Werner Böll (VdK): Armutsentwicklung in Deutschland wird zukünftig immer mehr Thema

Aus Von Ramona Schittenhelm

Baar-Ebenhausen Zukunftsorientierte Ansätze seien wichtig, wenn es um die Reformen im Sozialsystem und die Entwicklungen Pro-Bürger geht, erklärt Kreis-Geschäftsführer Werner Böll im Rahmen der Jahreshauptversammlung des VdK-Ortsverbandes Baar-Ebenhausen. Dem Bürger sei durchweg bewusst, dass Belastungen auf ihn zukommen würden. Allerdings müssten dies auch tatsächlich an der Praxis orientiert sein und in irgendeiner Form auch wieder dem Bürger zukommen. Böll nannte hierfür beispielsweise im Zusammenhang mit Krankenkassen eine Verbesserung des Vorsorgesystems. Wenn beispielsweise statt Beitragsrückgewähr besser das Programm an Vorsorgeuntersuchungen wierder stärker bezuschusst bzw. übernommen würde, würden die Krankenkassen ggf. durch Folgeuntersuchungen nicht mehr so intensiv belastet werden und auch der Patient hätte so seine Vorteile. Speziell im Zusammenhang mit den Ergebnissen des Armuts- und Reichtumgsbericht der Bundesregierung sieht der Kreis-Geschäftsführer des VdK Eichstätt-Ingolstadt hier intensiven Handlungsbedarf. Denn die soziale Schere klaffe immer weiter auseinander. Ist das Geld möglicherweise eh schon knapp (950 Euro Netto-Gehalt pro Monat sind hier ein Grenzwert, in Deutschland zählen etwa 7 Prozent der Bürger in diesen Personenkreis), spare man möglicherweise an der kostenpflichtigen Vorsorgeuntersuchung. Und das wiederum könne – auch aus Kostensicht – zu einschneidenden Konsequenzen führen. Böll nannte hier den rund 50 Anwesenden verbesserte Programme z.B. im Zusammenhang mit Untersuchungen zur Augendiagnostik, zur Osteoporose oder Diabetes als Beispiel. – Das Thema Patientenverfügung sei ebenfalls ein ernstes, dass jeder Bürger für sich angehen müsse. Man sollte sich letztlich frühzeitig selbst Gedanken darüber machen, wie im Ernstfall mit dem eigenen Leben verfahren werden solle. Dies nehme den Angehörigen in einer schweren Stunde den Druck der notwendigen Entscheidung, so Böll. Der Kreisgeschäftsführer riet deshalb, sich mit Familie und Hausarzt zu beraten und sich fundiert Gedanken zu machen. Wichtig sei jedoch auch, dass man der einmal aufgesetzten Patientenverfügung regelmäßig ein persönliches Update verpasse. Nur so wüssten die Angehörigen auch wirklich, dass die einmal getroffene Entscheidung auch weiterhin dem persönlichen Wunsch entsprechen würde.

Im Ortsverband des VdK Baar-Ebenhausen läuft die Verbands-Entwicklung auch unter der neuen Führung positiv weiter: auch 2012 konnte man 16 neue Mitglieder aufnehmen. So bleibt der Mitgliederstand trotz 9 Todesfällen und einiger Austritte konstant, wie die Vorsitzende Rose Siegel erklärte. Veranstaltungen wie die Muttertagsfeier, Teilnahme an den Veranstaltungen zum Volkstrauertag, Krankenbesuchsdienste sowie die Sammlung „Helft Wunden heilen“ (50 % der Sammelergebnisse gehen an den Verband, 50 Prozent verbleiben für die Arbeit des Ortsverbandes) hätten im abgelaufenen Jahr zu den Themen des Ortsverbandes gezählt. So hätte man im aktuellen Jahr im laufenden Geschäft einen kleinen Überschuss erzielen können, der dem Verein grundsolide Finanzrücklagen beschert.

In der Vereinsgeschichte kann man auf zahlreiche treue Mitglieder schauen. Zehn Jahre im Ortsverein (VdK) mit dabei sind Josef Köttner, Helmut Osicki, Peter Schöttner, Renate Hain, Richard Lippert, Manfred Haase, Edith Haase, Fritz Hammeter, Anton Pfleger, Konrad Resch, Anton Greilinger, Georg Widmann, Margit Glöser und Adam Vogel. Der Ortsverband kann aber auch auf ein engagiertes Team ehrenamtlicher Mitarbeiter zugreifen: Franz Müller und Anton Eisinger sind jeweils seit zehn Jahre in der Vorstandschaft vertreten, Walburga Faltin und Rose Siegel engagieren sich bereits seit zwanzig Jahren für die Geschicke des Ortsverbandes.