Resl von Konnersreuth seit 50 Jahren tot – Oberpfälzerin als Botin des Glaubens?

Aus Von Ramona Schittenhelm

Konnersreuth Die Kirchengeschichte ist voll mit Myten und Legenden. Es ergaben sich aber auch immer wieder Begebenheiten, die die Menschen überzeugten und zum Glauben bekehrten. So wie beispielsweise die aus dem oberpfälzischen Konnersreuth stammende Therese Neumann – besser bekannt als Resl von Konnersreuth. Und einen, den die ledige Bauerntochter überzeugen konnte, war der durchweg kritisch eingestellte Journalist Fritz Gerlich. Der Münchner Medienmann reiste im September 1927 ins in Nordbayern gelegene Konnersreuth, um sich von den dortigen Begebenheiten selbst ein Bild zu machen. Und die Begegnung blieb für Gerlich nicht ohne folgen, da ihn die tiefgläubige Resl durchweg begeisterte und ihn selbst zum katholischen Glauben führte. Gegen zahlreiche Widerstände verteidigte der Journalist in der Folge in seinen Artikeln die Begebenheiten rund um Therese Neumann, die Stigmatisiert die Passion Christi durchlebte und die Wundmale Christi trug.

Resl selbst war eines von elf Kindern, ihr Bruder Ferdinand filmte einige Male, als seine Schwester die Passionsgeschen selbst durchlebte. Dadurch gibt es Zeitzeugnisse, auch haben viele Tausend Menschen direkt in Konnersreuth die Begebenheiten erlebt – Einheimische und Glaubenstouristen.

Allerdings sind die Vorgänge in Konnersreuth nicht unumstritten, Krititker – darunter der zu Zeiten des Lebens von Therese Neumann in Konnersreuth amtierende Priester Josef Hanauer – sprechen von einem Schwindel, der in Konnersreuth läuft. Beweise hierfür konnte der Priester jedoch keine finden oder vorlegen.

Der Seligsprechungsprozess rund um die legendäre Oberpfälzerin Resl von Konnersreuth läuft seit sieben Jahren. Der damalige Regensburger Bischof und heutige Chef der Glaubenskongregation im Vatikan Gerhard Ludwig Müller selbst hat ihn eingeleitet. Nun gilt es, Zeitzeugen zu befragen, Quellen zu beleuchten und das Leben der Therese Neumann fundiert unter die Lupe zu nehmen. Nicht nur ein tugendhaftes Leben, sondern auch auf ihr Gebet zurück zu führende Krankenheilungen oder Wunder sind hierfür erforderlich.

An jedem 18. eines Jahres treffen sich die Gläubigen in der Pfarrkirche von Konnersreuth zu einem Gottesdienst. Eine Resl-Devotion gibt es in Konnersreuth bislang jedoch nicht. Frömmeleien sind nicht die Sache der Oberpfälzer, sie kennen ihre Resl und glauben an sie. Die 1962 verstorbene ist ihnen viel zu Heilig.