Kita und Kinderbetreung – Das Problem der Politik 2013 unmittelbar vor dem Wahlgroßkampftag

Aus Von Ramona Schittenhelm

Kommentar von Ramona Schittenhelm

Kommentar von Ramona Schittenhelm

Drehbuch-Autoren hätten es 2007 wohl nicht treffsicherer inszenieren können. Unter der großen Koalition SPD-CDU-CSU wurde 2007 der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz sowie dem Betreuungsgeld (als Alternative) von der großen Koalition beschlossen. Ab Sommer 2013 soll für alle ab zweijährigen Kinder ein Betreuungsplatz vorhanden sein. Federführend beteiligt hieran war die heutige Arbeits- und frühere Familienministerin Ursula von der Leyen. Eig. könnte man von einem strategischen Schachzug sprechen, dass so kurz vor der Bundetagswahl eine solche Rakete gezündet wird. Denn der Unmut vieler ist vorprogrammiert. Familienministerin Kristina Schröder kann derzeit nur Feuerwehrfrau spielen und versuchen, die Baustelle in den Griff zu bekommen. Eine Baustelle die faktisch kaum lösbar sein dürfte. Zwar lässt sich mit dem 10-Punkte-Plan vielleicht in der ein oder anderen Großstadt das räumliche Problem rund um die Örtlichkeiten der Kinderbetreuung bis nächstes Jahr noch in den Griff bekommen. Die Frage nach dem Personal die bleibt jedoch. Denn es muss fähige und gut ausgebildete Erzieher geben, die sich um die Kinder kümmern. Die Ausbildung dauert zwischen 3 und 5 Jahren – d.h. die neuen Kräfte müssten also schon kurz vor Abschluss der Ausbildung sein, um helfen zu können.

Was die derzeit teils hitzgig geführte Debatte klar zeigt: In der Erziehungspolitik kann derzeit nur Schadensbekämpfung betrieben werden. Die amtierende Familienministerin bekommt Prügel ab, die ihr andere eingebrockt haben, während es um die Arbeitsministerin zuletzt sehr ruhig geworden ist … wohl zurecht, denn hier gibt es in meinen Augen die größeren Versäumnisse.

Zurück zum Ausgangspunkt 2007 geblickt, hätte die damalige Familienministerin von der Leyen spätestens mit ihrem Wechsel ins Arbeitsministerium alle Kräfte bündeln müssen und den Job-Motor „Erzieher“ anlaufen lassen. Gewusst um die Situation hätte sie aufgrund ihrer davor liegenden Tätigkeit ja wissen müssen.

Wie kann ich den Beruf des Erziehers attrraktiver gestalten? Spätestens hier wäre aufgekommen, dass eine Erzieherin – in Vollzeit beschäftigt – mit ihrem Gehalt kaum in der Lage sein dürfte, sich Wohnung und Lebensunterhalt in einer Großstadt zu bezahlen.Sehr viel Idealismus, Einfühlungsvermögen, Fach- und Sachkompetenz wird von diesen Personen erwartet. Dinge, die man bei der Umsetzung des 2007er Beschlusses jedoch durchweg von der Politik-Seite her vermissen musste.

Man wird keine Erzieher, die derzeit händeringend gesucht werden, aus dem Hut zaubern können. Vielleicht ergibt sich aber so für den ein oder anderen studierten Lehrer – immerhin auch alle mit pädagogischer Ausbildung versehen – die auf der Suche nach einer Anstellung nicht fündig geworden sind die Möglichkeit, sich einzubringen und fundiert an der Entwicklung der Kleinkinder beizutragen. Durch die hier bereits vorhandene Vorbildung könnte man die noch vorhandene Zeit bis Sommer 2013 effektiv nutzen und die Möglichkeiten ausschöpfen, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln.