Können Kinder sich nicht mehr konzentrieren?
Kinder haben häufig den totalen Freizeitstress. Dadurch leidet auch ihre Konzentration im schulischen Alltag. Sich bewusst auf Dinge zu fokusieren und ihnen die erforderliche Aufmerksamkeit zu schenken sei häufig ein Problem.
Der Schulpychologoe Dieter Krowatschek hat daher in den 90er Jahren ein Modell entwickelt, dass an der Aufmerksamkeitsschraube dreht: das Marburger Konzentrationstraining.
Zum Einsatz kommt es insbesondere in der Ergotherapie, um Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen Hilfe zu bieten. Denn die seien es vor allem, die Probleme mit der Konzentration hätten. Daraus abgeleitet entstand in der Folge ein Konzentrationsprogramm speziell für Vorschulkinder, damit diese noch vor dem Schulalltag lernen würden, sich für einen bestimmten Zeitraum auf etwas zu Fokusieren. Der Hintergrund ist der, dass Kinder möglichst früh lernen, wie man sich konzentriert. Ausgerichtet ist das Marburger Konzentrationstraining daher vorwiegend für Kinder bis 12 Jahre. Es ist aber auch darüber hinaus gut anwendbar – neue ergänzende Übungen auch für Ältere wurden entwickelt, denn die Problematik der Schwierigkeit bei der Aufmerksamkeit komme auch bei älteren Kindern oder Jugendlichen noch intensiv vor.
Eine Hauptklientel seien Kinder und Jugendliche, die an AD(H)S leiden – einer Aufmerksamkeitsstörung. Denn gerade dann sind die Kinder deutlich leichter abzulenken. Dies zeigt sich u.a. wenn es darum geht, beispielsweise die Hausaufgaben zu machen, ohne dass man sich dabei von anderen Dingen ablenken lässt. Durch die Ablenkung kann eine Unlust am Lernen an sich entstehen. Ohne dass es die Jugendlichen wollen kann sich daraus ein aggresives von Frust geprägtes Verhalten ableiten. Und dann – obwohl die Kinder und Jugendlichen häufig hochintelligent sind – tritt eine Überforderung im Alltag ein. Diese Kinder und Jugendlichen rutschen ab in eine gewisse Perspektivlosigkeit, obwohl man das Problem durchaus in den Griff bekommen kann.
Wichtig ist – es handelt sich beim Marburger Konzentrationstraining nicht um eine Therapie, sondern um ein Training. Man versucht mit bewussten Übungen auf die eigenen Sinne und die eigene Steuerung des Gehirns einzuwirken. Dadurch soll die bewusste Aufmerksamkeitssteuerung trainiert werden.
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