Gemeinderat Marktschellenberg: Bauanträge zur Diskussion

Aus Von Ramona Schittenhelm

Marktschellenberg Der Gemeinderat Marktschellenberg befasste sich auf seiner letzten Sitzung mit einigen Bauanträgen. Internetcafe und Kinderkino standen ebenso auf der Tagesordnung.

Die Bauanträge von Johann Köppl (Kugelmühlweg 17) und Franz Angerer (Vorderettenberg 19) wurden vom Gemeinderat einstimmig gebilligt. Dies beschloss der Gemeinderat unter der Leitung von Bürgermeister Alfons Kandler bei seiner jüngsten Sitzung am Montag einstimmig. Köppl beantragte den Bau eines Geräteschuppens, Angerer den Einbau einer Altenteilwohnung im Ostteil des Wirtschaftsgebäudes im Hinterecklehen.

Bereits zu Beginn der Sitzung wurde zudem der Bauantrag von Klaus Walter (Neuhäuslweg 2) aufgenommen. Der Gemeinderat genehmigte dem Bauantragsteller, die Garage in den Hang zu bauen. Grundlage der einstimmigen Entscheidung war die Õberprüfung des Landratsamtes zum Garagenanbau, die von keinem Hangrutsch ausgehen.

Zu einem positiven Ergebnis mit Auflagen führte die Diskussion über den Bauantrag der Alpin Wohnbau GmbH. Diese beabsichtigt den Neubau von vier Einfamilienhäusern mit Tiefgarage an der Messerergasse. Der Gemeinderat genehmigte bereits in einer früheren Sitzung die grundsätzliche Bebauung des Grundstückes – auch in der jetzt beabsichtigten Größenordnung. Bekannt war den Gemeinderäten auch, dass es sich bei dem geplanten Bau um vier direkt aneinander angeschlossene Einfamilienhäuser handelt. Die damals vorgelegte Fassadengestaltung war nach Ansicht des Gemeinderates ebenfalls in Ordnung. Die jetzt vorgelegte Neufassung sieht dagegen vor, im Fassadenbereich mit sehr viel Glas zu arbeiten. Zudem solle zwischen den Häusern zwei und drei ein Zwischenraum sein. In dieser Freifläche würde ein Tor platziert.
Dem Antrag auf Befreiung (Stellplätze auf der Ostseite; Textliche Festsetzung der Bauweise und Ausbau des Dachgeschosses/Kniestock zwecks Dachüberschneidung) wurde vom Gemeinderat einstimmig stattgegeben. Dem geplanten Bauvorhaben nicht ganz. Lydia Stangassinger regte an, die Bauträger darauf hinzuweisen, dass aufgrund des sicherlich erhöhten Verkehrsaufkommens auf eine entsprechende Verglasung zu achten sei. Mit dem vielen Glas im Fassadenbereich zeigten sich jedoch die Gemeinderäte, wie Korbinian Eisenbichler, Ludwig Hinterbrandner und Christian Meiringer, nicht einverstanden. Peter Hüttinger dagegen sagte, dass in der Messerergasse ohnehin kein einheitliches Ortsbild bei der Hausgestaltung vorhanden sei. Nach langer Diskussion und auch einigen positiven Ansichten zur geplanten Bauweise entschloss sich der Gemeinderat, dem Bauplan zuzustimmen. Dies geschah jedoch nicht ohne die Einwände, dass die Glasfassaden nicht ins Ortsbild passen würden, dass der Lärmschutz und die Stellplatzsituation vor Ort zu bedenken sei, ebenso die erschwerten Bedingungen beim Schneeräumen. Zudem will der Gemeinderat einen den Vorgaben entsprechend geänderten neuen Bauplan vorgelegt bekommen, der auch mit dem verantwortlichen Architekten für die Dorferneuerung noch abgesprochen werden müsse.

Mängel wurden bei der Überprüfung der Jahresrechnung keine festgestellt. Dies ergab der Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 1999 und Feststellung der Jahresrechnung 1999 durch drei Gemeinderäte. Angeregt wurde jedoch, die Bemessungsgrundlage für die Grund- und Gewerbesteuer zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Bezüglich des Winterdienstes regten die Prüfer an, nachzudenken, ob es finanziell nicht günstiger sei, die Räumung und Streuung im Ortsbereich selbst zu übernehmen. Die Einstellung eines zusätzlichen Arbeiters und eines dafür geeigneten Unimogs würde die Gemeinde jährlich 55000 DM kosten. Da die für 2000 zu erwartende freie Finanzspanne jedoch nur rund 37000 DMsei, komme dies nicht in Frage. Bezüglich der Müll(tonnen)situation im Ort regte man im Gemeinderat an, über eine Neuregelung nachzudenken. Mülltonnen dürften nur so voll gemacht werden, dass man den Deckel noch schließen könne. Je mehr Müll man abliefere, desto höhere Kosten würden entstehen. Schließlich würden die Kosten für die Müllabfuhr auf alle Gemeindebürger umgelegt werden.

Beschlossen wurde auch, die Dienstanweisung für das Finanz- und Kassenwesen auf den ersten Bürgermeister zu übertragen. Der Beschluss des Gemeinderates war einstimmig.

Eine Bürgerversammlung findet am 24. Oktober um 19.30 Uhr im Gasthaus Untersberg statt. Die Gästezahlen im abgelaufenen Jahr waren im Vergleich zum Vorjahr konstant, die Õbernachtungszahlen deutlich rückläufig. Bürgermeister Alfons Kandler informierte die Gemeinderäte zudem über das neue Internetcafé im Schnitzhofheim für Jugendliche aus Schellenberg und die Heimbewohner. Aus Sicht Kandlers sei dies auch eine gute Möglichkeit, dass sich die Jugendlichen untereinander besser kennen lernen können. Zudem sei dort auch ein Lehrer vor Ort, der den jungen Leuten damit helfen könne.

Das Kinderkino in Marktschellenberg war erfolgreich. Im ersten Film waren über 60 Kinder. Erfolgreich und positiv war auch der Transalpinlauf. Gemeinderat Ertl fragte zudem nach, ob eine FFH-Entscheidung (die Einbeziehung der vom Gemeinderat angeregten Gebiete in das Naturprojekt) bereits gefallen sei. Geschäftsführer Siegfried Stocker wies darauf hin, dass die fertig gestellten Karten am Freitag in der Gemeinde eingegangen seien, dass die Landwirtschaft durch die neue Gestaltung allerdings nicht beeinträchtigt sei. Die Karten können jederzeit in der Gemeinde eingesehen werden.