Dr. Georg Gänswein: Papst Benedikt – ein einfacher und bescheidener Arbeiter im Weinberg des Herrn
Aus Von Ramona SchittenhelmEr erinnere sich noch gut daran, wie er Vorlesungen des damaligen Professors Joseph Ratzinger an der Universität in Regensburg gehört hätte, beschreibt der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber seine Gedanken über Papst Benedikt XVI. in dem von Georg Gänswein herausgegebenen Buch. Stoiber weißt in seinem Kapitel über den Papst auf dessen besondere, klare und intensive Art des Gesprächs und der Predigten hin. Als ihn besonders prägend beschreibt der ehemalige Ministerpräsident die Begegnungen zwischen Ratzinger und dem damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß – zwei starken Persönlichkeiten.
Neben Stoiber, der den Glauben als wichtig empfindet – auch und gerade für die Politik, haben sich u.a. Notker Wolf, Reinhard Kardinal Marx, Joachim Kardinal Meisner sowie Gänswein selbst aus kirchlicher Sicht zum katholischen Oberhirten geäußert. Wolf erinnert sich dabei an ein Erlebnis in Sao Paulo, als er während der Pontifikalvesper die Mitra erhalten hatte, die seinerzeit für den Heiligen Vater bei dessen Besuch angefertigt worden war. Der Kölner Kardinal Joachim Meißner kennt Papst Benedikt bereits seit über drei Jahrzehnten, hatte einige Berührungspunkte mit dem heutigen Papst auch in der gemeinsamen theologischen Vergangenheit. Meißners Beschreibung bzgl. Ratzinger: „Mozart der Theologie“. Marx verbindet mit Papst Benedikt nicht nur, dass beide Kardinäle der Erzdiözese München und Freising sind bzw. waren. Er bezeichnet Benedikt den XVI als theologischen, staunenden, heimatverbundenen und doch auch humorvollen Papst.
Aus der Welt des Sports waren es u.a. Franz Beckenbauer und die Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch, die ihre Sicht zum Glauben bzw. Papst in dem Werk über den Papst äußerte. Tradition und Glauben, so Höfl-Riesch seien ihr schon von Kindesbeinen an wichtig gewesen. Seit dem Wechsel Ratzingers an die Spitze der katholischen Kirche beschäftige sie sich intensiver und bewusster mit dem Glauben – ein Hinterfragen mancher Entscheidungen des eigenen Lebens sei bei ihr deutlicher geworden, beschreibt Höfl-Riesch, die katholisch geprägt erzogen wurde.
Claus Hipp, ein Mann der Wirtschaft, beschreibt in seinen Gedanken, dass mit Ratzinger ein Wissenschaftler auf dem Papststuhl sitze, der dennoch den Glauben einfach und klar vermitteln könnte. Als Bayer sei er – obwohl Papst der Weltkirche – für ihn als Bayern doch ein besonderer Papst.
Und Dr. jur Georg Gänswein selbst, er spricht von seinem „Chef“ als jemand der in seiner langen Theologiezeit durchaus auch kritischen Stimmen gegenüber stand. Er bezeichnete Beziehung zwischen Glauben und Vernunft, zwischen Wahrheit und Freiheit, zwischen Religion und Menschenwürde als Kern der Gedanken von Papst Benedikt.
Was auffällt, wenn man die Prominentenliste betrachtet, die im Buch „Benedikt XIV. – Prominente über den Papst“ zu Wort kommen: die Mischung aus Alt und Jung, Politik, Sport, Theologie und Wirtschaft ist gelungen. Viele der befragten hatten Papst Benedikt bereits persönlich erlebt. Und viele haben eines gemeinsam mit Joseph Ratzinger: ihre Heimat ist Bayern. Das Buch, das anlässlich des 85. Geburtstages von Papst Benedikt im März 2012 im Verlag Media Maria herausgegeben wurde umfasst 192 Seiten und 20 Abbildungen und ist für 19,95 Euro zu bestellen (ISBN 978-3-9814444-5-9).
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Über den Autor
Ausbildung als Journalistin im Berchtesgadener Land. Lokal- und Online-Journalismus sind meine Leidenschaft. Meine journalistischen Wurzeln liegen im Sport- und Technik-Journalismus.
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