In Ruhpolding geht man mit riesigen Schritten der Biathlon-WM entgegen

Aus Von Ramona Schittenhelm

Fernsehmacher von ARD und ZDF in der Chiemgau-Arena

Auf allen Ebenen wird derzeit mit Hochdruck an der Vorbereitung auf die Biathlon-Weltmeisterschaft vom 29. Februar bis 11. März 2012 in Ruhpolding gearbeitet. Das gilt nicht nur für die Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt, die sich seit Mai intensiv auf die kommende Saison vorbereiten, und für die Stadionbauer, die nunmehr letzte Hand anlegen, um das Stadion WM-reif zu präsentieren – das gilt auch für die Planer der deutschen öffentlich-rechtlichen und der ausländischen Fernsehanstalten, die sich in diesen Tagen in der Chiemgau-Arena zu ihrem zweiten wichtigen Ortstermin getroffen hatten. So haben die Regisseure Andreas Lauterbach (vom federführenden ZDF) und Rainer Rosenberg (ARD) im Stadion bei einer Streckenbegehung die Positionen der Kameras festgelegt und die Kommentatorenplätze bestimmt sowie sich über die Mixed-Zone, also den Bereich, in dem die Sportler den Medien zur Verfügung stehen, abgesprochen. Nach Auskunft von Martin Haßlberger, dem für die Medien zuständigen Vizepräsidenten des Organisationskomitees (OK), werden Ende Oktober alle über die WM berichtenden internationalen Fernsehanstalten nach Ruhpolding eingeladen, um sich hier über die Arbeitsbedingungen zu informieren und danach ihre Planungen auszurichten. „Wir rechnen im Oktober mit Fernsehanstalten aus acht bis zehn Nationen, die mit zusätzlichen Kameras von der WM berichten wollen“, so Haßlberger. Insgesamt stehen bei der WM rund 30 Kommentatorenplätze für Rundfunk und Fernsehen zur Verfügung.

In- und ausländische Teams in Ruhpolding

Dass sich die Biathleten der deutschen Nationalmannschaften  immer wieder in Ruhpolding zum Training aufhalten, ist selbstverständlich, denn die neugebaute Chiemgau-Arena soll für sie so etwas wie das „Wohnzimmer“ sein, wenn es vom 29. Februar bis 11. März 2012 um WM-Medaillen geht. Doch auch ausländische Teams trainieren immer wieder in Ruhpolding, um den Schießstand und die Laufstrecken kennen zu lernen. Das sind derzeit die Schützlinge zweier aus Ruhpolding stammender Trainer: Walter Pichler hält sich mit seinen britischen Biathleten am Fuße des Rauschbergs auf, und Wolfgang Pichler, ehemaliger Erfolgstrainer der Schweden, ist mit den erst vor kurzem übernommenen russischen Damen hier, für die es mittelfristig um ein starkes Auftreten bei den Olympischen Spielen 2014 im russischen Sochi geht.

Allerdings mussten die Akteure in den vergangenen Tagen einige Einschränkungen hinnehmen, denn hier wurde auf den Rollerstrecken – insgesamt 4,5 Kilometer die Feinteerdecke aufgebracht, die erst nach entsprechender Aushärtung des Belags benützt werden konnte. Als erstes wurde am 20. Juni eine 2 bis 2,5 Kilometer lange Runde freigegeben, die restliche Strecke voraussichtlich eine Woche später. Stadionleiter Engelbert Schweiger warb um positive Aufnahme dieser kurzzeitigen Einschränkung des Trainingsbetriebes: „Ich bitte um euer Verständnis und um eure Mithilfe, dass wir den letzten großen Schritt gemeinsam bewältigen.“

Für August haben sich bereits mehrere Nationen zum Training angemeldet, nämlich Italien, Estland, Finnland, Russland und natürlich die Deutschen.

Trainerbüros im neuen Stadion übergeben

In einer kleinen Feier hat die Stadionleitung der Chiemgau-Arena in der Pfingstwoche die Trainerbüros im neuen Stadiongebäude den Benutzern der drei im nordischen Bundesstützpunkt vertretenen Sportarten übergeben: für Biathlon an Fritz Fischer, Ricco Groß, Remo Krug und Andi Stitzl; für Skilanglauf an Bernd Raupach und Toni Strehhuber; Nordische Kombination an Florian Aichinger und die weiteren Nachwuchstrainer am Stützpunkt. Auch Herbert Fritzenwenger, der Leiter der Olympiastützpunkt-Außenstelle, wickelt seine Geschäfte ab sofort von seinem neuen Büro in der Chiemgau-Arena ab.

Auch der große Saal des Pressezentrums, das bekanntlich übers Jahr nicht benötigt wird, hat jetzt eine neue Aufgabe: Er dient als Multifunktionshalle für Seminare, Trockentraining (zum Beispiel mit Lasergewehr) und Gymnastik. Stadionleiter Engelbert Schweiger übergab in einer kleinen Zeremonie die neuen Räume und wünschte allen eine erfolgreiche Arbeit, ehe mit einem vom Bürgermeister gespendeten Imbiss die Feier ausklang.

Die meisten Arbeiten am neuen Stadion sind inzwischen abgeschlossen, auch der Humus auf den Freiflächen ist aufgebracht und eingesät. Damit ist die Chiemgau-Arena für die nächste große Veranstaltung, die Deutsche Biathlonmeisterschaft vom 16. bis 18. September 2011, gerüstet.