Kommunalpolitik für eine starke Zukunft

Unsere Welt verändert sich. Verändern wir uns mit?

Ich bin seit Jahren ein Teil der kommunalen Politik – neutral. Als Beobachter.
Ich habe mir über zwei Jahrzehnte neutral angehört, neutral berichtet, mir alle politischen Seiten angehört.

Die politischen Entscheidungen in einer Gemeinde brauchen Lebendigkeit, brauchen Impulse, setzen auf ein waches Auge.

  • Bürokratismus und Zahlenwirrwarr und
  • Verwaltungsmechanismen

erschweren manchmal ein schnelles Vorankommen. Weitsicht und vorausschauendes Planen und Handeln sind daher (auch wenn wir alle nicht in der Glaskugel die Zukunft sehen können) umso wichtiger.

Unter Nachhaltigkeit verstehe ich genau das.

Soziale Gerechtigkeit ist für mich nicht nur eine Floskel.

Regionalität bedeutet für mich Heimat.

Die Entscheidung für die aktive Politik in meinem Heimatlandkreis ist entstanden aus ehrlichen Beweggründen

Entstanden aus dem Wunsch diese meine Ziele, die mich ein journalistisches Leben lang begleitet haben, nicht aus den Augen zu verlieren.

Für mich ist die aktive Politik daher kein Widerspruch zu einer neutralen journalistischen Arbeit, die ich über Jahre hinweg umgesetzt habe.

Ich habe es gelernt, auch  unbequeme Fragen zu stellen oder einen Blickwinkel auf Themen zu finden, die vielleicht nicht allen gefallen.

Veränderungen schaffen

Mein Ziel ist die Veränderung

– damit mein Heimatlandkreis als zahlungskräftige Region auch zu Wort kommt

– damit der Landkreis-Norden im Speckgürtel Ingolstadts nicht untergeht

– damit der gesamte Landkreis im Zentrum Bayerns seine Bedeutsamkeit weiter ausbaut und nicht zum Spielball der Großstädte wird

 

Ich freue mich auf Ihr JA für unsere gemeinsame Heimat und meine Teilnahme am Kreistag 2020-2026

Liste: Bündnis 90 / Die Grünen – Listenplatz 57

 

Ich freue mich auf Ihr JA für unsere gemeinsame Heimat und meine Teilnahme am Gemeinderat 2020-2026

Liste: SPD – Listenplatz 2

Politisches Engagement für eine nachhaltig geprägte Heimat

2020 wird im kommunalpolitischen Bereich neu gewählt. Pfaffenhofen (Ilm) liegt in der Mitte Bayerns in Schlagdistanz zur Landeshauptstadt München und der Großstadt Ingolstadt. Viele Menschen, die hier leben pendeln dorthin, um zu arbeiten.Der Landkreis mit seinen Gemeinden hat aber einiges an Vielfalt – speziell auch getragen durch Vereine – zu bieten für seine Bevölkerung. Weiterlesen

Podiumsdiskussion in Vohburg mit fünf der acht Landtagskandidaten des Wahlkreises

Kommentar von Ramona Schittenhelm
Kommentar von Ramona Schittenhelm
„Alle Fünf auf einen Fleck“ – Podiumsdiskussion der Landtagskandidatinnen und Kandidaten. Da muss ich hin, da erlebe ich dann alle meine potentiellen Vertreter, kann unter ALLEN Direktkandidaten meines Wahlkreises bei der Landtagswahl 2013 auswählen. Super. Da kann ich mir dann doch die ganzen Wahlkampfverantaltungen der Parteien sparen. Weiterlesen

Stefan Gröller (Piraten) setzt auf Zuhören, weniger Bürokratie und viel Engagement für seine oberbayerische Heimat

Stefan Gröller will als Pirat den Wahlkreis Pfaffenhofen entern. Foto: Gröller
Stefan Gröller will als Pirat den Wahlkreis Pfaffenhofen entern. Foto: Gröller
Pfaffenhofen

Angepasst, Anzug, Schreibtisch-Täter: Stefan Gröller muss man sich ein wenig anders vorstellen. Und das ist auch gut so, erzählt der 33-Jährige mit einem Augenzwinkern. Denn Politiker von der Stange gibt’s genug. Er will etwas verändern, die Mentalität des Wegschauens und Nichts-Tuns liegt ihm nicht. Als Werkzeugmacher ist Stefan Gröller ein Mann der Tat, einer der Anpacken kann.
Wie kommt es, dass Sie sich dann erst jetzt in die Politik aktiv ‚einmischen‘?

Stefan Gröller: Gute Frage. Das liegt wohl daran, dass … naja, den Grund den wir alle irgendwie vorschieben. Allein gegen die Vormacht. Da kann ich ja doch nichts ausrichten. Irgendwann reift dann der Gedanke, dass es dennoch Rebellen geben muss, die sich einmischen, die anders sind. Die praktisch denken. Wenn ich in die Reihen des Parlaments schau, sind eig. kaum Leute aus der ‚Arbeiterschicht‘ – ja ich gebrauch das Wort jetzt ganz bewusst – vertreten. Die Mehrzahl ist im Beamtenstatus, in der Verwaltung, auf irgendeinem Management-Pöstchen oder als Unternehmer tätig. Es gibt sie aber halt auch noch die ganz normalen ‚einfachen‘ Leute: und da fühle ich mich halt auch am besten von Leuten vertreten, die die gleiche Sprache sprechen wie ich. Leuten, die wissen, welche Probleme, Sorgen und Ängste ‚unsereins‘ hat. Da finde ich sollten doch wenigstens ein paar Vertreter aus der Praxis im Parlament sein, oder? 🙂 – Ich steh mitten im Leben, hab schon einige Erfahrungen gemacht und denke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, anzufangen mich ganz offiziell aktiv einzumischen. Und als Kind des Landkreises kenne ich natürlich die Region, die ich wirklich als meine Heimat sehe. Aufgewachsen und meine Wurzeln habe ich in Schweitenkirchen, Niederscheyern und Pörnbach. Das Miteinander, das Zusammengehörigkeitsgefühl – das sind Dinge, die ich persönlich sehr schätze. Und die ich gerne – vorausgesetzt man will mich im September – an die Menschen ‚Dahoam‘ zurückgeben möchte.

Stefan Gröller: Meine Schwerpunkte werden in der Umwelt- und der Sozialpolitik liegen, da ich die Auffassung habe, das in beiden Bereichen sehr viele Defizite sind, die es aufzuholen gilt. Nur so kann der Landkreis ganz nach vorne kommen. Auch effektiv, nicht nur auf dem Papier.

Bei Ihren Mitbewerbern sind ja einige amtierende Stadträte Pfaffenhofens bzw. Gemeinderäte mit dabei. Leute, die sich bereits in die Politik aktiv einbringen. Und da sind Sie als ‚Greenhorn‘ für eine politische ‚Underdog-Partei‘ in Bayern?

Stefan Gröller: Das ist richtig, mit der Politik fang ich – zumindest was die aktive Tätigkeit betrifft – erst an. Ich sehe das aber nicht als schlechtes Zeichen, sondern eig. eher als Gutes. Ich fange ja nicht bei Null an, habe mich mit den Themen im Landkreis und um den Landkreis (und in meiner Heimat Bayern) immer beschäftigt. Ich glaube schon, dass man als ‚Nicht-eingestaubter-Parteimensch‘ hier durchaus einen Blick auf die politischen Belange entwickelt, die Raum für Ideen und Möglichkeiten geben. Vielleicht bin ich politisch gesehen einfach auch noch nicht so abgenutzt, wer weiß :-).

Stefan Gröller: Bauen und Wohnen wird in manchen Gebieten unerschwinglich. Ich glaube wir sollten wieder lernen, auch auf unsere Leute auf der REgion zu schauen – spezielle Einheimischenmodelle sollten zu expansiven Wohnprojekten einen (erschwinglichen) Gegenpool bilden.

Die Hauptthemen hier in der Region sehe ich – auch wenn die Zahlen sagen, dass es uns wirtschaftlich gut geht. Aber ist deshalb wirklich alles gut? – Gerade im Bereich der Familienpolitik aber auch in den Bereichen Energie, Klima und Nahverkehr gibt es sicherlich einige Defizite, die wir vorfinden.

Denken Sie nur an die Verbindungen in unserem Landkreis: wer in Münchsmünster wohnt und nach Hettenshausen will, der hat eine Odyssee vor sich, die ohne Auto eigentlich kaum zu bewerkstelligen ist. Und unsere Gesellschaft wird immer Älter. Und es hat nicht jeder die Möglichkeiten mit dem eigenen Auto. Das kann manchmal auch in unserer wirtschaftlich starken Region durchaus eine Frage des Geldes sein (neben möglichen gesundheitlichen Einschränkungen). Ich denke beispielsweise auch an Themen wie Altersarmut, ungleiche Entlohnungen (Stichwort: Entlohnungssystem für ErzieherInnen/Pflegepersonal). Soziale Gerechtigkeit ist meiner Ansicht nach ein Thema das uns in den kommenden Jahren bei uns im Freistaat intensiv beschäftigen wird. Auch die Themen von / für altersgerechtes Wohnen, wohnortnahe Versorgung und eine gute medizinische Versorgung.

Ein Themen bei uns im Landkreis hier auch dazu einfällt ist z.B. die Kinderstation an der Ilmtal-Klinik. Hier wird viel geredet und nicht wirklich gehandelt. Manche bürokratische Hürden stören mich hier einfach – vor allem darf es doch nicht sein, dass Projekt zugunsten des Profits anderer Kliniken (z.B. Ingolstadt und Neuburg) und auf Kosten der Patienten und Angehörigen nicht in trockene Tücher gebracht werden können. Der Bürokratismus generell und diese Verflechtungen sind etwas, dass mir teils sauer aufstößt.

Stefan Gröller steht für eine sozial-orientierte Umweltpolitik

Neben den Sozial- und Gesellschaftsthemen ist aber auch der Energiebereich ein wichtiges Feld. Es wurde hier bereits begonnen, strukturiert zu arbeiten. Aber wir müssen generell zielorientiert weiter arbeiten. Vor allem müssen wir aber auch dabei bedenken, dass das Umrüsten auf Erneuerbare Energie auch private Hausbesitzer mit erheblichen Kosten verbunden ist – bei allen Ideen, Entwicklungen und Gesetzen ist eines meiner Auffassung nach nämlich immer wichtig: die Aktionen müssen für die Bürger oder – wenn von oben nach unten delegiert für die Kommunen finanzierbar bleiben. Zurück zum Thema Energie: über eine dezentralisierte Energiegewinnung von Bürgern und Kommunen in Form von Bürgerkraftwerken kann man z.B. niedrige und stabile Energiepreise erreichen und der Preistreiberei der großen Konzerne den Kampf ansagen. Und vor allem: der Bürger selbst wird an einem möglichen Erfolg wieder beteiligt – direkt über Ausschüttungen oder indirekt über den eigenen kommunalen Haushalt und notwendige Investitionen innerhalb der Gemeinde. – Naja: die Bildungspolitik sollte man nicht vernachlässigen: statt der bisherigen kleinen Reförmchen müsste man hier einmal richtig rangehen. Klar dass das sicherlich auch etwas dauern wird. Wichtig wäre es hier aber, dass hier keine Theoretiker an die Reform gehen, sondern Praktiker. Also Leute, die tagtäglich mit den Schülern und dem Lehrstoff zu tun haben. Ich denke, zu dem Thema könnte ihnen sicherlich mein Mit-Bewerber von der ödp mehr erzählen, denn der ist ja Gymnasiallehrer.

Dann mal Tacheles: wo zwackt es denn im Landkreis für den sie kandidieren?

Stefan Gröller: Transparenz – leider gibt es immer noch gewisse Amigoverhalten die in jedem Fall ausgetrocknet und abgestellt werden müssen. Viel wichtiger sind für mich aber auch Themen, die uns als Piraten wirklich seit unserer Gründung unter den Nägeln brennen: der flächendeckende Ausbau des schnellen Internets – klar: dann aber auch ein passendes Datenschutzkonzept. Allerdings sollte ein Ausspähen, wie es teils von anderen Staaten gegenüber Deutschland erfolgt ganz klar der Kampf angesagt sein. – Ansonsten sind im Landkreis sicherlich Themen relevant, wie ich sie schon genannt habe, dazu sollte man auch – im Zuge der immer älter werdenden Gesellschaft – hier zielführende Konzepte entwickeln … Bayern muss für alle Generationen lebenswert sein, aber auch attraktiv bleiben.

Stefan Gröller: Bayern muss auch mal unkonventionelle Wege gehen. Warum nicht ÖPNV mit Nahversorgung koppeln. Wer z.B. beim Lebensmittelgeschäft in der Region einkauft, darf kostenlos/kostengünstig mit dem Bus fahren. Das würde ein stärkeres miteinander der verschiedenen Bereiche sicherlich fördern. Busfahren würde attraktiver gemacht – die Unternehmen würden sich an der Finanzierung mit beteiligen und die Umwelt wird gefördert. – Naja gut: dazu müsste der Landkreis Pfaffenhofen erst einmal über ein gemeinsames Verbundsystem aufgestellt sein. Aber das soll ja kommen.

Derzeit ist der Landkreis mit zwei Abgeordneten vertreten – die Direktkandidatin Erika Görlitz und die via Liste gewählte Claudia Jung. Görlitz tritt ab, Jung versucht als Direktkandidatin erneut ins Maximilianeum einzuziehen. Sind zwei (oder gar mehr) Landkreis-Abgeordnete ab September realistisch, jetzt nachdem der Wahlkreis etwas verkleinert wurde?

Stefan Gröller: Sie können sicher sein: ich vergesse nicht, wo ich herkomme und in welcher gesellschaftlichen Schicht ich groß geworden bin, welcher ich angehöre!

Stefan Gröller: Ich hoffe schon, denn je mehr regionale Vertreter wir in München platzieren können, umso mehr können wir für den Landkreis erreichen. Ganz unabhängig mal von den Parteien und Parteizugehörigkeiten und für den Bürger gesprochen. Wichtig ist dafür aber, dass die jeweiligen Abgeordneten ihre Hausaufgaben machen und gute Arbeit abliefern – für den Bürger und nicht für die Politik, für irgendwelche Lobbys, Konzerne oder Eigeninteressen.

Mit Stärke und Gelassenheit Profil zeigen

Und Ihre eigenen Ambitionen – welchen Stimmenanteil versprechen Sie sich denn in ihrem Wahlkreis (und darüber hinaus) – schafft die Piratenpartei die 5%-Hürde oder ein Direktmandat?

Stefan Gröller: Ich bin Optimist – gehe klar von 5 % + X aus. Jeder Fehltritt der anderen Parteien ist dabei nur positiv für uns PIRATEN. Klar werden wir sicherlich nicht mit 15 oder 20 Abgeordneten rechnen können. Umso wichtiger wäre es dann jedoch für den Landkreis Pfaffenhofen, aber auch für ganz Oberbayern, wenn Praktiker aus dem klassischen Arbeitsumfeld ihre Ideen mit einbringen könnten. Ich hoffe daher schon, von meinem Listenplatz (Liste „Piraten“, Platz 14) aus auch für andere Regionen Profil genug zu bieten, eine wählbare Alternative darzustellen für die oberbayerischen Wähler.

Ihr Ziel ist der Einzug ins Maximilianeum um politisches Engagement für Ihre Heimat zu liefern. Was konkret können die Landkreisbürger (aber auch der übrige bayerische Wähler) zukünftig von Ihnen erwarten?

Stefan Gröller: Dazu brauche ich mich rein vom Typ her nicht zu ändern. Denn ich kann sehr gut zuhören und habe schon immer ein offenes Ohr für andere. Und genau das – ein offenes Ohr für jeden Bürger haben – ist es, worauf sich der Bürger verlasse kann. Mein Motto: Politiker und Gewerkschafter müssen 24 Stunden täglich verfügbar sein. Und das nehme ich sehr ernst.

Stefan Gröller: Alle wollen Erneuerbare Energie – nur keiner direkt vor der eigenen Haustür. Dabei ist eines doch klar: es gibt keinen Vorteil ohne Nachteil!

Wahlkreis ist nahezu der Landkreis Pfaffenhofen – viele der Kandidaten sind aus Pfaffenhofen oder dem südlichen Landkreis. Manch ein Landkreisbürger könnte dies als zu Süd-Lastig sehen. Der Wahlkreis zählt aber insgesamt zu den eher kleineren in Oberbayern. Glauben Sie, dass Pfaffenhofen in Oberbayern das nötige Gewicht hat (Stichwort Listenkandidatur). Wie fit sind Sie, was die Belange und Örtlichkeiten des gesamten Landkreises betrifft?

In der Freizeit entspannt sich Stefan Gröller sehr gerne mit seiner Gitarre. Foto: Gröller
In der Freizeit entspannt sich Stefan Gröller sehr gerne mit seiner Gitarre. Foto: Gröller

Stefan Gröller: Hmmm, naja Pfaffenhofen ist zwar bei vielen von uns die Heimatstadt. Viel entscheidender ist, dass der Politiker letztlich auch erreichbar ist, zuhört und sich einsetzt – für seine Wähler. Auch wenn aktuell vielleicht viele Landkreisbürger meine politische Kompetenz noch nicht einschätzen können oder mich vielleicht gar nicht kennen – ich will dies aber in den nächsten Wochen zielorientiert ändern. Klar: man wird uns am Wochenende auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt antreffen. Ich bin aber auch bei anderen Terminen unterwegs – was ich aber nicht will ist die Bevölkerung ein paar Wochen vor der Wahl mit einer Omnipräsenz zu überfrachten und danach möglicherweise nicht mehr erreichbar zu sein. Dabei ist es für mich eigentlich nicht das Entscheidende nur der zu sein, der vorne steht und große Sprüche oder Versprechen reißt: viel wichtiger ist es, auch tatsächlich zu hören, wo die Bürger der Schuh drückt.

Am besten überzeugen sie sich in den nächsten Wochen selbst in einem persönlichen Gespräch mit mir. So können sie sich sicherlich das beste Bild von unseren / meinen Ideen, Zielen und Möglichkeiten machen. Ich habe wie schon gesagt immer ein offenes Ohr für die Belange der Landkreisbürger. Wer es nicht zu einem persönlichen Treffen schafft (individuell oder jedes Wochenende auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt), kann mich gerne über Facebook, www.pppaf.de oder auch wöchentlich an unserem Stammtisch anzutreffen. – Ein wichtiger Punkt der uns auszeichnet und vielleicht auch von anderen Parteien unterscheidet: Wahlkampf-Geschrei gibt es bei uns nicht :-), für uns zählen Fakten.


Ganz ehrlich: würden Sie sich wählen und wenn ja (wovon ich mal ausgehe) warum – welche Ihrer Eigenschaften würden Sie als wichtig (in der Politik) ansehen?

Stefan Gröller: Ein ganz klares JA, sonst würde ich nicht antreten.

• Ich bin in Schweitenkirchen und Niederscheyern aufgewachsen und kenne die Region von Grund auf, verfolge die Entwicklungen hier sehr intensiv.
• Als ‚einfacher Arbeiter‘ wäre es mir persönlich schon wichtig, auch in der Politik vertreten zu sein. Denn von ‘uns’ gibt es sehr wenige bis gar keine in der Politik.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir werden die Entwicklungen rund um die 2013 stattfindende Landtagswahl weiterhin beobachten und wünschen uns einen fairen Wahlkampf und allen beteiligten viel Glück.

Kandidatenschau in Pfaffenhofen: Karl Straub, Markus Käser, Claudia Jung, Stefan Gröller, Andreas Peter und Richard Fischer.

Soziale Themen stehen im Fokus von Claudia Jung von den Freien Wählern

Sie will als amtierende MdL wieder in den bayerischen Landtag: Claudia Jung, familienpolitsche Sprecherin der FW. Foto: Manfred Esser
Sie will als amtierende MdL wieder in den bayerischen Landtag: Claudia Jung, familienpolitsche Sprecherin der FW. Foto: Manfred Esser
Geroldsbach Sie ist familienpolitische Sprecherin der Freien Wähler im Landtag, fordert Endbürokratisierung im Handwerk und wirft der Sozialministerin vor, konfliktscheu zu sein, um Diskussionen um den Sozialbericht aus dem Weg zu gehen. Was konkret würden Sie denn anders bzw. besser machen und wie (inkl. Finanzierbarkeit)?

Claudia Jung: Der Sozialbericht ist ein entscheidendes politisches Instrument, weil er Fakten und Daten liefert, auf denen wir eine vernünftige Sozialpolitik aufbauen können. Dass sich Frau Haderthauer bei der Vorlage des 3. Sozialberichts gerade für die Sommerpause des Landtags entschied, widerspricht nun mal den parlamentarischen Gepflogenheiten und zeugt keinesfalls von einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Sozialberichterstattung. Dazu hätte man nämlich Wohlfahrtsverbände und Parlament miteinbeziehen müssen. Ich jedenfalls wünschte mir eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den sozialen Problemen im Freistaat und keine Schönfärberei der Zahlen: die kontinuierlich ansteigende Zahl armutsgefährdeter Bürgerinnen und Bürger, jungen wie alten, Alleinerziehenden wie Familien… lässt sich längst nicht mehr vom Tisch wischen. Besonders erschreckend ist meiner Ansicht nach, dass es hierbei seit 2003 keine grundlegende Veränderung gegeben hat. Familien mit Kindern haben ein unterdurchschnittliches Wohlstandsniveau und Alleinerziehende sind überdurchschnittlich von Armut betroffen. Der Anteil der Älteren Menschen die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, steigt bedauerlicherweise kontinuierlich an. Was die Finanzierung angeht, wird der notwendige Ausgleich zwischen den Starken und den Schwachen der Gesellschaft durch das Steuer- und Transfersystem am besten gewährleistet. Warum nicht auch hier ein Programm ähnlich „Aufbruch Bayern“ mit Signalwirkung für andere Bundesländer. Geld ist genug da, auf die Verteilung kommt es an und
das geht nur, wenn gezielt Schwerpunkte gesetzt werden.

Beobachtet man ihre Webinformationen, scheinen Ihnen soziale Themen am Herzen zu liegen: Kinder bzw. Jugend und Internet, die Thematik um die zu geringen Zahlungen an Asylbewerber. Aber: was konkret tun sie dafür bzw. dagegen?


Claudia Jung: Das stimmt. Persönlich und als familienpolitische Sprecherin der Freien Wähler-Landtagsfraktion interessieren und bewegen mich in erster Linie soziale Themen. Und da ist die Bandbreite groß. Ich finde es beschämend, dass im reich geltenden Bayern das Armutsrisiko für Kinder aber auch der älteren Generation so hoch ist, dass erst das Bundesverfassungsgericht eingeschaltet werden muss, damit Asylsuchende mehr Geld erhalten und dass beim Thema Inklusion noch immer dringender Handlungsbedarf besteht. Mich ärgert die steigende Zahl der Leiharbeiter und Minijobs mit niedrigen Stundenlöhnen genauso wie die Tatsache, dass die allseits proklamierte Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Alltag einer ständigen Zerreißprobe gleicht. Nicht weniger erschreckend ist der Umstand, dass nach wie vor Bildung bei uns vom Geldbeutel der Eltern abhängt und wir Jahr für Jahr für unser Bildungssystem eine Rüge erhalten. Deshalb mache ich mich stark für ein soziales Bayern und damit für eine Sozialpolitik, die generationsübergreifend, nachhaltig und sozial gerecht ist. Auf Landtagsebene lassen wir Freien Wähler kein demokratisches Mittel aus, um unsere Regierenden an ihre Verantwortung zu erinnern.

Die Landtagsfraktion erarbeitet regelmäßig eine Reihe von parlamentarischen Initiativen – angefangen bei einer gerechteren und besser finanziell ausgestatteten Kinderbetreuung und frühkindlichen Bildung bis hin zu Maßnahmen für seniorengerechtes Wohnen im Alter. Leider scheitern diese recht oft an der Mehrheit der Regierungsfraktionen. Unter anderem plädieren wir für die Abschaffung des Ehegattensplittings zugunsten der Einführung eines Familiensplittings und fordern, dass Erziehung von Kindern und Pflege von Angehörigen der Erwerbstätigkeit gleichgestellt werden, um Arbeitsarmut zu verhindern. Und sowohl unser Gesundheits- als auch Bildungskonzept braucht keinen Vergleich zu scheuen.

Die Themen sind schon sehr sozial orientiert. Ist das Klientel der Freien Wähler nicht eigentlich ein anderes?

Claudia Jung: Da nehmen Sie das richtige Wort in den Mund: Klientel! Muss man Klientelpolitik machen oder soll man sich stark machen für eine Politik des sozialen Miteinanders? Ich bin der Überzeugung, dass die Schwerpunkte meiner Politik alle Menschen betreffen? Dazu gehört die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützende Maßnahmen ebenso wie der qualitative und quantitative Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für junge und ältere Familienmitglieder und wirksame Maßnahmen gegen das Armutsrisiko bei Alleinerziehenden, einkommensschwachen Familien, Kindern und Jugendlichen, Rentnern aber auch Ausländern in Deutschland. Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und eine Gesundheitspolitik, die allen zugute kommt, das ist mir wichtig! Zu sehr vermisse ich das „C“ und „S“ bei unserer Staatsregierung in der Umsetzung einer zukunftsfähigen sozial-ökologischen Marktwirtschaft. Dafür setze ich mich ein und ich werde nicht müde werden, auf Schieflagen und soziale Missstände hinzuweisen. Denn soziale Maßnahmen dienen nicht einem Klientel sondern kommen uns allen zugute!

Ihre erste Amtszeit im bayerischen Landtag neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Der Wahlkampf im Landkreis beginnt langsam. Die CSU hat einen Nachfolger für die scheidende Abgeordnete Erika Görlitz bestimmt mit dem Unternehmer Karl Straub. Auch für die SPD scheint mit Markus Käser ein Unternehmer ins Rennen zu gehen, für die Grünen Kerstin Schnapp, die Piraten mit Stefan Gröller sowie Richard Fischer (ödp) sowie Andreas Peter (Linke). Wird es für die selbständige Künstlerin Claudia Jung eine neuerliche Kandidatur um den Einzug ins Maximilianeum geben?

Claudia Jung: Diese Entscheidung fällen wir erst zum Ende dieses Jahres. Meine Ambitionen sind aber allgemein bekannt. Ich würde mich freuen, meine Ziele und Aufgaben für meinen Stimmkreis in der Freien Wähler
Fraktion als Landtagsabgeordnete noch weitere Legislaturperioden angehen zu können.

Und wie wollen Sie sich gegen die aufkommende „Politjugend“ – Kerstin Schnapp, Karl Straub und Markus Käser sind beide unter 40 – behaupten und auf Stimmenfang gehen?

Claudia Jung:

Dann mal Tacheles: wo zwackt es denn im Landkreis für den sie im Landtag letztlich verantwortlich sind?

Claudia Jung:

Ihr Ziel dürfte der Wiedereinzug ins Maximilianeum sein. Was konkret können die Landkreisbürger zukünftig von Ihnen erwarten?

Claudia Jung:


Wahlkreis ist nahezu der Landkreis Pfaffenhofen. Sie sind aus Geroldsbach, Käser und Schnapp aus Pfaffenhofen und Straub aus Wolnzach. Manch ein Landkreisbürger könnte dies als zu Süd-Lastig sehen. Wie fit sind Sie, was die Belange und Örtlichkeiten des gesamten Landkreises betrifft?

Claudia Jung:

Vielen Dank für das Gespräch. Wir werden die Entwicklungen rund um die 2013 stattfindende Landtagswahl weiterhin beobachten.