Förderung junger Nachwuchssportler im Berchtesgadener Raum

Aus Von Ramona Schittenhelm

Berchtesgaden Lediglich vier oder fünf Sportarten – allen voran der Kanu- und Radsport – seien derzeit noch internationale Spitze, beschreibt Ulrich Feldhoff (Vizepräsident des Deutschen Sportbundes). Der Sportexperte sprach im Rahmen des 3. internationalen Sportsymposiums „Schulen für Leistungssportler im internationalen Vergleich – Neue Tendenzen zur Leistungsoptimierung“ auf der Buchenhöhe in Berchtesgaden. Alle anderen seien nur Mittelmaß.
Zurückblickend auf Olympia bilanzierte Feldhoff: Der Hauptteil der Medaillen, die man erreicht hätte, wäre von den Kanuten und Radsportlern gewesen. Die Mehrzahl der Medaillengewinner wären ehemalige oder aktuelle Schüler von sportorientierten Schulen, hat Ulrich Feldhoff bei seinen Bilanzen herausgefunden. Gerade im Juniorenbereich hätte man bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr sehr gute Ergebnisse erzielt und sei weltbeste Nation gewesen. So stark sei man seit der Wiedervereinigung 1990 nicht mehr gewesen.
Das Problem liege beim Übergang zwischen Juniorenbereich und (internationale) Leistungsspitze. In dieser Zeit würden zu viele Sportler aufgeben – bis zu 90 Prozent. Stellt sich die Frage, so Feldhoff, warum nur so wenige junge Sportler das vorhandene (wissenschaftliche und schulische) Know-how nutzen würden. Einige seien unfähig, ihre Leistungen sauer und kritisch zu analysieren. Aus Sicht Feldhoffs sollte man das Umfeld für die jungen Sportler verbessern, gerade im Trainerbereich. Es könne nicht angehen, dass man speziell im Jugend- und Juniorenbereich die Trainer einsetze, die im Seniorenbereich gescheitert seien. Es seien auch zu wenige Trainer bereit, die wissenschaftliche Erkenntnisse in die Trainingsarbeit einfließen zulassen und den Trainingsplan entsprechend um- oder auszugestalten.

Positiv bewertete der Vizepräsident des Sportbundes auch die verschiedenen Sportschulen, speziell in den neuen Bundesländern. Im Westbereich seien die meisten Sport(elite)schulen noch im Aufbau. Lediglich die Christophorusschule in Berchtesgaden sei eine vergleichbar gute Schule, die Unterricht und Sport gut miteinander vereine.

Aufgabe von Staatssekretärin des Bundesinnenministeriums Brigitte Zypries ist die Verteilung und Õberwachung der Fördergeldern für Sportler und Sportstätten. Die Fördergelder sind leistungsabhängig. Entscheidend ist auch der Kampf und die Kontrollen der jeweiligen Verbände gegen Doping. Künftig werde von Seiten der Regierung allerdings die Förderung überarbeitet: Es werden verschiedene Pakete geschnürt, nicht nur das Angebot verkleinert, erläutert die Staatssekretärin