Journalismus ist weit mehr als nur Artikel schreiben

Aus Von Ramona Schittenhelm

Die Medienwelt wandelt sich. Wurden Artikel früher mit der Druckmaschine gesetzt, werden die Seiten heute direkt am Rechner zusammengestellt, belichtet und an direkt an den Druck weiter gegeben. Die Vorlaufzeiten verkürzen sich damit. Wer noch vor 20 Jahren Journalismus betrieb, der kannte den sog. Klebeumbruch. D.h. Artikel wurden ‚gesetzt‘, ausgedruckt und per Aufkleben auf ein Blatt Papier zusammengestellt. Dies diente als Vorlage für die Druckseite.

Um die Jahrtausendwende – also in den letzten zehn Jahren – wurde von den Redakteuren ein immer umfassenderes Wissen erwartet: die Eier legende Wollmilchsau war gefragt, die Schreiben konnte und zugleich als VJ die Beiträge für das (lokale) Fernsehen gleich mit lieferte. Die Entwicklung von Verlagsseite her ging dabei häufig dahin, hier nur mehr sog. Freie Journalisten einzusetzen und ein Terminbezogenes Honorar zu bezahlen – Beiträge für Hörfunk, Zeitung und Fernsehen inklusive.

Inzwischen haben einige Verantwortliche bereits festgestellt: Werte und Qualität gehen dabei verloren. Denn: geschrieben wird in der heutigen Zeit von vielen. Nur bleibt die Frage ob Verteilung, inhaltlicher Qualität und journalistischem Hintergrund. Volontariate – also die Grundausbildung des Journalismus – sind zwar noch wichtig. Wer Journalist werden will wird sich zuünftig jedoch darauf einstellen müssen, zuerst ein Studium zu absolvieren.