Neubau des Pumpwerks in Baar-Ebenhausen: Jezt auch bei starken Regenfällen gewappnet
Baar-Ebenhausen Der Abwasserbeseitigungsverband Ingolstadt-Süd, dem Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Walding angehören, hat gemeinsam mit der Gemeinde Baar-Ebenhausen seine neue Geschäftsstelle errichtet. Der kommunale Bau ist inzwischen fast fertig gestellt. Was genau befindet sich hier überhaupt. Wir haben bei Geschäftsführer Karlheinz Krenz nachgefragt.
Welche Funktion hat eigentlich das Pumpwerk Baar Ost (PW)?
Karlheinz Krenz: Die Einleitung von Mischwasser bei Regenfällen in die Paar aus dem bestehenden Regenüberlaufbauwerk (RÜB) erfolgt nicht mehr über eine Überlaufschwelle sondern wird gepumpt. Dies hat zur Folge, dass bei Starkregenfällen die Kanäle im Einzugsgebiet de RÜB (Siedlungsgebiet östlich der Paar), insbesondere in den tiefer liegenden Straßen nicht mehr so schnell überstauen (die bisherige Überlaufschwelle war zur Vermeidung des Rücklaufs der Paar im Hochwasserfall in das Kanalnetz im Vergleich zu den relativ tief liegenden Straßen relativ hoch und bei Starkregen stellte sich deshalb in diesen Straßen bereits Überstau ein, bis die Schwelle überhaupt anspringen konnte). Das PW dient somit in erster Linie der Verbesserung der Abflusssituation der östlich der Paar liegenden Siedlungsgebiete.
Warum konnte hier nicht die bestehende Pumpstation genutzt werden?
Karlheinz Krenz: In der westlich der Paar liegenden alten Pumpstation (PS) wurde das über einen Paardüker zugeführte Mischwasser gehogben und zur Kläranlage weitergeleitet. Diese Pumpstation wäre dringend erneuerungsbedürftig gewesen. Aus diesem Erfordernis entstand der Gedanke, mit dem Neubau des PW Baar-Ost diese PS aufzulassen und dessen Funktion in das PW zu integrieren. Das bedeutet, dass zur Kläranlage weiterzuleitende Mischwasser in Zukunft nicht mehr in der PS westlich der Paar gehoben, sondern imPW östlich der Paar durch einen Düker gepumpt wird. Die Sanierung (von Grund auf) der alten PS entfällt somit, da diese außer Betrieb gesetzt wird.
Es heißt immer Pumpwerk von ABV und Gemeinde. Was heißt das genau?
Karlheinz Krenz: Währen der ersten Planungen für das PW ergab die Planung der Hochwasserfreilegung für die Gemeinde Baar-Ebenhausen, dass ziemlich an gleicher Stelle für die Binnenentwässerung auch ein Pumpwerk erforderlich werden wird. Die Gemeinde Baar-Ebenhausen beantragte deshalb beim ABV Ingolstadt Süd, dieses PW im PW des Zweckverbandes mit zu integrieren. Da sich durch ein gemeinsames PW für beide Partner (ABV + Gemeinde) einiges an Kosten einsparen lässt (Synergieeffekt), wurde diesem Antrag der Gemeinde stattgegeben und die Planungen wurden dementsprechend geändert.
War es notwendig, den Bau so zu gestalten, dass hier zusätzlich auch Büroräume integriert werden?
Karlheinz Krenz: Mit der Integration des PW der Gemeinde (Binnenentwässerung) und dem bekannt werden der erforderlichen Ausmaße (u.a. wegen des erforderlichen Stauraumvolumens in Untergeschoss) des Bauwerkes sah man nun die Möglichkeit, durch Aufsetzen eines Obergeschosses auf das PW, kostengüntig neue Räumlichkeiten für die Geschäftsstelle des ABV zu schaffen. Die bisherigen Räumlichkeiten im OG des Rathauses waren äußert beengt. Bei der ersten Planung (ohne Binnenentwässerung für die Gemeinde und ohne Geschäftsstelle) war deshalb auch bereits im Dachgeschoss die Einrichtung des Archivs und der Registratur des ABV vorgesehen.
Nachdem auch fraglich war, ob nicht die Gemeinde die Räumlichkeiten im OG des Rathauses nach Ablauf des bisherigen Mietvertrages (2014) für eigene Zwecke benötigt und der ABV dann im Zugzwang gewesen wäre, geeignete Räumlichkeiten im Verbandsgebiet zu finden, ist diese Entscheidung sicherlich zukunftsorientiert.
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