Advent als Zeit der Besinnung und inneren Einkehr

Aus Von Ramona Schittenhelm
Kommentar von Ramona Schittenhelm

Kommentar von Ramona Schittenhelm

Weihnachten – jedes Jahr auf’s Neue kommt die Konsum-Maschinerie ins Rollen. Die Geschenke, die wir für unsere Liebsten suchen und auswählen, um sie am 24. Dezember unter den Christbaum zu legen werden immer größer, wuchtiger und teurer.  Ein kurzfristiges „Wow“ der Kinder bzw. Beschenkten ist uns den Aufwand des Shoppens wert. Aber: ist das WOW wirklich aus Überzeugung? Ist die Freude der Kinder über das überdimensional teure Geschenk echt? Oder kommt das ‚toll freut mich‘ überhaupt nicht aus tiefstem Herzen, sondern lediglich deshalb, weil man den Kindern irgendwann einmal beigebracht hat, DANKE zu sagen?

Christen haben vor den beiden wichtigsten kirchlichen Ereignissen jeweils eine mehrwöchige Zeit der Besinnung, des Innehaltens vorangestellt. Der Advent gilt als Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest – der Geburt Jesu Christi. Vor dem Osterfest, welches Tod und Auferstehung von Christus symbolisiert, ist die 40 tägige Fastenzeit voran gestellt. Hierbei geht es keineswegs nur darum, weniger zu essen. Vielmehr geht es in beiden Zeitphasen darum, dass wir Menschen lernen, uns wieder stärker auf das Wesentliche im Leben besinnen. Auf uns selbst, auf Zufriedenheit, unseren Glauben und das Miteinander mit anderen Menschen.

Gerade in Familien löst das Weihnachtsfest immer häufiger Zank und Zwietracht aus, statt Eltern und Kinder einander näher zu bringen. Haben wir verlernt, den anderen zuzuhören? Sind wir überhaupt noch in der Lage, uns ohne Kommerz einfach nur mit dem anderen zu freuen? Wollen wir unsere Zeit überhaupt miteinander verbringen? Ich glaube, Kindern wäre es manchmal einfach nur wichtig, wenn da jemand ist, der sie in den Arm nimmt. Jemand, der ihnen zuhört. Jemand, der mit ihnen gemeinsam Zeit verbringt. Denn: was man spielt ist den Kindern letztlich egal. Viel wichtiger ist es, mit wem man es tut.

Die Familie krankt. Dies passiert häufig parallel mit dem krankenden Glauben. So wie man im Privaten häufig viele Einflussfaktoren von außen erlebt, ist es auch mit dem Christsein, dem Glauben, der Religion. Auch hier erlebt man Vieles, was schillernder ist. Vieles, was mehr Aktion bietet. Vieles, was auf den ersten Blick einnehmender und überzeugender ist. Vielleicht sollten wir auch hier anfangen in uns zu gehen, lernen auf unser Leben zu achten, versuchen, nicht zu oberflächlich zu denken und zu agieren. Nur so erreichen wir es am Ende, wirklich glücklich zu werden, ein Leben, das mit uns geht und nicht an uns vorbei läuft.