011. Nur ist es leider so, dass ich Ihnen hier kaum Informationen geben kann bzw. der tatsächlichen Funktionsweisen. Denn: zur Verfügung gestellt wurde eine knapp gehaltene Information, die bereits über den Blog des Portals veröffentlicht wurde. Die drei mitgelieferten Screenshots sind leider eher klein und damit wenig aussagekräftig gehalten. Dadurch lässt sich selbt für einen erfahrenen Analysten keine ehrliche und objektive Aussage treffen. Als Rückmeldung gab es, dass die Beta-Phase erst ab dem 1. September läuft und das Portal auch zu diesem Termin erst – auch im Testbereich – funktionsfähig ist. Eine Aussagekraft, in wiefern das Portal wirklich mehr bietet, als die bereits bestehenden Seiten, kann daher nicht gegeben werden. In der Vorveröffentlichung des Betreibers stand zumindest, dass im Vergleich zu bestehenden Portalen etwas wirklich Neues enthalten sein soll – das Social Tagging kann es aber sicherlich nicht sein, da man solche Funktionen bereits zu Hauf in den verschiedensten Portalen findet. Die Frage muss daher – da ich darauf keine Antwort finden kann – auch für sie unbeantwortet bleiben. Auch auf den Webseiten, die zur Verfügung gestellt wurden (s.u.) ist leider nicht wirklich mehr zu erfahren.

Cloosion – was ist das überhaupt? – Laut Betreiberangaben handelt es  sich hierbei um ein Bewertungsportal, das auf Social Tagging basiert. Wie das funktioniert? Vom Prinzipt her normalerweise ganz einfach. Nutzer können dort Produkte bzw. beliebige andere Dinge oder Cards (Produktseiten) anlegen. Plus und Minus – also Daumen hoch und runter ist dabei die Form der Bewertung des Portals. Positive Produkte werden so in übersichtlicher Form dargestellt.

Cloosion ist dabei aber keine neue Idee, sondern es wird vom Betreiber lediglich der Ansatz der bereits seit den 90er Jahren bestehenden Bewertungsportalen Ciao und Dooyoo aufgegriffen. So wie bei den bewerten Bewertungsportalen soll eine Bewertungsmöglichkeit gegeben werden. Andere Nutzer sollen auf die Erfahrungen und Bewertungen anderer setzen. Die Bewertungscommunity verfügt zudem über eine Preissuchmaschine. Cloosion setzt auf die  inzwischen gängigen Tools – also statt Foren und Mailinglisten sind es Posts, Tweets oder andere Kurzmeldungen, die für eine Bewertung bzw. Verbreitung sorgen.

Erfahrungsgemäß ist es nur ein Bruchteil der  User solcher Bewertungsportale, die auch Rezensionen in Texten verfassen. Selbst darüber informieren möchten sich alle. Wenn allerdings die Form der Bewertung einfach und ohne viel Zeitaufwand möglich ist, könnte sich die Zahl der rezensierenden User erhöhen. Auf diese Tatsache vertraut wohl auch der Betreiber von Cloosion. Denn so wie es scheint, soll hier auf langatmige Text-Rezensionen verzichtet werden, sondern die von Facebook und Google+ bekannten Likes und Dis-Likes bzw. Daumen hoch/Daumen runter-Features eingesetzt werden.  Wie sich der Betreiber das in der Praxis aber genau vorstellt bzw. wie die jeweiligen Produktseiten gegliedert sein sollen bzw. in wieweit es dann objektive Informationen statt ‚Marketing-gewäsch‘ geben wird, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt leider unbeantwortet.

Kurz zu den Produktseiten: auf Cloosion kann jeder Nutzer offensichtlich beliebige Dinge eingeben auf die sog. Cloosion Cards: Haushaltsgeräte, Autos, Hotels, Webseiten, Bars oder den prominenten Nachbarn. Letzgenanntes erachte ich ehrlich gesagt als problematisch – rechtlich, insbesondere aber unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten. Denn einen Menschen zu „liken“ oder zu „disliken“ ohne ihn wirklich zu kennen – dabei meine ich nicht den oberflächlichen Eindruck, den man von in der Öffentlichkeit stehenden Personen vielleicht hat – ist nichts, was in ein solches Portal gehören sollten. Lt. Ausschreibungen und Vermarktungen soll dieser Bereich jedoch möglich sein, weshalb er hier auch in einer objektiv-kritischen Beleuchtung angesprochen wird.

In einer Beta-Phase ab dem 1. September können Nutzer mittels eines speziellen Beta Keys das Portal nutzen. Ab Oktober ist dann der offizielle Start – wer sich bereits auf cloosion.com anmelden, wird über Neuigkeiten informiert. Sobald es also möglich ist, das Portal tatsächlich und real objektiv zu beleuchten, wird es hier einen unter realen Gesichtspunkten abgehaltenen Bericht geben.

Eine Empfehlung für oder gegen das Portal kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeben. Anhand der mir zur Verfügung gestellten Materialien maße ich mir dies nicht an. Fakt ist jedoch, dass im Zuge der Ankündigung der Pre-Phase beileibe nicht alles optimal verlaufen ist, die Betreiber der Seite also noch einiges zu tun haben, um a) die Vermarktung und b) das Produkt am 1. September an den Start zu bringen. Denn ähnliche Konzepte gibt es einige im Web.

Mein persönliches Fazit generell zu Marketing-Kampagnen, die durchgeführt werden, ohne dem User oder Leser wirklich Information an die Hand zu geben, sind wenig nutzerfreundlich. Es sei zwar dahingestellt, ob man so die Aufmerksamkeit auf ein mgl. neues Produkt erzeugen kann – nur sollte dies nicht überzogen werden. Zwar wird der Nutzer an sich erst einmal neugierig gemacht, schaut sich vlt. auch etwas Neues erst einmal an.  Kurzfristige „Erfolge“ sind so sicherlich sichtbar und möglich. Nur die Nachhaltigkeit und die tatsächliche Orientierung am Nutzer bleibt dabei sehr häufig auf der Strecke.