In Japan läuft seit 42 Jahren erstmals alles ohne Atomstrom
Die 54 Atomreaktoren in Japan sind inzwischen alle vom Netz. Am Wochenende ware es die letzten, die man abgeschaltet hatte. Damit läuft im drittgrößten Industrieland alles ohne Atomstrom – erstmals seit 42 Jahren.
Ausgelöst wurde dies von der Fukushima-Katastrophe im März vergangenen Jahres. Seither haben die Regionen die Möglichkeit, die Wiederinbetriebnahme von gewarteten Meilern zu verhindern. Da die Energie aus Atomkraftwerken nun wegfällt, haben die Energiekonzerne für Ersatz gesorgt und stillgelegte Thermalkraftwerke reaktiviert.
Für Umweltschützer ist dies ein Grund zur Freude und die Möglichkeit, ein Umdenken in der Energiepolitik herbeizuführen. Denn Japan zählt eig. zu den rohstoffarmen Staaten. «Auch ohne ein einziges AKW ist die Stromversorgung gesichert. Die Spitzennachfrage in diesem Sommer kann durch Energieeffizienz, gute Netzauslastung und Stromspeichertechniken aufgefangen werden», so Hisayo Takada, Energieexpertin bei Greenpeace.
Die Wirtschaft fordert jedoch, die Mailer wieder aufzunehmen, da andernfalls die japanische Wirtschaft zusammenbrechen könnte, so der Vorsitzende des Wirtschaftsdachverbandes Keidanren, Hiromasa Yonekura. Es sei absehbar, dass der Strom knapp wurde und der Energiepreis steigen würde – Produktionen könnten aus Japan ins Ausland abwandern, so die Argumentation.
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