Widerstand gegen Minarett und Moschee in Pfaffenhofen
Pfaffenhofen In der Hohenwarter Straße in Pfaffenhofen gibt es derzeit ein Problem-Projekt. Die geplante Moschee mit Minarett hat nicht nur Befürworter. Vielmehr sind hier auch einige Bürger gegen den geplanten Turm des Islamischen Kulturzentrums. Er sei zu hoch und würde so zu stark ins Blickzentrum gerückt werden, heißt es von Seiten der Kritiker des Bauvorhabens.
Dem Widerstand gegen das Bauvorhaben begegnet der türkisch-islamische Verein nun, indem er am auffälligsten Gebäudeteil, dem Minarett, kosmetische Korrekturen vornimmt, heißt es in einer Presseerklärung der IG HOWA am heutigen Mittwoch nachmittag. Statt 20,30 m sollen es nun ein paar Meter weniger sein. Der Kritik möchte er so Boden entziehen, um das Gesamtprojekt ungefährdeter verwirklichen zu können, schreiben die Mitglieder der Interessensgemeinschaft. Dieses wird nicht grundsätzlich aufgegeben oder auch nur überdacht. Jener Architekt, der in Gersthofen eine Moschee ohne Minarett gebaut hat, spricht nun davon, dass ein solcher Turm – quasi unverzichtbar – immer zu einem Gebetsraum gehöre. Keine Rede von minarettlosen Moscheen, u. a. auch in der mohammedanischen Frühzeit. Die Gesamtästhetik wolle man jedoch unbedingt erhalten.
Steht nun eine Genehmigung des groß angelegten Islamzentrums bevor, bei der über die zahlreichen, erheblichen Abweichungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans ganz einfach hinweggesehen wird: Minarett, Kuppeldach, Goldelemente, Gebäudebreite, vollständige Missachtung der Baugrenze, zusätzliche Zufahrt? Soll eine geringfüge Reduktion der Minaretthöhe nun als Feigenblatt dafür herhalten, dass man das Gesamtprojekt nicht antasten möchte? Ein Projekt an einer Hauptstraße am Ortseingang einer christlich geprägten, oberbayerischen Stadt mitten in Europa, hinter dem der türkische Staat mit seiner Religionsbehörde steht? Über dessen Eingängen weithin sichtbar in arabischer Schrift die Eröffnungsworte des Koran („Im Namen Allahs“) prangen – an einer Stelle, wo jahrelang das Ortsschild von Pfaffenhofen seinen Platz hatte? – Fragen mit denen sich Magdalena Koppenwallner von der Ingeressensgemeinschaft IG HOWA derzeit beschäftigt und die sie den Bürgern mit ihrem Team versucht, zu beantworten. Die Interessensvertretung will ihrerseits das geplante Bauvorhaben noch stoppen.
in Pfaffenhofen kulturelle Heimat für regionale Moslems schaffen
Die Islamische Gemeinde in Pfaffenhofen gibt es bereits seit Ende der 80er Jahre, derzeit ist man im Kellerweg beheimatet. Geplant ist ein groß angelegtes Kulturzentrum in der Hohenwarter Straße zu errichten, was jedoch bei den Bürgern auf Widerstand stößt. Das Kulturzentrum soll für die in der Region lebenden Moslems zur kulturellen Begegnungsstätte werden – Pfaffenhofen sei hier als Kreisstadt der richtige Standort. Die nächste große Moschee befindet sich in Ingolstadt bzw. in München. Die Islamische Gemeinde von Baar-Ebenhausen hat seit Jahren einen Gebetsraum in der Umgebung des alten Bahnhofes.
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