Manipulierter Geldautomat – 17.000 Euro Beute

Aus Von Ramona Schittenhelm

Rohrbach, Lkrs. Pfaffenhofen a.d. Ilm:Manipulierter Geldautomat – 17.000 Euro Beute

Eine Betrugsserie im Zusammenhang mit Manipulationen an einem Geldautomaten in Rohrbach beschäftigt derzeit die Kripo Ingolstadt. Bisher sind bei der Polizei 8 Fälle mit einer Schadenshöhe von rund 17.000 Euro angezeigt worden.

Nach bisherigen Erkenntnissen kamen die Täter mit einer Vorgehensweise die „Skimming“ genannt wird in den Besitz von sensiblen Kartendaten. Dabei wird meist auf oder vor dem Karteneinschiebeschacht ein Lesegerät angebracht, das die Daten des Magnetstreifens der Karte ausliest. Ergänzend dazu wird mit einer versteckten Kamera oder mit einer Tastenfeldattrappe die Eingabe der PIN aufgezeichnet. Die Bedienung des Geldautomaten wird durch diese Anbauten in der Regel nicht beeinträchtigt. Mit diesen Informationen sind die professionellen Tätergruppen in der Lage Kartenrohlinge herzustellen, die Geldabhebungen an meist im Ausland gelegenen Geldautomaten ermöglichen.

Im aktuellen Fall wurde auf diese Weise ein Geldautomat in einer Sparkassenfiliale in Rohrbach im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm angegangen. Zunächst unbemerkt von Kunden und der betroffenen Bankfiliale manipulierten die unbekannten Täter den Geldautomaten bereits an den beiden ersten Wochenenden im Mai 2011. Erst mehrere Wochen später am Pfingstwochenende, machten die Betrüger von den erlangten Daten Gebrauch und griffen mittels der hergestellten Kartendubletten an Geldautomaten in Kolumbien auf die Konten der Geschädigten zu. Rund 17.000 Euro wurden auf diese Weise bei den bisher bekannten 8 Geschädigten abgebucht.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Daten weiterer Nutzer des Geldautomaten der Bankfiliale in der Hofmarkstraße ausgespäht wurden. Kunden, die diesen an den beiden Mai-Wochenenden vom 7. auf 8.5. und 14./15.5.2011  genutzt haben, werden gebeten ihre Kontoauszüge im Hinblick auf nicht nachvollziehbare Abbuchungen zu überprüfen. Weiterhin bittet die Kriminalpolizei Ingolstadt um sachdienliche Hinweise, insbesondere zu möglichen Wahrnehmungen im Bereich der betroffenen Bankfiliale. Hinweise werden unter der Telefonnummer 0841/9343-0 entgegen genommen.

 

So kann man sich vor Skimming schützen:

  • Gehen Sie bitte sorgsam mit Ihren Zahlungskarten um und bewahren Sie die PIN stets getrennt von der Karte auf.
  • Haben Sie mehrere Zahlungskarten? Betätigen Sie den Türöffner eines Bankinstitutes nicht mit der gleichen Karte, mit der Sie anschließend Geld abheben möchten.
  • Geben Sie Ihre PIN niemals an einem Türöffner eines Bankinstitutes ein. Kein Geldinstitut verlangt für den Zugang zum Geldautomaten die Eingabe der PIN. Der Kartenleser hat immer nur die Funktion des Türöffners. Verständigen Sie in solchen Fällen die Polizei und das Geldinstitut.
  • Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann. Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden.
  • Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab. Das erschwert das „Ausspähen“ per Kamera oder Foto-Handy erheblich.
  • Nutzen Sie keinen Geldausgabeautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint, z. B. angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und lockere Teile, Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz.
  • Bei Verdacht auf Manipulation sollten Sie den Automaten nicht nutzen. Verständigen Sie die Polizei, um mögliche Spuren sichern zu können.


Weitere Maßnahmen:

  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.
  • Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie bitte umgehend die Karte über Ihre Bank bzw. den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.