Miriam Gössner und Tina Bachmann bestätigen ihre Form und empfehlen sich für WM-Aufgaben

Aus Von Ramona Schittenhelm

Kontiolahti Die Mixed-Staffel in Finnland stand Spitz auf Knopf: der Grund lag in den eisigen Temperaturen, die in Finnland herrschten. Ein Streckenabschnitt unter -20 Grad und das Rennen darf nicht stattfinden. Eine Startverschiebung machte es möglich, dass Rennen startete. In der Mixed Staffel starten je zwei Frauen (6 Kilometer) und zwei Männer (7,5 Kilometer). Für Deutschland waren dies Tina Bachmann, Miriam Gössner, Daniel Böhm und Eric Lesser. Die renommierten Stars wie Magdalena Neuner, Andrea Henkel, Franziska Hildebrand, Arnd Pfeiffer, Andreas Birnbacher und Michael Greis verzichteten auf das Weltcup-Rennen in Finnland – dem letzten Weltcup vor der Heim-WM in Ruhpolding Ende Februar. Und damit war zumindest im Frauen-Bereich ziemlich schnell klar, wer antritt. Während Miriam Gössner gerne antrat, um die Möglichkeit für sich zu nutzen, sich für einen WM-Auftritt zu empfehlen, entschied sich Bachmann vor allem deshalb, dass die Staffel nicht platzt, für einen Start. Und die Deutsche konnte im ersten Schießen (liegend) auch gleich glänzen, platzierte sich direkt hinter der Ukraine auf dem zweiten Rang. Ein Fehler beim Stehend-Schießen und Deutschland war hinter der Ukraine, Frankreich und Finnland auf dem vierten Rang. Die erfahrene Finnin Kaisa Mäkärainen konnte sich gg. die Deutsche in dieser Schleife behaupten, auch wenn Bachmann den Rückstand auf die Führende ein wenig verringern konnte. Bachmann übergab auf Rang vier liegend, vor ihr lagen Finnland, Frankreich und die Ukraine: zehn Sekunden dahinter Deutschland.

Miriam Gössner konnte beim Liegend-Schießen ihren Aufwärtstrend bestätigen. Die Oberbayerin schoss langsam aber sicher und schob sich auf Rang 2, vor ihr nur mehr die Ukrainerin Pidrushna, die jedoch in der Loipe deutlich langsamer ist als Gössner. Voller Esprit und mit einer Menge an Ehrgeiz empfahl sich die laufstarke 21 Jahre alte Miriam Gössner für mögliche WM-Einsätze auf ihrer Heimstrecke im Chiemgau. Das zweite Schießen verlief nicht ganz so reibungslos – zwei Nachlader für die Sportlerin aus Bayern und damit erst einmal zurück gefallen auf Rang 3 hinter der Ukraine und der Slowakei, 26 Sekunden hinter der Führenden. Beim insgesamt vierten Schießen in der Staffel zog sich das Feld deutlich auseinander. Nur mehr die ersten sechs Teams (hinter Deutschland waren es Frankreich, Russland und Finnland) lagen innerhalb von 76 Sekunden. Deutschland blieben nun noch zwei Kilometer vor dem Wechsel auf die Herren, um Zeitrückstände gut zu machen. Am Ende waren es bei ihrem Wechsel auf Daniel Böhm noch 20 Sekunden und Rang 3 hinter der Slowakei und der Ukraine. Damit empfahl sich die Bayerin bei den Trainern für mögliche Einsätze bei der WM in der Chiemgau-Arena in Ruhpolding. Finnland (beim ersten Wechsel noch an führender Position) lag beim Wechsel von den Frauen auf die Männer auf Rang 6, der Rückstand 90 Sekunden auf die führende Slowakei.

Daniel Böhm, der aus dem Harz stammt und in Oberhof trainiert, hat in der aktuellen Weltcup-Saison erst den vierten Start. Beim ersten Schießen musste Böhm einmal nachladen, ging mit einem Rückstand von 20 Sekunden auf den führenden Slowaken in die nächste Laufrunde. Beim Stehend-Schießen waren es erneut zwei Nachlader für den Deutschen, der hinter der Slowakei, der Ukraine und Frankreich mit 28 Sekunden auf Rang 4. Auf der Schlussrunde versuchte Böhm noch einmal, Zeit gut zu machen – aber auch Böhm musste auf den letzten Metern seiner Staffelrunde noch einmal einige Sekunden einbüßen, ehe er auf Eric Lesser übergab, der mit einem Zeitrückstand von 36 Sekunden auf die Slowakei, Frankreich und die Ukraine den Staffelstab übernahm.

Lesser und Böhm gehörten beide dem Team an, welches bei den Europameisterschaften in Osiblir Gold gewonnen hatte. Im Einzelrennen der EM holte Lesser zudem Silber. Lesser verlor nach dem ersten Schießen: Die Patrone hatte sich verklemmt, sein Rückstand auf Rang vier liegend liegt nun bei 57 Sekunden. Beim letzten Schießen konnte Russland Deutschland noch überholen, da Lesser zweimal in die Strafrunde musste. Damit kämpfte Deutschland am Ende – so wie beim ersten Mixed-Staffel-Rennen der Saison – um den fünften Rang. Der Sieg ging an Frankreich vor der Ukraine, der Slowakei und Russland. Der Rückstand Deutschlands: 2:25 Minuten. In der Schlussrunde erhöhte sich der Rückstand auf 2:42 Minuten.