Pfarrei Oberhausen: Kleinod an der Bistumsgrenze

Pfarrei Oberhausen: Kleinod an der Bistumsgrenze

Aus Von Ramona Schittenhelm

Sanierungsmaßnahmen an Pfarr- und Nebenkirchen belasten den örtlichen Kirchenhaushalt in der Pfarrei Oberhausen

Bereits ein paar Kilometer weiter beginnt das Bistum Passau. Das niederbayerische Oberhausen, dass zur Marktgemeinde Reisbach gehört, ist mit seiner Haupt- und seinen drei Nebenkirchen schon eine Besonderheit. Ein kultureller Kleinod, ein Zeichen gelebten Glaubens am Randes des Bistums. Kirchlich gehört die zum Landkreis Dingolfing-Landau gehörende Pfarrei zum Pfarrverband Griesbach-Oberhausen-Englmannsberg, den Pfarrer Marius Frantescu seit acht Jahren betreut. Das Gotteshaus der Pfarrei hat dabei schon einige Schönheiten zu bieten: der Hochaltar, mit der noch ungekrönten Mutter Gottes, die alten Chorbänke sowie ein im bayerischen Kunstkatalog gelistetes Altarbildnis des letzten Abendmales.

Vier Kirchen sowie der Friedhof: für eine kleine Pfarrei wie Oberhausen inmitten des Vilstals mit etwa  Einwohnern ist das schon eine immense Aufgabe, gilt es doch, die Gotteshäuser sowie den Gottesacker zu erhalten. Aktuell hat man in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt die aus den 1960er Jahren stammende und in Plattling gebaute Orgel innerhalb von 5 Wochen generalsaniert, um seit Mitte Oktober wieder einsatzbereit zu sein.  Eine Dorforgel mit einem Manual und 31 Prospektpfeifen. Auch der Tasten- und Pedalbereich wurde grundüberholt, die Pfeifen allesamt gereinigt. 26.000 Euro an Kosten, 18.000 Euro muss die Pfarrei aufbringen. Auch für das erneuerte Lichtkonzept zwischen den Orgelpfeifen sowie am Spieltisch der Orgel, das individuell gefertigt wurde.

Die Finanzierung für eine Pfarrei ist generell schon immens, gerade während der Corona-Krise und die damit ausfallenden pfarrlichen Festivitäten, jedoch eine Herkules-Aufgabe, erzählt Pfarrer Frantescu. Mit dem Johanniswein, der zugunsten der Orgelsanierung verkauft wird, kann man die Finanzierung unterstützen. Nach der Generalsanierung rechnet man jetzt damit, dass die kleine pneumatischen Dorforgel mit ihren bis zu 2,70 Meter langen Pfeifen noch mindestens 25 Jahre vorhält – kleinere Wartungsarbeiten berücksichtigend. Die Anschaffung eines Neu-Instrumentes für die schmucke Dorfkirche würde rund 250 000 Euro kosten, was den wirtschaftlichen Rahmen sprengt.

Denn in der Pfarrei hat man bereits die nächsten Sanierungsmaßnahmen auf dem Schirm: das Gotteshaus bedarf in den nächsten 5-10 Jahren einer Innensanierung. Pfarrer Frantescu rechnet hier mit mindestens einer Viertelmillion Euro, dazu kommen die Maßnahmen an den Nebenkirchen in Altersberg (z.B. Turm, bereits mit den Architekten in der Planungsphase), Haingersdorf und Loitersdorf. Dazu kommt für die Oberhausener die Friedhofskapelle, die tagsüber zum Innehalten und zum eigenständigen Gebet geöffnet ist.