Pfaffenhofen hat einen neuen Kopf an der Spitze: Martin Wolf Landrat

Aus Von Ramona Schittenhelm

Pfaffenhofen Der Landkreis Pfaffenhofen/Ilm, der zentral in Bayern liegt, hat gewählt. Der zum Regierungsbezirk Oberbayern gehörende Kreis, der zuletzt vom stellvertretenden Landrat Anton Westner (CSU) geführt wurde, hat quasi ab jetzt – formal ab dem 1. August 2011 – einen neuen Landrat: Martin Wolf. Eng war die Entscheidung, beide Kandidaten lagen knapp an der 50 %-Grenze.

Der Unions-Mann wechselt damit mit sofortiger Wirkung aus dem Ministerienbereich (Landwirtschaft) als oberster Chef in den Landkreis Pfaffenhofen. In seiner Heimatstadt mit einem Büro ausgestattet, sieht es Wolf jedoch als seine Aufgabe an, den kompletten Landkreis voran zu bringen. Nicht nur mit Repräsentationsaufgaben, sondern mit zählbaren Ergebnissen. Seniorenpolitik, Wirtschaftsstandort und Familienfreundlichkeit sind dabei nur drei der Themen, die in den kommenden Wochen und Monaten anstehen.

Trotz der engagierten Werbekampagnen von Rolf Deml ist es Martin Wolf gelungen, knapp seine aus der normalen Wahl gewonnene Führung zu behaupten. Deml von den Freien Wählern kann damit nicht die unmittelbare Nachfolge von Josef Schäch antreten uns als politischer Quereinsteiger den Landkreis führen und damit in die Fußstapfen seines Vaters Erich treten, der seinerzeit ebenfalls auf Kreisebene politisch agierte.

Ab etwa 18.20 Uhr wurde es langsam spannend, als die Wahlergebnisse der einzelnen Gemeinden herein kamen: mit Hettenshausen und Münchsmünster hatte CSU-Mann Wolf die ersten beiden Wahlgebiete für sich entscheiden können. Deml legte mit Manching nach, ehe für Wolf die Stimmgebiete Hohenwart, Hettenshausen und Schweitenkirchen und für Deml Ernsgaden hinzu kamen und sich eine Tendenz zu einem 55:45 zugunsten der CSU erkennen ließ. Die entscheidenden Gebiete Wolnzach, Pfaffenhofen und Geisenfeld ließen jedoch noch auf sich warten.

In der Heimatstadt vom gewählten Vorgänger Josef Schäch hatte dann Dr. Rolf Deml die Nase vorne. Das Kopf an Kopf-Rennen weiter ging. Ein über dem Kreis-Trend liegendes Ergebnis für die CSU dann aus Pörnbach (60:40) für Wolf. Rohrbach legte deutlich zu Gunsten Demls nach. Scheyern und Geroldsbach – die Heimat von FW-Landtagskandidatin Claudia Jung – gingen zu Gunsten Wolfs aus. Die Entscheidung blieb knapp – auch als 12 der 19 Gemeindeergebnisse vorlagen. Denn mit Vohburg, Geisenfeld und Pfaffenhofen waren noch die drei Landkreis-Städte offen.Vohburg ging mit knapper Mehrheit an Rolf Deml. Das Ergebniss im Kreisschnitt lag bei 52 zu 48 für Wolf bei noch 6 ausstehenden Gemeineergebnissen.

Baar-Ebenhausen ging hauchdünn, Geisenfeld – Demls Heimatstadt – klar an den Kandidaten der Freien Wähler. Ein klarer Trend zeichnete sich damit ab. Der Süden war eher schwarz, der Norden Orange gefärbt. Wolf behielt in seiner Heimatstadt Pfaffenhofen die Oberhand, so das alles an Reichertshofen, Ilmmünster und Reichertshausen lag.550 Stimmen, die Wolf gegenüber Deml dazu an Vorsprung hatte.

Reichertshofen ging an Deml, Ilmmünster an Wolf: Reichertshausen – also der Süden – hatte es bis zum Schluss in der Hand, da es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um einzelne Stimmen war. Die Landkarte ist damit klar geteilt: Die Freien Wähler gewinnen bis auf Münchsmünster den Norden, die CSU den kompletten Süden.

31,50% der Wähler sind überhaupt an die Urnen gegangen. Damit hatte man eine erneut mäßige Wahlbeteiligung. Auf Deml entfielen 47,89 % der Stimmen, Wolf konnte 52,11 % für sich vereinnahmen.Damit waren es beim vorläufigen amtl. Endergebnis 1193 Stimmen Vorsprung für Martin Wolf.

Martin Wolf – 14732 Stimmen
Rolf Deml – 13539 Stimmen