Hochwasser – Naturkatastrophen verursachen menschliches Elend

Aus Von Ramona Schittenhelm

Jeder, der ein Hochwasser noch nicht persönlich miterleben musste, kann kaum nachempfinden, in welcher Situation sich die Menschen befinden. Angst um das persönliche Hab und Gut ist dabei nur ein Aspekt, der die Menschen in diesem Moment bewegt. Allen voran ist es aber vor allem die Hilflosigkeit, die man empfindet, wenn die Wassermassen kommen. Häufig kommen die Vorboten über nacht. Vielfach steht Hochwasser als Zusammenspiel eines überlaufenden Flusses, eines nicht aufnahmefähigen Kanalnetzes bzw. eines sintflutartigen Regenfalles. Trifft alles drei zusammen, bleibt oft nur noch eines: zuschauen und sich in Sicherheit bringen. Ein Problem im Zusammenhang mit Hochwasserfällen ist der sog. Hochwasser-Tourismus, also Menschen, die an die Unglücksorte pilgern, um dort in Form von Schaulustigen schauen und (vermeintlich) gute Ratschläge geben.

Als Journalistin musste ich berufsbedingt bereits zu verschiedenen Unglücksfällen oder Naturkatastrophen – u.a. ein Hochwasser im Landkreis Kelheim (Neustadt, Weltenburg) 1999. Es gehört zum Job, genauso, wie die medialen Berichte über Einsätze von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW bei Unfällen. Trotzdem sieht man die Situation des Berichterstatters anders, wenn man selbst bereits Hochwasser-Fälle als persönlich Betroffener erlebt hat.