Erotik, Kirche und Politik: Adelshausener Theaterspieler wagen sich an heikle Themen

„Leberkäs und rote Strapse“ sowie „Die Rache ist mein“ lauten die Titel der diesjährigen Aufführungen der Theaterspieler aus Adelshausen. Die Laienspielgruppe besteht eigenständig sei 30 Jahren, davor war man im Burschenverein mit integriert.

Für’s Jubiläum etwas Besonderes: die Theaterspieler aus Adelshausen-Aschelsried haben bei Ihren Aufführungen 2011 Erotisches auf die Bühne gebracht: „Leberkäs und rote Strapse“ zeigt, dass man sich manchmal einfach nur etwas trauen muss, um das gewisse Salz in der Suppe einer Beziehung zu bekommen. Denn: der eigene Partner ist nicht unbedingt immer das Schlechteste. Manchmal muss man einfach nur den notwendigen Kick schaffen. Wie das geht – eine mögliche Lösung haben die Theater-Aktiven im Stück gezeigt. Kurzweile war angesagt im Landgasthof Haas. Die rund dreieinhalb Stunden, in denen darüber hinaus der Einakter „Die Rache ist mein“ gezeigt wurde, vergingen wie im Flug. Der Nachwuchs beim Theaterverein Adelshausen-Aschelsried ist gesichert und kann die örtliche Tradition sehr gut weiter führen.     

Dreißigster Geburtstag und doch schon viel älter: Wurzeln des Theatervereins gehen nachweislich bis in die 30er Jahre zurück
90 Adelshausener und Aschelsrieder sind dabei in der Laientheatergruppe des Ortes. Zurück blicken kann man jedoch hier schon auf eine längere Zeit des Theaterspiels. Anfänglich waren die Theaterspieler ein Teil des Kath. Burschenvereins Adelshausen-Aschelsried, ehe man sich 1998 davon loslöste, im Guten. Die Anfrage wurde in der damaligen Jahreshauptversammlung offiziell behandelt und genehmigt, so dass der offizielle eigenständige Verein seit 13 Jahren besteht, inoffiziell im Burschenverein integriert spielt man aber schon seit 1930 und sorgte so mit verschiedensten Laien-Theater-Aufführungen für Unterhaltung und Kurzweile bei den Zuschauern. Dich Hoch-Zeit war insbesondere zwischen 1947 und 1958 als man große Erfolge mit den eigenen Stücken erzielte, die man im ehemaligen Gasthaus Grabmaier aufführte.
Richtig in Schwung gekommen ist das Laienschauspiel im Ort erst um 1980 wieder. Genauer gesagt war es 1981 Hans Unger, der die Initiative ergriffen hatte, das Theaterspiel (im Burschenverein) wieder anzukurbeln. Auf diese 30 Jahre non-stop-Theaterspiel blickt der noch junge Verein, der im Landgasthof Haas sein neues Theater-Daheim gefunden hatte, also nun zurück. Glänzte damals mit dem Stück „Das Beschwerdebuch“.
Die Laienschauspieler haben so im Laufe der Zeit ihr Equipment und ihren Fundus angereichert: Beleuchtung, Tontechnik und Ausstattung – die Anschaffungen und Eigenkonstruktionen wurden immer komplexer. Während man in den ersten Jahren ab 1980 eher in der Fastenzeit spielte, sind die Aufführungen seit gut zehn Jahren direkt im Januar zu finden. Insgesamt sind es derzeit rund 50 Mitglieder, wobei man beim Theaterverein insbesondere auch auf die Nachwuchsarbeit großen Wert legt. Die Theatertradition wird in Adelshausen quasi vererbt, da vielfach bereits die Eltern und Großeltern der heute aktiven auf der Bühne standen.

Zur Tradition geworden ist es in Adelshausen, dass man einen Ein- und einen Dreiakter spielt. Im Jubiläumsjahr sind dies „Die Rache ist mein“ und „Leberkäs‘ und rote Strapse“. Karten zum Preis von 6 Euro erhält man bei der Bäckerei Fall in Karlskron sowie Restkarten an der Abendkasse. Die Aufführungstermine 2011 sind am 15., 21. Und 22. Januar jeweils um 19.30 Uhr sowie am 16.01. um 13.30 und um 19.00 Uhr.

Autor: Ramona Schittenhelm / Veröffentlichung: Neuburger Rundschau

Ramona Schittenhelm

Ausbildung als Journalistin im Berchtesgadener Land. Lokal- und Online-Journalismus sind meine Leidenschaft. Meine journalistischen Wurzeln liegen im Sport- und Technik-Journalismus.

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