Darmkrebs – Wie kann man das Risiko der Erkrankung minimieren

Aus Von Ramona Schittenhelm

Jährlich sterben rund 27.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs – Der ist damit die zweithäufigste Krebs-Todesursache im Land. Frauen sind hier etwas häufiger von der heimtückischen Erkrankung betroffen. Allerdings gibt es bei dieser Form des Krebs ganz gute Vorwarn-Inditien in Form regemäßiger Vorsorgeuntersuchungen.

Bei Frauen sind nur der Brustkrebs, bei Männern Prostatakrebs häufigere Krebserkrankungen, wenn es um die Zahl der Krebs-Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland geht. Und die Zahl liegt in Deutschland immerhin bei 65.000 Krebsneuerkrankungen pro Jahr. Die Fachklinik 310 Klinik in Nürnberg zählt neben dem Klinikum Stuttgart zu den bekannteren Fachkliniken, wenn es um das Thema Darmkrebserkrankungen geht.

Bei Darmkrebs zählt eine Devise ganz Besonders: wer über das Krebsrisiko Bescheid weiß, der kann durch gezielte Früherkennung viel erreichen.

Darmkrebs – Familiäre Vorbelastung ein häufiger Grund

Gefährdete Menschen sind insbesondere natürlich die, die familiär vorbelastet sind. Bei knapp 30 Prozent der Darmkrebsfälle gibt es eine genetische familiäre Belastung. Bei den anderen 70 Prozent treten die Darmtumore spontan bzw. sporadisch auf – die heutige Forschung tut sich schwer damit Ursachen dafür zu erkennen. Häufig dauert es zwischen 10 und 15 Jahre (Wachstumsphase der Darmpolypen) bis diese als Darmkrebs erkennbar sind. Eine weitere Risikogruppe sind Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.

Risikofaktoren für Darmkrebs lassen sich nach verschiedenen Faktoren benennen:

• Alter: je älter man wird, desto höher ist die Gefahr für Darmkrebs. Die Vorlaufzeit der Tumorbildung kann hier jedoch bis zu 15 Jahre dauern. Ab einem Alter von 50 Jahren sind Menschen aufgerufen, an Darmkrebsfrüherkennungsuntersuchungen teilzunehmen. Der, der familiär vorbelastet ist, sollte ggf. bereits frühere regelmäßige Untersuchungen wahrnehmen.

• Familie: Sind in der Familie bereits häufiger Darmkrebs-Erkrankungen vorgekommen, ist das eigene Erkrankungsrisiko ebenfalls höher. Erblich bedingt oder auch familiär gehäufter Darmkrebs sind hier zwei Unterscheidungen. Zwei typische Formen des erblichen Darmkrebs sind u.a. das Krebssyndrom HNPCC und die familiäre Ademomatöse Polyposis (FAP). Beim Familiär gehäuften Darmkrebs dagegen geht es um konkrete Genveränderungen – auch wenn diese noch nicht umfassend erforscht sind.

• Entzündliche Darmerkrankung: Wer an einer langen chronischen Darmerkrankung leidet muss u.U. häufiger mit Darmkrebs rechnen. Dies hängt mit der Darmschleimhaut zusammen, die über einen längeren Zeitraum zu bösartigen Zellveränderungen hin reichen.

• Diabetes mellitus (Typ 2): Patienten mit Typ2-Diabetes sind dreifach häufiger Darmkrebs-gefährdet als andere Patienten. Was hier hinzu kommt ist, dass deren Krankheitsverlauf überdurchschnittlich häufig tödlich endet.

• Lebensstil und Ernährung: Gerade in den westlichen Industrieländern sind die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten häufige Ursache für Darmkrebs. Zu viel Fett, rohes Fleisch, zu wenig Ballaststoffe und zu wenig Obst und Gemüse sorgen neben Bewegungsmangel, Rauchen und (erhöhtem) Alkoholkonsum dafür, dass Darmkrebs entstehen kann.

Auch junge Menschen müssen mit Darmkrebs rechnen

Jüngere Menschen sind insbesondere dann Darmkrebsgefährdet, wenn sie familiär vorbelastet sind. Daher ist es wichtig, dass man nachforscht, inwieweit in der eigenen Familie (Darm-)Krebserkrankungen vorkommen. In Deutschland gibt es beispielsweise Zentren, die sich speziell auf die Krebsform des familiär gehäuften Darmkrebs spezialisiert haben.