Mehrfachbelastung für Einsatz im Ernstfall für Wasserwacht in Berchtesgaden

Aus Von Ramona Schittenhelm

Berchtesgaden Elf Rettungstaucher, 18 Motorbootführer, acht Ausbilder Rettungsschwimmen und ein Ausbilder Schwimmen stehen der Ortsgruppe der Wasserwacht Berchtesgaden zur Verfügung. Um für ihre Aufgaben gewappnet zu sein, bildet die Wasserwacht in den Fachbereichen Schwimmen, Rettungsschwimmen, Naturschutz, Rettungstauchen, Motorbootführen und Unterführen aus. Am Wochenende feiert die Ortsgruppe Jubiläum. Dabei stellt sie der Bevölkerung am Weihnachtsschützenplatz und in der Watzmann Therme ihre Aufgaben vor.

Wasserwachtortsgruppe Berchtesgaden feiert 50-jähriges Bestehen

Elf Rettungstaucher, 18 Motorbootführer, acht Ausbilder Rettungsschwimmen und ein Ausbilder Schwimmen stehen der Ortsgruppe der Wasserwacht Berchtesgaden zur Verfügung. Um für ihre Aufgaben gewappnet zu sein, bildet die Wasserwacht in den Fachbereichen Schwimmen, Rettungsschwimmen, Naturschutz, Rettungstauchen, Motorbootführen und Unterführen aus. Am Wochenende feiert die Ortsgruppe Jubiläum. Dabei stellt sie der Bevölkerung am Weihnachtsschützenplatz und in der Watzmann Therme ihre Aufgaben vor.

Derzeit gehören der Wasserwacht Berchtesgaden, die Wasserrettungsaufgaben im inneren Landkreis bewältigt, über 950 Mitglieder an, 30 davon rund um die Uhr während des ganzen Jahres. Diese Mitglieder haben Doppel- und Mehrfachfunktionen inne, die sich bewähren. Vor 50 Jahren, am 10. Oktober, war die personelle Besetzung der Wasserwacht ein wenig anders. Gründungsmitglied Johann Ilsanker rief damals, gemeinsam mit Berta Wimmer und einer kleinen Gruppe interessierter Schwimmer, die Wasserwacht Berchtesgaden ins Leben.

Ausbildung und Ausrüstung stetig verbessert

Die ersten Besitzer des Rettungsschwimmerabzeichens, so heißt es in den Unterlagen des Vereins, waren Friedel Däuber, Sepp Ponn, Hans Weber und Herr Köbeling. Die damalige Ortsgruppe des Vereins bestand aus 19 Mitgliedern: 14 männliche Rettungsschwimmer, zwei weibliche Rettungsschwimmer und drei zahlende Mitglieder ohne Ausbildung. Erster Ortsgruppenleiter war Gründer Johann Ilsanker. Seit 1956 – als Alfons Kandler der Ortsgruppe Berchtesgaden beitrat – sind alle Aktivitäten schriftlich festgehalten und der Verein verfügt über eine nahezu lückenlose Chronik. Kandler übernahm damals die aktive Ausbildung und das Training der Wasserwacht. In dieser Zeit entstand auch die Tauchgruppe, die sich heute als SEG-Einheit in der Ortsgruppe befindet. Durch aktives „Werben“ in den Schulen und der Bundeswehr hat man damals in einem Jahr 89 Rettungsschwimmabzeichen bei der Bundeswehr abgenommen.

Gerade in der Jugendarbeit sieht die Wasserwacht auch Zukunft, künftige aktive Rettungsschwimmer heranzubilden und für künftige Aufgaben fit zu machen. In den Schulen sind deshalb derzeit Jugendwartin Renate Däuber, Angela Laube, Alfons Kandler, Sigi Graßl, Gerhard Däuber, Rudolf Huber und Roswitha Breu aktiv. Einsatzstark ist auch die Tauchergruppe, die 1958 gegründet wurde. Damals wurde das erste Tauchgerät, ein „Delphin II“ (Vierlitergerät), angeschafft. Es folgte einKompressor, um das Gerät selber füllen zu können.

Funkgerät verbessert Alarmierung

Man war damals auch noch für die Füllung der Atemschutzgeräte der Feuerwehren zuständig. Dies bedeutete allerdings, dass zu diesen Zeiten bei jedem Brandeinsatz die Wasserwacht zum Füllen der Atemschutzgeräte alarmiert wurde. So sei man beispielsweise, als es in der Christophorusschule brannte, mit dem alten Auto zum Brandobjekt ausgerückt. Als es im Punzeneck brannte, war man gerade bei einer Tauchübung im Hintersee – damals noch ohne Funk. So erfolgte die Alarmierung telefonisch. Die Polizei rief beim Einsatzleiter an. Dessen Frau, die wusste, wo man war, gab dem Wirt des Hotels Gamsbock am Hintersee Bescheid, der die Nachricht dann an die Wasserwachtler weiterleitete.

Geändert hat sich für die Wasserwachtler auch in puncto Ausrüstung einiges. Gab es zu Beginn der Tauchergruppe 1958 noch Nass-tauchanzüge (Gemeinschaftsanzüge, Anm. d. Red.), die nur bei eingeseifter Körperoberfläche angezogen werden konnten, hat heute jeder Taucher seine eigene Ausrüstung: Trockentauchanzug, Flaschenvolumen von 15 Litern.

Wasserschöpfgerät aus Grünsee „gefischt“

1967, bei einem Taucheinsatz auf dem Chiemsee, war die Berchtesgadener Wasserwacht auch dabei. Von der Staatsanwaltschaft veranlasst, wurde die Leiche eines Ermordeten gesucht. Einen nicht alltäglichen Einsatz gab es 1976 im Grünsee. Die Wasserwacht wurde alamiert: „Taucheinsatz am Grünsee“ am Rande des Steinernen Meeres. Zu diesem Einsatz sei unbedingt ein Hubschrauber erforderlich. Der Einsatzleiter rief in der Rettungsleitstelle an, um die genauen Daten zu erfragen. Es stellte sich heraus, dass eine Forscherin des Nationalparkes ein Wasserschöpfgerät zur Entnahme von Wasserproben verloren hatte. Dies lag auf dem Grund des Grünsees. Die Taucher bargen das Gerät auch, allerdings nicht in einem Alarmeinsatz und ohne Hubschrauber.

Keine arbeitslose Wasserwacht

Auch in Zukunft werde die Wasserwacht nicht arbeitslos werden. Die Gesellschaft befinde sich in einem Wandel in eine Freizeitgesellschaft. Wassersport werde künftig nicht mehr nur am Wochenende oder im Urlaub, sondern ganzjährig betrieben. Schwimmer, Segler, Surfer, Kanuten und Taucher benutzen die Gewässer zu allen Jahreszeiten. Neu gebaute Freizeiteinrichtungen würden die Lust am Baden fördern, die potenzielle Gefährdung aber auch steigern. Zukünftig werde sich die Wasserwacht deshalb verstärkt mit technischen Hilfsmitteln bedienen müssen. Der Aufwand an Booten, Fahrzeugen, Funk- und Tauchgeräten wird beträchtlich gesteigert werden müssen. Die Zahl der freiwilligen Helfer dagegen würde stetig sinken. Schärfere gesetzliche Bestimmungen (Umweltschutz, Bootsausstattung, Fahrzeuge) und die Handhabung der Geräte würden höhere Kosten verursachen. Angeführt wurde die Wasserwachtortsgruppe seit ihrem Bestehen von Johann Ilsanker, Alfons Kandler, Eugen Enderle, Kurt Krüger und Gerhard Däuber. Informieren über die Aktivitäten der Wasserwacht und die Ausbildungsmöglichkeiten kann man sich über die Homepage der Ortsgruppe www.the-x.de/wwbgd.