Fastenvorsatz als sinnvolle Hilfestellung

Aus Von Ramona Schittenhelm

St. Ottilien Den Ostertagen geht eine Vorbereitungszeit – die Fastenzeit – voraus. Diese beträgt 40 Tage und soll der inneren Einkehr dienen. Die Menschen sollen versuchen, in sich zu gehen und ihr Leben neu zu ordnen. Der Benediktiner-Erzabt Jeremias Schröder vom Kloster in St. Ottilien rät zum Beginn der Fastenzeit 2012, dass man seinen Fastenvorsatz idealerweise so konkret wie möglich fassen sollte. Die Fastenzeit, so Schröder weiter, bekomme ihren eigentlichen und tieferen Sinn in der Vorfreude auf die Ostertage, in der Ostersehnsucht.
Im Kloster Ottilien, das im schwäbischen Teil Bayerns liegt, werde beispielsweise der Beginn der Fastenzeit sehr feierlich begangen mit dem Aschermittwoch, wo die Anwesenden das Aschenkreuz empfangen. Am Nachmittag dieses Tages findet im Kloster die sog. Fastenkonferenz statt, auf der ein Novize im Kapitelsaal vortritt und das 49. Kapitel der Benediktusregel vorliest. Eine über 1500 Jahre alte Regel, die die Fastenzeit beschreibt und nach der man in Ottilien noch heute sich vorbereite.
Eine Regel, die trotz ihres Alters offensichtlich sehr genau weiß, dass es immer Ausflüchte und Zweifel gibt, beginnt sie doch selbst mit einem „Eigentlich“. Dahinter steckt jedoch weit mehr, sollten die Mönche doch „eigentlich“ ganzjährig so leben, wie es für die Fastenzeit Brauch ist. Allerdings funktioniere das letztlich auch im Kloster nur bedingt.
Da man in der Welt mit allerlei Ablenkungen und Verlockungen zu kämpfen hat, sollte man seinen Fastenvorsatz so konkret wie möglich fassen, um sich auch tatsächlich darauf konzentrieren zu können. Wichtig sei nicht, dass das Fastenopfer wehtut, wichtiger sei vielmehr, dass das Eigentliche des eigenen Lebens darin aufscheint.