Schwankungen an den Märkten für Rohstoffe

Aus Von Ramona Schittenhelm

Knapper werdende Ressourcen bei gleichzeitig zunehmender Nachfrage einer vermehrt am Konsum orientierten, immer noch anwachsenden Bevölkerung der Erde haben das Interesse von Spekulanten geweckt, so dass sich die Schwankungen an den Börsen verschärfen.

Auch die Nutzung von Agrarrohstoffen wie Weizen zur Energieerzeugung wird bereits praktiziert, wird aber angesichts des anhaltenden Hungers in vielen Regionen der Erde unter ethischen Gesichtspunkten stark kritisiert. Die Anbauflächen für agrarische Rohstoffe sind nur bedingt ausbaubar. Steigerungen der Erträge mit Unterstützung von Gentechnologie, Pflanzenschutz- und Düngemittel sind nicht ganz unumstritten. Zudem tragen auch häufiger auftretende Wirbelstürme und Dürrekatastrophen – oft als Zeichen globaler klimatischer Veränderungen gedeutet – zu schlechten Ernten bei.

Fossile Rohstoffe sind naturgemäß nur begrenzt vorhanden, die Förderkosten wachsen stetig, weil immer tiefer gesucht werden muss und weniger ertragreiche Lagerstätten exploriert werden müssen. Bei Erdöl sind sich Fachleute einig, der Zeitpunkt der größten Fördermenge dass der sogenannte „Peak Oil“, inzwischen überschritten wurde. Auch die Auflagen für den Umweltschutz – insbesondere in ökologisch besonders sensiblen Gebieten wie den Arealen der Tiefsee – tragen zu Preissteigerungen bei. Politische Spannungen im Nahen Osten, Hauptlieferregion für Öl und Erdgas, sind seit vielen Jahren auf der Tagesordnung und lassen erwarten, dass spekulativ orientierte Anleger die Nachrichtenlage für ihre Zwecke ausnutzen werden. Hinzu kommt, dass Russland, das auf dem zweiten Platz der Rohstoffexporteure rangiert, auch nicht unbedingt ein Ruhepol der Weltpolitik ist. Schwelende Konflikte mit den Nachbarn im Kaukasus sowie Streit mit Weißrussland und der Ukraine um Leitungen für Erdgas nach Westeuropa haben aufgezeigt, dass Angebotsengpässe sich unmittelbar auf die Entwicklung der Preise auswirken.

Die Regierungen in Europa und den USA sind ratlos, wie sie die Schwankungen in den Griff bekommen können, denn einerseits haben staatliche Maßnahmen nicht selten dazu beigetragen, gut funktionierende Märkte kaputt zu machen. Andererseits verängstigen die Aktivitäten der Volksrepublik China auf dem Rohstoffsektor. So bemüht sich das Land verstärkt darum Vorkommen auf dem afrikanischen Kontinent zu erschließen.

China hat sich in den vergangen Jahrzehnten vom Kommunismus vom abgewandt, ist aber dennoch innenpolitisch weit von westlichen Standards entfernt. Abzuwarten bleibt, inwieweit China mit neokolonialistischen Methoden die Politik dieser afrikanischen Länder beeinflussen wird. Unbestritten ist, dass China die ökonomische Supermacht der Zukunft sein wird und bei der Realisierung seiner Ideen in puncto Regulierung der Rohstoffmärkte wenig Zurückhaltung üben wird.