Die Favoriten am zweiten WM-Spieltag Japan und England tun sich gegen die Außenseiter schwer

Japan war angetreten, um Weltmeister zu werden. In der Auftaktbegegnung haben sich die Asiatinnen gegen den krassen Außenseiter Neuseeland in Bochum dann aber doch ziemlich schwer getan. Vielmehr haben die Neuseeländerinnen sehr gut mitgehalten. Den 1:0 Führungstreffer Japans nach nur wenigen Minuten haben die Spielerinnen vom kleinsten Kontinent Australien nach nur sechs Minuten mit einem sehenswerten Treffer gekontert. In der Spielfolge hatten die Neuseeländerinnen sehr gut mitgehalten und ihre Chancen erspielt. Erst in der zweiten Halbzeit zum Spielende hin hatten sich die Japanerinnen wieder ein leichtes Übergewicht erspielt und nach einer Freistoßsituation von der Strafraumgrenze den Siegtreffer.

Noch schwerer als die Japanerinnen haben sich beim Abendspiel die Engländerinnen getan. Sie sind in Wolfsburg gegen Mexiko angetreten. Auch die Spielerinnen aus dem Mutterland des Fußballes sind noch in der ersten Halbzeit in Führung gegangen. Allerdings konnten auch sie diese nicht behaupten, da die Südamerikanerinnen so nach und nach das Spielheft in die Hand genommen haben und entsprechende Akzente setzen konnten. Das 1:1 war die logische Folge. Während es den Neuseeländerinnen nicht gelungen ist, den Ausgleich über die Zeit zu retten, war Mexiko mit dieser Taktik sehr erfolgreich.

U17-Junioren machen es bei der WM gut vor: Sieg gegen Ecuador

6:1 lautete am Ende das Ergebnis der U17-Junioren bei der Weltmeisterschaft in Mexiko. Das Team von Trainer Steffen Freund siegte in Querentaro gegen Ecuador. Damit ist die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale groß. 20000 Zuschauer sahen zunächst eine torgefährliche Südamerikanische Mannschaft, die allerdings in der ersten Hälfte den ersten deutschen Treffer bekam: der Leverkusener Yesil sorgte für das 1:0 für Deutschland. Ein kurzes Aufbäumen (1:1 durch von Gruezo) in der 51.  Minute, dann jedoch der Siegesrausch der Deutschen. Die Treffer fielen in der 54., 61., 69., 85. und 90. Minute. Die Torschützen waren Röcker, Aycicek, Yesil, Ducksch und Aydin. Das Spiel wurde bei Temperaturen von über 30 Grad abgehalten.

Countdown zur Heim-WM: Norwegen heute abend der letzte Testgegner

345 Spiele hat die Deutsche Frauen-Fußball-Nationalmannschaft bislang bestritten. Das Team, welches heute von Silvia Neid trainiert wird,hat eine augezeichnete Bilanz: 236 der absolvierten Spiele haben die Nationalen Fußball-Heldinnen dabei gewonnen. Bei 64 Niederlagen gab es 45 Unentschieden. Die Torbilanz spricht mit  960:284 ebenfalls sehr für die DFB-Mannschaft.

28 Partien wurden gegen die USA bestritten, 26 gegen China, 25 gegen Italien, 20 gegen Dänemark. Rekord-Gegner der Deutschen Frauen war der heutige Gegner Norwegen. Bislang bestritt man gegen den heutigen Gegner, der ebenfalls für die WM qualifiziert ist, 33 Partien. Deutschland gewann 15 x, Norwegen 13 x, 5 Partien endeten unentschieden. Die Torbilanz zwischen Deutschland und den Norwegerinnen liegt bei 57:47 Toren. Die letzte Partie zwischen beiden Mannschaften fand am 7.9.2009 statt.

Insgesamt spielten die deutschen Frauen bisher gegen folgende Nationen: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, China, Dänemark, England, Finnland, Frankreich, Irland, Island, Italien, Japan, Jugoslawien, Kanada, Kroatioen, Mexiko, Neuseeland, Niederlande, Nigeria, Nordkorea, Norwegen, Polen, Portugal, Russland, Schottland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Sowjetunion, Spanien, Taiwan, Tschechische Republik, Tschechoslowakei, Türkei, Ukraine, Ungarn, USA und Wales.

15 Fußballerinnen haben bisher die 100er-Grenze überschritten. D.h. konnten mehr als 100 Mal für Deutschland auflaufen. Brigit Prinz – 1977 geboren – ist dabei mit bislang 211 Einsätzen die absolute Spitzenreiterin und einzige, die auch mehr als 200 x für den DFB spielte. Die weiterne 14, die zum 100er Club gehören, sind

Birgit Prinz, Kerstin Stegmann, Ariane Hingst, Bettina Wiegmann, Renate Lingor, Sandra Minnert, Doris Fitschen, Sandra Smisek, Silke Rottenberg, Kerstin Garefrekes, Martina Voss, Steffi Jones, Silvia Neid, Heidi Mohr, Pia Wunderlich. Der letzte Teil der Bilanz vor der WM betrifft die Torschützen.Bettina Wiegmann ist die einzige deutsche Fußballerin bislang, die Ehrenspielführerin beim DFB ist. Bei den Herrn sind dies Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Uwe Seeler und Fritz Walter. Nach Gero Bisanz und Tina Theune-Meyer ist Silvia Neid erst die dritte deutsche Bundestrainerin seit Bestehen der Deutschen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft.

Snowboardkurs statt Sommersonne

 

Bischofswiesen: Ski- und Snowboardkurse auf dem Götschen, eine Stadtrallye durch Salzburg, ein Stadtrundgang durch München, eine Rodeltour sowie der Besuch von Heimatmuseum und Salzbergwerk ist für die 27 Schüler aus Australien, Großbritannien, der Ukraine, Brasilien, Argentinien, Korea, Mexiko, Russland, Spanien und den USA neben dem Deutschunterricht Programm. Während des dreiwöchigen Jugendkurses des Goetheinstitutes sind die Schüler – vorwiegend aus Õbersee – in der Jugendherberge Strub untergebracht, von wo aus sie ihre Erkundigungstouren starten.

Ziel dieses Kurses sei, dass die Schüler in deutscher Sprache Kontakte zu Deutschsprachigen aufnehmen und sich landeskundlich fortbilden, beschreibt Kursleiterin Christiane Günther vom Goetheinstitut. In 24 Unterrichtsstunden pro Woche unterrichten ausgebildete Lehrer, die nach Wissensstand eingeteilten Jugendlichen in Deutscher Sprache und Grammatik. Und nachmittags geht es dann zum Wintersport, in Museen, nach Salzburg oder nach München.
Der Unterricht bei Anette, wie die elf Schüler ihre Lehrerin nennen, sieht allerdings ein bisschen anders aus, als der „normale“ Deutschunterricht, wie man ihn aus der eigenen Schulzeit kennt. Nicht stures Grammatik- und Regelpauken, sondern Praxis und Alltagsgespräche stehen auf dem Stundenplan. Und die Kontrolle der Hausaufgaben: Und da sollten die Schüler der Fortgeschrittenenklasse über ihren Ausflug nach Salzburg schreiben, entweder einen Erlebnisbericht oder eine fiktive Geschichte. Rodrigo aus Brasilien beispielsweise schrieb über die Nachahmer und ihre – manchmal fehlende – Persönlichkeit, Caroline eher Fiktives über Salzburg. Im Unterricht wurde dann analysiert und von Lehrerin Anette korrigiert, wenn die Grammatik oder die Satzstellung nicht stimmte. Wichtig war in dem Unterricht, dass die Schüler Deutsch sprachen. Praxisnähe und aktuelle Themen machten es den Schülern leichter, nicht in ihrer jeweiligen Muttersprache, sondern Deutsch zu sprechen, obwohl die Grammatik sehr kompliziert sei, wie die Schüler berichten.
Joanna (14 Jahre) stammt aus Brasilien und auf die Frage hin, warum sie Deutsch lernt, meint sie: „Mein Vater ist Deutscher. Er hat mit mir auch Deutsch gesprochen. Ich war auch schon in Deutschland, in Stuttgart. Mit der Grammatik hier tue ich mich aber schwer.“
Die ein Jahr ältere Anna-Paula, ebenfalls aus Brasilien, findet es dagegen wichtig, Sprachen zu können: „Ich liebe Sprachen.“ Neben Deutsch kann sie noch Spanisch, Englisch und Portugisisch. Rodrigo beispielsweise hat in seiner Heimat seit einem Jahr dreimal in der Woche Deutschunterricht – allerdings nicht nur in Deutsch. „Ich lerne Deutsch, weil es wichtig ist, besonders im Handel.“ Rodrigo erklärt auch, dass die Leute hier (Berchtesgaden, auch: Salzburg), viel freundlicher seien, als beispielsweise in den USA. Der 13 Jahre alte Juan hat einen deutschen Großvater. Wegen seiner jüdischen Abstammung ist er nach Brasilien ausgewandert. Seit sechs Jahren lernt er deshalb inzwischen Deutsch und war im Oktober auch schon einmal hier: in Hannover in der Weltausstellung, in Berlin und in der Schweiz. Jam aus Australien kann neben Englisch noch Türkisch und hat mit Chinesisch an seiner Schule begonnen. Das war ihm allerdings zu schwer. Jetzt lernt er Deutsch. Der 18 Jahre alte Josef aus Großbritannien hat dagegen ganz andere Pläne. Er will in Richtung Medien studieren und eventuell einige Zeit in Deutschland bei einer Zeitschrift arbeiten. Seine Interessen sind, wie er erzählt, englische Musik und Snowboard.