Papst Benedikt verteidigt Bibelgeschichte zur Entwicklung von Jesus

Aus Von Ramona Schittenhelm

Rom Pünktlich zum Weihnachtsfest 2012 hat Papst Benedikt sein neues Buch herausgebracht. „Jesus von Nazareth – Prolog: Die Kindheitsgeschichte“. In dem 176 Seiten umfassenden Werk verteidigt Autor Joseph Ratzinger die Erzählungen um Jesu Kindheit.

In dem Werk spricht der Autor und Theologe Joseph Ratzinger, der letztlich um einen einfachen Glauben wirbt in seinem neuen Buch. Obwohl Ratzinger vor er Papst wurde vor allem mit Studenten und der Wissenschaft zu tun hatte, ist es im gelungen, das Buch in einer verständlichen Sprache zu formulieren. Das Verlags-Glossar erklärt den Rest. Denn eines ist klar: mit seinem Buch wiss Papst Benedikt nicht nur die Theologen, sondern das einfache Volk erreichen.

Thema des Buches ist die Kindheitsgeschichte Jesu. Und die verteidigt er wehement. Auch wenn historisch-kritische Bibelforschung ihre Grenzen hat. Denn letztlich, so der Autor, gäbe es das Göttliche und Geheimnisvolle, dass den christlichen Glauben auszeichnen würde.

Für sein Buch arbeitet Papst Benedikt die wesentlichen Elemente der Weihnachtsgeschichte ab – führt Pro und Contra der historischen Glaubwürdigkeit auf, betrachtet die theologischen Aspekte der Geschichten. Seiner Aufgabe als Priester entsprechend schlägt Papst Benedikt von diesen Geschichten – ähnlich einer Predigt – aber auch die Brücke ins Hier und Jetzt, um die Bedeutung Jesu Geburt auch für uns verständlich und nachvollziehbar zu machen.

Die in der Bibel aufgeführten historischen Fakten herauszustellen ist deshalb ein großes Thema des Buches. Denn klar ist: Jesus ist nicht irgendwann als Mythos zur Welt gekommen und aufgewachsen. Vielmehr ist der Zeitpunkt definierbar. Rund um Jesus treffen Konkretes und Universales aufeinander, das macht es manchmal so schwierig, die Thematik um Gottes Sohn tatsächlich begreifbar zu machen. Während moderne Bibelauslegungen davon sprechen, dass die Geburt Jesu quasi von Nazareth nach Bethlehem ‚umverlegt‘ wurde, steht Papst Benedikt voll hinter der ursprünglichen Geschichte. Ohne Einschränkung hält das Kirchenoberhaupt der Katholiken auch am Glauben an die jungfräuliche Geburt Jesu fest. Diese sei ähnlich der Auferstehung Jesu aus dem Grab wahr, so der Papst. Auch wenn es Übermenschlich ist, aber Gott habe diese Kraft.

Ziel des Buches (eine Fortsetzung der letzten Papstwerke) ist es, einen entstandenen Riss zwischen Glaubenden und Glaubenskritikern zu kitten. Historisch glaubhaft und keine theologischen Mythen seien die biblischen Erzählungen aus Sicht Joseph Ratzingers. Die Autoren – die beiden Evangelisten Lukas und Matthäus – hätten in ihrer jeweils eigenen Art die Begebenheiten niedergeschrieben, keine spannenden Geschichten erzählt. Die Quellen der zwei Autoren seien auch entsprechend qualitativ. Bei Lukas soll sogar Jesu Mutter Maria zu den Quellen gehört haben.

Die Jesus-Triologie rund um die biblische Weihnachtsgeschichte ist im Herder-Verlag erschienen und kostet 20 Euro.