Für Fußball ist bei den Special Olympics in München viel Platz

Aus Von Ramona Schittenhelm

München Die Fußballwettbewerbe der Special Olympics 2012 in München stellen das größte Teilnehmerfeld. Zur Mittagszeit hängt über dem Sportareal der TU München eine sengende Hitze. Die Sonne brennt in diesen Tagen erdrückend vom Himmel und wenn sich der Geruch von gemähter Wiese und Sonnencreme nicht mit einer dezenten Schweißnote vermischen würde, könnte man annehmen, dass hier
die Münchner Studenten dem schönen Wetter frönen. Das reale Geschehen ist jedoch weit entfernt von Faulenzerei. Auf dem riesigen Gelände werden derzeit die Fußballwettbewerbe der Special Olympics 2012 ausgetragen. Wo man hinblickt, erspäht man schnaufende Kicker mit hochroten Köpfen.

Seit Dienstag rollt auf 22 Plätzen der Ball. „So viele Plätze gab es noch nie“, weiß Paul Grebert, der seit 20 Jahren für Special Olympics im Einsatz ist und mit zum Organisationsteam dieses großen Turniers zählt. Die sind allerdings auch nötig, da mit über 1.000 Athletinnen und Athleten, die sich auf 99 Mannschaften aufteilen, die Fußballwettbewerbe das größte Teilnehmerfeld der 17 Disziplinen aufbieten. Um einen Wettbewerb dieser Größenordnung überhaupt stemmen und den Sportlern ein perfektes Umfeld bieten zu können,
braucht es eine erstklassige Organisation und den vollen Einsatz aller Mitarbeiter. Besonderes Lob spricht Grebert hierbei den Volunteers aus, die jeden Tag „freiwillig Knochenjobs verrichten“. Fast 200 sind bei den Fußballwettbewerben im Einsatz. Die Wasserversorgung der Sportlerinnen und Sportler ist dabei eine der wichtigsten Aufgaben. „Ohne die Volunteers ginge hier nix“, so das Fazit des Special Olympics Urgesteins.

„Bislang läuft alles sehr zufriedenstellend“, zieht Nicole Vinzenz, die verantwortliche Koordinatorin der Sportwettbewerbe, ein kleines Zwischen Resümee. Mit der Einführung des Schweizer Systems bei der Austragung der Klassifizierungswettbewerbe hat man versucht, den Mannschaften einen noch faireren Wettbewerb zu gewährleisten. Ihre vorläufigen Highlights fanden die Fußballwettbewerbe bereits am Dienstag bzw. am Mittwoch. Die Besuche der ehemaligen Fußballstars Paul Breitner und Steffi Jones auf den Sportstätten, löste bei allen Athletinnen und Athleten einen zusätzlichen Stimmungsschub aus. Beide genossen sichtlich die Atmosphäre, schrieben fleißig Autogramme, beantworteten geduldig Fragen und ließen sich
mit den Mannschaften fotografieren. Sowohl Paul Breitner, als auch Steffi Jones zeigten sich vor allem vom Unified-Fußball sehr begeistert, bei dem Fußballer mit und ohne Behinderung gemeinsam auf dem Feld stehen. Unified Sport ist ein wichtiger Bestandteil der
Inklusionsbestrebungen von Special Olympics, die das Einbinden von
Menschen mit einer geistigen Behinderung in die Mitte der esellschaft
fördern. In München sind in diesem Jahr zwölf Mannschaften für die UnifiedSpecial Fußballwettbewerbe gemeldet, darunter auch das Team des SO Vizepräsidenten Roman Eichler aus Kleinwachau. Leider verliefen die Spiele für die Sachsen nicht ganz so erfolgreich, wie erhofft.