Gezanke um Gockelgeschrei, Vereinsunterstützungen und nachbarschaftliche Hilfe
Bayern kann feiern, das steht zweifelsfrei fest. Dies zeigt sich immer wieder bei großen Festivitäten oder Ereignissen in unserem Land, die stattfinden. Weltmeisterschaften, Weltcups, Trachtenfeste, die Münchner Wiesen, das Gäubodenfest in Straubing – die Bayern sind halt urgemütliche Leut‘, die es verstehen, auch einmal in einem etwas beschaulicheren Biergarten gemütlich alle Viere grade sein zu lassen. Gerade im ländlichen Raum herrscht noch so etwas wie Zusammenhalt … NOCH. Denn auch dort gibt es immer mehr Verstädterung. Gockelgeschrei am Morgen oder das Schlagen bzw. Läuten der Kirchenglocken löst immer häufiger Ärger aus … ja wo sama den. Auf dem Bolzplatz, der Nachbarwiese oder irgendwo anders spielende Kinder werden als Störfaktoren empfunden. Hallo, waren wir nicht auch mal jung? Der Druck, dem wir ausgesetzt sind, wir immer größer. Das freiwillige Engagement in gemeinnützigen Vereinen dagegen nimmt in der Regel mit zunehmendem (beruflichem) Ansehen in der Gesellschaft ab. Gerade solche Vereine brauchen wir aber, um als Gesellschaft unserem Anspruch ‚lebenswerte Gesellschaft‘ zu sein überhaupt gewährleisten zu können. Fände sich niemand mehr, der mit dem Rettungswagen oder dem Einsatzfahrzeug von Rettungsdienst oder Feuerwehr herbei eilt – eine Zwangsrekrutierung wäre erforderlich. Dann trifft es jeden aus unserer Bevölkerung. Denn: diese Dienstleistungen der Gemeinde für die Gemeinde ist ein Teil des Selbstverständnisses, das den Kommunen obliegt. Sie sind dafür verantwortlich und zuständig – letztlich also wir alle. Würde sich jeder nur ein bisschen einbringen und etwas weniger stänkern, wenn es um die Verteilung von Haushaltsgeldern geht, damit die Sicherheit derjenigen, die sich bereit erklären auch wirklich gewährleistet ist – alles wäre gut.
Nachbarschaftshilfen und gesellschaftliche Vereine haben ebenfalls eine wichtige Funktion. Durch sie werden die Menschen genereationenübergreifend seit Jahrzehnten miteinander verknüpft. In Vereinen gelingt es letztlich spielerisch, das Jung und Alt gemeinsam in einem Team für eine gemeinsame Sache einstrehen und eintreten. Die schürt das gegenseitige Verständnis füreinander. Man lernt, die Zeit und auch die Wehwechchen der Gegenseite zu verstehen. In manchen Fällen ist es gerade auch dieses Generationen-Wir, dass dafür sorgt, dass frühere Dinge der Heimatgeschichte (die auch uns ganz persönlich betrifft) nicht verloren gehen. Diese Geschichte ist es aber doch, die uns selber ausmacht, die unsere Region lebenswert macht, die unsere Heimat zu etwas Besonderem macht. In einer Welt, die uns immer stärker als Einzelkämpfer fordert sollten wir uns wenigstens im (privaten) Alltag nicht auch noch vor diesen Karren spannen lassen und uns selbst bekriegen.
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