Die Nähe von Patienten und Spender
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Bischofswiesen: Über den Großrechner in Ulm sind die verschiedenen Organisationen und Knochenmarkspenderdateien deutschlandweit alle miteinander verbunden. Patienten können damit auf alle möglichen Spender zugreifen, beschreibt Adelheid Heilemann von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei in Tübingen. |
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Patienten wird bei einer ersten Typisierung etwas Blut abgenommen. Kostenpunkt für die Untersuchung: 100 Mark. Was passiert mit diesem abgenommenen Blut eigentlich genau? Heilemann: Das Blut wird auf die vier Hauptgewebemerkmale untersucht. Die Daten werden dann in den Zentralrechner in Ulm eingegeben. Es wird mit den Patientendaten weltweit abgeglichen. Stimmen diese Daten mit denen eines Patienten überein, wird der Spender informiert. Vom Hausarzt wird dann – auf Anordnung – neu abgenommenes Blut auf zwei weitere Gewebemerkmale untersucht. Stimmen auch diese überein, wird man noch einmal gründlich durchgecheckt. Wie wahrscheinlich ist es denn überhaupt, wenn man als potenzieller Spender in der Datei registriert ist, dass man überhaupt Spender wird? Heilemann: Bei uns in der Datei haben wir 750000 Spender (DKMS gibt es seit 1991, Anm.d. Red.). Bislang konnten wir 2600 Transplantationen durchführen. Weltweit bleiben bislang noch rund 30 Prozent der Leukämiepatienten ohne Spender. Woran liegt das? Heilemann: Es ist, wie wenn man weltweit nach einem Zwilling des Patienten sucht. Das ist wie mit der Stecknadel im Heuhaufen. Deshalb brauchen wir so viele potenzielle Spender wie möglich. Es gibt in Bayern mit der Aktion Knochenmarkspende in Gauting beispielsweise ja noch eine weitere Organisation, die sich mit dem Thema beschäftigt. Ist das Konkurrenz oder arbeitet man zusammen? Heilemann: Die Daten werden alle in einen großen Zentralrechner eingegeben. Wir kämpfen doch alle in der gleichen Sache. Nehmen wir einmal an, der Spender ist aus der Region Berchtesgaden und der Patient liegt in einem Krankenhaus in Sydney (Australien). Was passiert dann? Heilemann: Der Spender kommt dann nach Dresden, der Patient wird in Sydney vorbereitet. Innerhalb von längstens 48 Stunden muss das entnommene Gewebe beim Patienten sein. Die Kosten, die für den Spender entstehen, werden komplett von der Krankenkasse des Patienten übernommen. Der Spender ist während des Eingriffes auch versichert, sollte irgendetwas schief gehen. Im Bischofswiesen wird am 10. Februar für die vier Jahre alte Helena eine Spendersuche abgehalten. Spenden „nur“ für Helena ist aber nicht möglich. Erfährt man denn, wem man letztlich Stammzellen beziehungsweise. Knochenmark spendet? Heilemann: Durch die hohen Kosten, die entstehen, sollte man sich schon sicher sein, dass man – wenn es drauf ankommt – auch als Spender zur Verfügung steht. Aufgrund des Patientenschutzes erfährt der Spender auch erst nach zwei Jahren – wenn beide damit einverstanden sind – wem er Knochenmark beziehungsweise. Stammzellen gespendet hat. Kennen lernen wollen sich dann doch viele. Der Patient nimmt ja auch die Blutgruppe des Spenders an. Die Zusammenführung der beiden ist meistens sehr emotional. Hilfe für „Helena“. Unter diesem Motto stehen eine ganze Reihe von Veranstaltungen im südlichen Landkreis. Am 25. Januar beispielsweise spielt um 21 Uhr im Kuckucksnest in Berchtesgaden die Band „Black Bone“ Rock und Blues und am 2. Februar tritt Puppenspielerin Mia Kaiser-Wenig mit dem Stück „Großmutters neues Kleid“ um 15 Uhr im Brenner Bräu in Bischofswiesen auf. Im Kindergarten in Winkl wird am Dienstag, 6. Februar, um 11.15 Uhr das Stück „Eiszapfen-zwerge“ aufgeführt, Spieler ist Märchenerzähler Christian Ploier. Auch die Faschingssaison steht unter dem „Stern Helenas“: Hilfe gibt es von Seiten des Gebirgsjägerbataillons 232. Der Kinderfasching am 4. Februar (14 Uhr) im Unteroffiziersheim, der Unteroffiziersfasching am Freitag, 9. Februar, sowie der Weiberfasching am Donnerstag, 22. Februar, sollen zu Gunsten der vier Jahre alten Bischofswieserin Helena veranstaltet werden. Erlöse aus den Veranstaltungen sind für die Aktion „Helena“. Spenden sind auf dem Konto der Sparkasse Berchtesgadener Land, Konto 581 272 möglich. Informationen zu Leukämie gibt es auch am 3. Februar während des Faschingsballes im Kur- und Kongresshaus. Georg Hackl oder der ehemalige Bundesverteidigungsminister Georg Leber mit Frau Katja stehen als Gesprächs-partner bereit. Beim Kinderfasching im Kurhaus werden Informationsblätter verteilt. |
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