Neues aus dem Vatikan – sechs neue Kardinäle und Papst-Statue neu eingeweiht
Rom Die diesjährige Krippe auf dem Petersplatz in Rom ist im Vergleich zu den letztjährigen quasi eine Art Sparversion. Die Krippe 2012 wurde gespendet von der süditalienischen Region Basilikata. Der Vatikan selbst muss lediglich für die Unterhaltung aufkommen. Nach zuletzt zunehmender Kritik an den hohen Kosten für die speziellen Krippenkonstruktionen ist dieses Mal das Gegenteil der Fall.
Die von Künstler Oliveiro Reinaldi konzipierte und auf dem Bahnhof von Rom aufgestellte Statue von Papst Johannes Paul II löst seit deren Enthüllung im Mai 2011 große Diskussionen aus. Zu offen, zu grob und zu blechern soll sie sein, die Statue. Der Künstler selbst gab an, innerhalb der Kürze der Zeit damals die Statue nicht vollständig nach seinen Wünschen ausgearbeitet zu haben. Nach immer größer werdender Kritik war das Kunstwerk, welches von Rainaldi gespendet wurde, nun für einige Wochen den Blicken der Öffentlichkeit entzogen und überarbeitet. Rainaldi sagte nun pünktlich zur Wiedereröffnung, dass das Denkmal nun so sei, wie er es ursprünglich haben wollte. Daher hoffe er auch, dass die Öffentlichkeit nicht mehr so kritisch reagieren würde. Die Römer nehmen das Statement gelassen, zeigen sich immer noch nicht begeistert von der Statue, die nun auf einem 30-Zentimeter-Podest steht und deren Kopf ein wenig ummmodelliert und der schwere Mantel verfeinert wurde.
Sechs nicht-euroäische Kirchenvertreter wurden zu Kardinälen erhoben: Luis Antonio Tagle (Erzbischof der philippinischen Stadt Manila), John Olorumfemi Onaiyekan (Erzbischof in Nigeria), Ruben Salazar Gomes (Erzbischof von Bogota), James Michael Harvey (ehemaliger Präfekt des katholischen Hauses) sowie Maroniten-Patriarch Rai und der syro-malankarische Großerzbischof Baselios (Indien).
Bei der letzten Kardinalsernennung im Februar waren fast alle der 22 aus Europa. Die aktuelle Kardinalsernennung führt dazu, dass derzeit 120 Kardinäle jünger als 80 Jahre sind und somit bei einer Papstwahl stimmberechtigt wären. Etwa die Hälfte der Kardinäle (nämlich 62) kommen aus Europa.
Im Zuge der Kardinalsernennung wurde auch ein neuer Bischof ernannt, nämlich der der irischen Diözese Cloyne. Die Diözese war seit 2010 ohne Bischof, da der damalige Bischof John Magee aufgrund eines Missbrauchsskandals zurückgetreten war. Neuer irischer Bischof wird Canon William Crean.
Das Urteil gegen 12 Gewalttäter an christenfeindlichen Ausschreitungen im indischen Bundesstaat Orissa 2008 sei als positiv zu werten und zu begrüßen. Jeweils sechs Jahre Haft für mehrere Attaken gegen Christen in Kandhamal wurden verhängt. Zehn weitere Angeklagte wurden aus Mangel an Beweisen jedoch freigesprochen. John Barwa, Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar sprach davon, dass dies nun ein erster Schritt für mehr Gerechtigkeit sei. Auslöser für die Gewalt an Christen im Jahr 2008 waren hinduistische Religionsführer, die von Maoisten ermordet wurden. Radikale Hindus bezichtigten Christen dieser Tat.
Kommentare sind geschlossen.