Special Olympics: Christoph Weinzierl gewinnt an seinem Geburtstag die Silbermedaille im Tennis
München Während der großen Special Olympics Eröffnungsfeier am vergangenen Montag spielte sich mitten auf der Bühne eine Szene ab, die den 10.000 Augenpaaren dennoch verborgen blieb. Die Zeremonie war im vollen Gange, da besiegelten die beiden Gesichter der Spiele, Christoph Weinzierl und Paul Breitner, einen Pakt per Handschlag: Sollte Christoph in seiner Disziplin Tennis
eine Medaille gewinnen, versprach Breitner ihm, als erster Gratulant einen eigens signierten Ball zu überreichen. Im Gegenzug würde ihm Christoph seinen Schläger schenken, falls es am Ende sogar die Goldene werden sollte.
„Die Chancen für den Gewinn einer Medaille waren zu Beginn der
Wettbewerbe kaum einzuschätzen“, erklärt sein Trainer Peter Larndisch. Zwar gewann Weinzierl bei den Spielen in Bremen vor zwei Jahren die Goldmedaille im Doppel und bei den Weltspielen 2011 in Athen sogar Zweifachgold in Einzel und Doppel, jedoch wurde er aufgrund der Klassifizierung am ersten Wettbewerbstag in eine Leistungsgruppe eingestuft, in der er vorher noch nie
gespielt hatte. Doch der schlaksige Pfaffenhofer, der seit sieben Jahren das Racket schwingt und mit seinem Trainer zwei Mal in der Woche trainiert, meisterte diese neue Herausforderung mit Bravour. Er gewann seine ersten beiden Spiele am Mittwoch und auch am Donnerstag zeigte Christoph tolle Leistungen. Zwar verlor er am Morgen sein erstes Spiel knapp nach großem Kampf, konnte danach das letzte Duell aber wieder für sich entscheiden. Die Silbermedaille war im Sack. „Ich hätte gedacht ich wäre schlechter“, zeigte sich
der Hobby-Angler nach seinem Triumph noch etwas ungläubig. Seine Leistung erklärte er schlicht: „Ich hab’ sie einfach weggehauen“.
Von diesem Ergebnis erfuhr auch Paul Breitner, der sich sofort in sein Auto setzte, um sein Wetteinsatz einzulösen. Unter großen Applaus überreichte Breitner auf der Tennisanlage der TU München, Christoph den versprochenen Ball. Vergoldet wurde dieser traumhafte Tag für Christoph Weinzierl durch seinen 20. Geburtstag. Seinen Schläger durfte er dennoch behalten.
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