Magdalena Neuner stand nach ihrem Biathlon-Rücktritt noch einmal ganz oben

Aus Von Ramona Schittenhelm

Baden-Baden Sie stand noch einmal im Blickpunkt der Kameras: Magdalena Neuner. Die zurückgetretene Biathletin – zweimalige Olympiasiegerin, zwölfmalige Weltmeisterin, dreifache Gesamtweltcup-Gewinnerin – gewann die Abstimmung zur Sportlerin des Jahres deutlich. Die Auszeichnung ging damit nach 2007 und 2011 zum dritten Mal an die Oberbayerin.

Deutschlands Sportfrauen zeigten durch die Bank herausragendes

Neuner hatte letztlich mehr als doppelt soviele Stimmen wie ihre Sportler-Kolleginnen. Aber auch die Leistungen von Angelique Kerber im Tennis oder der Husaren-Ritt von Lilli Schwarzkopf beim olympischen Siebenkampf waren herausragende Ereignisse im Sportjahr 2012. Dennoch hatten die Sportjournalisten hier wohl noch einmal ein Lebenswerk ein sympathischen Sportlerin gedacht. Denn ein Rücktritt vom Rücktritt ist für Neuner definitiv ausgeschlossen: „Wenn ich jetzt 45 Mintuten Laufen gehe, denke ich danach: Für heute reichts, es tut schon wieder alles weh! Ich hab auch nicht mehr diesen Biss wie noch vor einem Jahr. Jetzt will ich einfach andere Sachen machen.“ Und der – der Sprung zurück in den normalen Alltag – scheint der Werbemillionärin und sportlichen Sympathieträgerin durchaus gelungen zu sein. Dahinter geriet das sensationelle Tennisjahr der Kielerin Angelique Kerber fast ein wenig ins Abseits, schaffte sie es doch, sich unter den besten zehn Tennisspielerinnen festzusetzen und nach einer Steffi Graf den Glanz wieder zurück in die deutschen Tennisstadien und Wohnzimmer zurück zu holen. Zu vergessen ist auch nicht der Leidensmoment der Lilli Schwarzkopf in London. Die Siebenkämpferin hatte sich sportlich Silber gesichert, musste dafür aber – da sie fast disqualifiziert wurde – erst mühsam kämpfen.

Robert Harting überstrahlte mit Magdalena Neuner zusammen die Gala

Bei den Männern war die Entscheidung ein wenig enger: Das Duell lautete Robert Harting gegen Sebastian Vettel. Beides sind herausragende Sportler. Mit dem Diskusmann, der in London Gold gewinnen konnte, sicherte sich erst zum zweiten Mal ein Leichtathlet den (2000 war es Nils Schumann) die Auszeichnung zum Sportler des Jahres. Das ist absolut geil, ich freue mich für Deutschland und Berlin – so die Worte des Diskus-Hünen nach seinen sportlichen Erfolgen. Der Formel1-Star Vettel mit seinem neuerlichen Weltmeistertitel hatte gegen den Diskusstar knapp das Nachsehen.

Die Ruderer – besser gesagt der Ruder-Achter mit seiner Erfolgsserie, gipfelnd im Olympiasieg – wurde die Mannschaft des Jahres. Die Acht setzten sich gegen das Beachvolleyball-Duo Jonas Brink und Jonas Reckermann durch.