Bilanz: 4. Bayerische Klimawoche in Kelheim

Aus Von Ramona Schittenhelm

CO2-Einsparung von knapp 50.000 Tonnen

Im Foyer des Landratsamts Kelheim konnte man im Zeitraum vom 1. bis 14. Juni 2011 im Rahmen einer umfangreichen Ausstellung unter anderem sehen, in welchem Maß der Wald im Landkreis wächst. Die am Tag der Eröffnung der Bayerischen Klimawoche von Landrat Dr. Hubert Faltermeier gestartete Waldzuwachsuhr zeigte, dass innerhalb dieser zwei Wochen alleine durch den Zuwachs über 1.200 Holzhäuser bzw. über 6.100 Dachstühle errichtet hätten werden können. Gleichzeitig konnten knapp 50.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Auch der Klimawürfel, der für die Ausstellung von der Berufsschule Mainburg gebaut wurde, macht deutlich: Jede Sekunde wächst in den Wäldern Bayerns 1 m³ Holz zu. Jeder Kubikmeter bindet rund eine Tonne CO2 als Kohlenstoff. Durch die Kohlenstoffspeicherung im Holz und im Boden leistet die nachhaltige Forstwirtschaft einen wichtigen Beitrag gegen den Klimawandel.

Neben der Holzzuwachsuhr lag in diesem Jahr der Schwerpunkt der Klimawoche auf dem Thema „Sonnenhäuser“. Durch den Einsatz von Solaranlagen und Warmwasserspeichern kann in Sonnenhäusern ein großer Teil der Wärme durch die Kraft der Sonne genutzt werden. Neben einem Vortrag am Eröffnungsabend und der Ausstellung im Landratsamt war sicherlich die Besichtigung eines Sonnenhauses in Ihrlerstein ein Highlight der Bayerischen Klimawoche. Über 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich im Sonnenhaus der Familie Hierlmeier ein, um einen eigenen Eindruck dieser energetischen Bauform zu gewinnen. Die Besonderheit dieses Gebäudes liegt im Warmwasserspeicher, der mit über 5.300 Litern Wasser gefüllt ist, und der Solaranlage mit einer Kollektorfläche von ca. 35 m2. Dadurch kann über 50 % der Heizwärme alleine durch die Sonne genutzt werden.

Die Energieberater des Kreisbauamtes Lorenz Schels und Hans Schauer zeigten im Rahmen der Ausstellung im Landratsamt die Bedeutung der Energieberatung bei Bauvorhaben auf. Der Landkreis bietet hier eine unabhängige und kompetente Orientierungsberatung an. Zudem kann sich der Bürger auch über finanzielle Fördermöglichkeiten beim Förderberater Manfred Dirscherl informieren.

Welche Möglichkeiten es bei der Beleuchtung zur Energieeinsparung gibt, verdeutlichten eindrucksvoll die Beiträge der Arbeitsgemeinschaft „Energie+Klima 2020“ der Kreiskämmerei unter Leitung von Johann Auer. Seine Mitarbeiter Christian Sendlinger und Wolfgang Burger zeigten zudem, mit welchen Maßnahmen der Landkreis Kelheim sein Klimaschutzziel von mindestens 40 % CO2-Einsparung bis zum Jahr 2020 erreichen will.

Auch die Schulung „Haus sanieren – profitieren“ des Regionalmanagements fand sehr guten Zuspruch. Die Regionalmanagerin Barbara Mayrhofer konnte über 25 Handwerker, Energieberater, Ingenieure und Architekten in Mainburg begrüßen, die in Zukunft als zertifizierte Partner der Kampagne kostenlose Energie-Checks für Hausbesitzer anbieten können. Durch diese Maßnahme haben Hausbesitzer einen Überblick, in welchem Bereich energetische Sanierungen anstehen.

Landrat Dr. Hubert Faltermeier: „Energie und Klima beherrschen derzeit die aktuelle Diskussion in der breiten Öffentlichkeit. Durch die aktuellen Vorkommnisse in Japan ist das Interesse an den Chancen und Möglichkeiten von Erneuerbaren Energien sprunghaft gestiegen. Die Nutzung von Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie und Biomasse und die Möglichkeiten zur Energieeinsparung werden vielfach diskutiert. Es wurde jedoch bereits vorher in unserer Region schon viel unternommen, um die Energiewende voranzutreiben. Dabei spielt das Thema der Energieeinsparung eine gewichtige Rolle. Dies kann beim Neubau oder der Renovierung von Gebäuden thematisiert werden. Gleichzeitig ist auch jeder einzelne Bürger dazu aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten.“

Sehr zufrieden mit der Klimawoche zeigte sich Koordinator Franz Nadler. Der Landkreis Kelheim ist in vielen Bereichen bezüglich des Klimaschutzes ein Vorreiter. Das Klima-Netzwerk im Landratsamt arbeitet hervorragend zusammen. Die Bayerische Klimawoche zeigte einmal mehr, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um für Umwelt und Klima aktiv zu werden.