Manche Gemeinden bzw. Landkreise setzen auf Eigeninitiative bei der Umstellung ihrer Energieversorgung

Aus Von Ramona Schittenhelm

Monokulturen in Bezug auf die Energieversorgung will keiner. Darum müsse man das Bewusstsein stärken und die Informationen offen und transparent machen bzw. darlegen, wenn es um das Thema umweltbewusste Energiegewinnung geht. Die verschiedenen politischen Gruppierungen in der Region beschäftigen sich durchaus mit den verschiedenen Themen, wie der Umwelt- und Energietag des CSU-Kreisverbandes Haßberge zeigt. Denn die Energiewende einhergehend mit dem Umweltschutz war hier ein Hauptthema auch der verschiedenen Referenten.

Vom Grundsatz her sollte jeder Wissen, dass der Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt. Der müsse letztlich erst einmal gewonnen werden. Fukushima sei für viele ein einschneidendes Erlebnis gewesen, das man zum Anlass nehmen hätte müssen, um klar zu machen: Energiewende bringt Veränderungen mit sich für uns und unsere Landschaft. Auch sollte man sich bewusst machen, das ein eigenes Abschalten der Atommeiler nicht automatisch bedeute, dass auch alle anderen Länder dies tun würden. Vielmehr sei es so, dass man in manchen Ländern sogar daran sei, die Atomstrom-Gewinnung zu forcieren. Und das werfe neue Probleme auf, erklärt Steffen Vogel, der Kreisvorsitzende der CSU Hassberge. Denn wie sicher sind die Atomkraftwerke andernorts, wo wo wir am Ende möglicherweise unseren Strom importieren (müssten).

Während des Umwelttages wurden Alternative Energiemöglichkeiten aufgezeit. Beispielsweise die Biogasanlage Haßfurt und die Renaturierungsmaßnahme in Wohnau (Zabelbach), wo man auf dem Bauernhof Lernen und Energieerlebnisse starten kann. Fachfirmen aus den Bereichen der Haustechnik, dem Wohnungsbau sowie der Stadtwerke waren präsent, um die Interessierten zu informieren.

Wichtig sei es, dass die Energiewende vor Ort erfolge und jeder aktiv daran teil habe. Eine Veränderung des Bürgerbewusstseins bzgl. Energie sei notwendig dafür, so Vogel. Biogas, Windkraft oder Photovoltaik würden die heimische Landschaft letztlich verändern. Darüber müsse sich jeder im Klaren sein. Parzielle Monokulturen können die Folge sein.

Im Landkreis Haßberge hat man sich dennoch ein ergeiziges Ziel gesetzt. Gerade in ländlichen Bereichen könnten Einrichtungen wie Biogasanlagen oder Photovoltaikanlagen entstehen, erklärt Landrat Rudolf Handwerker, für den es wichtig ist, dass man die Wertschöpfung vor Ort hält, also die Kommunen nicht nur die „Stromgeber“ werden, sondern auch von den Erträgen (steuerlich) profitieren. In Hassberge hätte man daher eine entsprechende Gesellschaft gegründet, über die man es erreichen wolle, im Landkreis bis 2020 die Stromversorgung komplett auf regenerative Energie umzustellen. Derzeit liege man bei 33 Prozent (Staustufen, Photovoltaik-, Windkraft- und Biogasanlagen). Projekte wie die Errichtung von zehn Windkraftanlagen sowie einem PV-Projekt entlang der Autobahn bei Knetzgau sei in Arbeit.

Ein Problem, dass man lösen müsse, sei die Speicherung der Energie (Strom und Wärme). Ein Zweites dass der Strompreisentwicklung, da der Staat mit Umlagen und Steuern bereits jetzt um die 40 Prozent kassiere. Bzgl. der Speicherung der Enerige brachte Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerke Haßfurt Anlagen mit Elektrolyse ins Spiel, die ab 2014 lieferbar seien. Eine weitere Möglichkeit seien evtl. Pelletsheizungen.

Für die Kommunen, Länder und den Bund sind vor allem der Ausbau der Stromnetze eine riesige Herausforderung. Fernleitungen fehlen, die z.B. den Windstrom aus Norddeutschland in den Süden transporieren könnten, erklärte die Europaabgeordnete Anja Weißgerber.