Turbine Potsdam avanciert zum neuen Serienmeister im Frauenfußball

Aus Von Ramona Schittenhelm

Potsdam Zwei Welten prallen aufeinander im deutschen Frauenfußball. Auf der einen Seite der 1. FFC Frankfurt. Lange Jahre Dauermeister. Die Hessinnen sind soetwas wie der FC Bayern des Frauenfußballs, haben die Bundesliga lange Jahre einfach nur dominiert. Ein professionelles Umfeld und eine entsprechende Vermarktung führt dazu, dass die Frankfurterinnen einen großteil der Nationalmannschaft stellen. Denn: jede Nationalspielerin zieht es irgendwie nach Frankfurt. Vielleicht, weil sich so aus dem „Beruf“ Fußballerin wenigstens ein wenig finanzieller Profit schlagen lässt. Allerdings hat es der 1. FFC Frankfurt viermal in Folge trotz seines mit Nationalspielerinnen gespickten Kaders nicht geschafft, die nationale Meisterschaft für sich zu entscheiden. Viermal lagen die Spielerinnen von Turbine Potsdam mit ihrem Trainer Bernd Schröder vor ihnen. In dieser Saison reichte es noch nicht einmal für einen Platz, der zur Teilnahme an internationalen Wettbewerben berechtigt. Denn auch das DFB-Pokalendspiel verlor Frankfurt gegen die Frauen des FC Bayern München. Den Titel in der Champions League gewann man ebenso nicht – daher wird 2012/13 ein Jahr der Nationalen Bewerbe. Und das, obwohl man in Frankfurt auch dieses Mal kräftig eingekauft hat. Neben einigen Potsdamer Spielerinnen wird in der kommenden Saison unter anderem die Nationalspielerin Simone Laudehr von Duisburg aus an den Main wechseln.

Sowohl Wolfsburg, als auch die Bayern und insbesondere auch Potsdam verfolgen eine andere Taktik: für sie ist es vor allem die Nachwuchsarbeit, mit der man sich kontinuierlich entwickelt und die dazu führt, dass man sich entsprechend entwickeln kann. Gerade in den Jugend- und Junioren-Nationalmannschaften kann man die Bandbreite der Vereine, die sich hier engagieren deutlicher erkennen.