Schulden der Gemeinde wachsen weiter an
Marktschellenberg: Steigende Schulden und eine weiterhin sparsame Haushaltsführung. Das sind die Eckpunkte des Marktschellenberger Haushaltsentwurfes für 2001, der in der Sitzung am Montag verabschiedet wurde. Das Gesamtvolumen des Haushalts beträgt
6 534 800 Mark, davon fallen auf den Verwaltungshalt 4 404 000 Mark und auf den Vermögenshaushalt 2 130 800 Mark. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Gesamtvolumen des Haushalts deutlich angestiegen.
Die Aufwendungen für Schüler (Schulumlage oder Beförderung) und Kindergartenkinder sowie die Personalkosten für die Erzieher nehmen jedes Jahr im Haushalt eine gewaltige Summe ein.
Die Gemeinde Marktschellenberg erhält im Haushaltsjahr 2001 Schlüsselzuweisungen in Höhe von 967 456 Mark, um rund 100 000 Mark mehr als im Vorjahr. Kreisumlage und Solidarbeitrag Ost egalisieren diese Einnahmen aber bereits wieder. Auch wird die Gemeinde an Einkommens- und Umsatzsteuer beteiligt. Voraussichtlich erhält man eine Zuweisung in Höhe von knapp 850 000 Mark, also um einiges weniger als im Vorjahreshaushalt. Der Einkommenssteuerersatz (Beteiligung der Gemeinden am erhöhten Landesanteil an der Umsatzsteuer) von gut 64 000 Mark sowie aus dem geschätzen Umsatzsteueraufkommen von
30 000 Mark. Der Freistaat gewährt den Kommunen Finanzzuweisungen von 58 000 Mark.
Festgesetzte Ausgaben für die Gemeinde sind Kosten für die Schülerbeförderung (81 000 Mark), den Winterdienst (50 000 Mark) sowie Personalkosten (1 103 000 Mark). Ein weiterer Schwerpunkt ist die Schulverbandsumlage für derzeit 59 Hauptschüler in Höhe von 119 800 Mark. Für die gemeinschaftliche Watzmann Therme kann man in diesem Jahr einen nie-drigeren Betrag (finanzielle Unterstützung des Bades) ansetzen, als ursprünglich vorgesehen.
Was den Vermögenshaushalt betrifft, der sich im Vergleich zum Vorjahr um 146,71 Prozent erhöht, hat man Auslagen für die Renovierungen des Rathauses vorgesehen:
8 000 Mark. Allerdings kalkuliert man schon jetzt ein, das der Betrag nicht reichen und deshalb im Nachtragshaushalt aufgestockt wird. Im Bereich des Straßen- und Wegebaus sind für das laufende Haushaltsjahr einige Investitionen veranschlagt. Unter anderem soll der Glockenweg im Rahmen der Dorferneuerung ausgebaut werden, Beteiligunsbetrag an die Direktion für ländliche Entwicklung von 60 000 Mark. Weiters sollen der Neuhäuslweg, der Miglstadlweg und der Friedensbergweg ausgebaut werden. Ansatz: 110 000 Mark. Für die Sanierung der Alten Berchtesgadener Straße rechnet man mit Zahlungen von einer halben Million Mark. Eine staatliche Zuwendung von 300 000 Mark wird erwartet. Für diese Sanierung und die Durchführung der Straßen- und Wegebauten muss man Kredite in Höhe von 370 000 Mark aufnehmen.
Der Schuldenstand vor dieser Kreditaufnahme betrug rund 2,2 Millionen Mark und wird um 200 000 Mark steigen. Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt demzufolge auf 1 342,52 Mark.
Die Zuführung zum Vermögenshaushalt des Marktes beträgt 172 800 Mark. Es handelt sich dabei um den Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt, der dem Vermögenshaushalt zur Finanzierung von Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen zugeführt wird. Diese Zuführung muss nach der Kommunalen Haushaltsverordnung mindestens die Höhe der ordentlichen Tilgung von
161 000 Mark erreichen.
Der Haushaltsentwurf wurde nach dem Grundsatz von Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit aufgestellt, bilanzierte Bürgermeister Alfons Kandler. Auch habe man dieses Jahr versucht, die unumgänglichen anstehenden Projekte und ihre finanziellen Konsequenzen in ihrer Abwicklung zu sichern. Die freie Finanzspanne für das Haushaltsjahr 2001 betrage lediglich 11 800 Mark plus der Investitionspauschale in Höhe von 25 500 Mark.
Wenn man die sinkenden Einnahmen, dies gelte in Marktschellenberg besonders für die Gewerbesteuer, mit den steigenden Ausgaben vergleicht, müsse jedem einleuchten, dass eisern gespart werden muss. Nicht alles Wünschenswerte kann erfüllt werden, da man unter Umständen sogar auf notwendig Erscheinendes verzichten muss, verwies das Gemeindeoberhaupt auf Musikschule Berchtesgadener Land und Schlachthof.
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