Erich Irlstorfer als Nachfolger Obermeiers aus dem Wahlkreis Freising-Pfaffenhofen nach Berlin

Aus Von Ramona Schittenhelm

Freising/Pfaffenhofen 15 Jahre lang wurde der Wahlkreis 215 in Berlin durch Franz Obermeier vertreten. Mit 67 Jahren macht der langjährige Bundestagsabgeordnete Schluss, hat seine letzten ‚Amtstage‘, ehe ein Neuer als Vertreter des Bundeswahlkreises 215 die Interessen der Bürger aus den Landkreisen Freising und Pfaffenhofen/Ilm sowie der Gemeinde Petershausen und Aresing vertritt. Dies wird vorläufigen Ergebnissen zufolge als Direktkandidat der CSU-Mann Erich Irlstorfer sein.
Irlstorfer ist 43 Jahre, aus Freising und wird als einer der wenigen Abgeordneten in Berlin quasi ein einfacher „Arbeiter“ – also ein Mann ohne Studium – sein. Sozusagen ein Mann der praktischen Erfahrung, der die Probleme und Interessen der Bürger (aus eigener Erfahrung) kennt und so zukünftig in die Politik einbringen möchte.

Bei seiner letzten der dritten Wahl hinein in den Bundestag konnte Obermeier 2009 46,9 Prozent der Erst und 44,7 % der Zweitstimmen für die sich bzw. die CSU holen (Freising: 44,6 Prozent der Erst- und 42,0 Prozent der Zweitstimmen; Pfaffenhofen 50,1 Prozent der Erst und 48,3 Prozent der Zweitstimmen). Sein ‚Nachfolger‘ Irlstorfer schaffte bei deutlich gestiegener Wahlbeteiligung im gesamten Wahlkreis einen Stimmenzuwachs (bei den Erststimmen) auf über 50 %.

Insgesamt sieht die Situation im Bundestag wie folgt aus (Stand: 22.09.2013 19.00 Uhr): die CDU/CSU konnte bei den Wählern etwas zulegen, SPD und Grüne stagnierten dagegen, die Linke wird möglicherweise Drittstärkste Kraft im Bundestag.

Offensichtlich ist die FDP erstmals seit ihrem Bestehen nicht mehr im Deutschen Bundestag vertreten. Auch in Hessen (dort wird parallel der Landtag gewählt) droht das ‚Aus‘ aus dem Parlament. Der Partei-Neuling Alternative für Deutschland (AfD) schnitt letztlich prozentual besser ab als die renommierte FDP.

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Aktualisierungen:
(Stand 20.15): die Unionspartner CDU/CSU kämpfen aktuell um eine eigene absolute Mehrheit. Im Wahlkreis Freising-Pfaffenhofen steht (obwohl noch nicht alle Wahlkreise komplett ausgezählt sind) Erich Irlstorfer als Entsandter und neuer Abgeordneter für Berlin fest. Ob einer der weiteren Kandidaten wie Dr. Michael Stanglmaier (Grüne) oder Florian Simbeck (SPD) über die Bayern-Liste Ihrer Partei nach Berlin einziehen ist bislang noch offen.

Im Nachbar-Wahlkreis (Ingolstadt-Eichstätt-Neuburg) konnte Dr. Reinhard Brandl sein Berlin-Mandat klar behaupten. Für die bisherigen Abgeordneten Eva Bullinger-Schröter und Agnes Krumwiede geht es am Ende um die Bayern-Quote und die jeweiligen Listenplätze ihrer Partei – da beide jedoch gute Plätze haben, könnte es möglicherweise am Ende (Bullinger Schröter steht beispielsweise auf Platz 2 der Bayernliste der Linken) erneut für Berlin reichen.

(Stand: 20.45 Uhr): Der Wahlkreis 215 ist vollständig ausgezählt. Faktisch ergibt sich im Wahlkreis folgendes Bild:

Erich Irlstorfer (CSU) -> 81.730 Erststimmen 52,92 %
Florian Simbeck (SPD) -> 27.164 Erststimmen 17,59 %
Dr. Michael Stanglmaier (Grüne) -> 18.170 Erststimmen 11,76 %
Thomas Schwarz (Die Linke) -> 4.440 Erststimmen 2,87 %

Hinrich Groeneveld (Freie Wähler) -> 7.123 Erststimmen 4,61 %
Marie-Madeleine von Kienlin (AfD) -> 5.855 Erststimmen 3,79 %
Dr. Jens Barschdorf (FDP) -> 3.854 Erststimmen 2,50 %
Sebastian Kanschat (Piraten) -> 3.539 Erststimmen 2,29 %

Dr. Reinhold Reck (ÖDP) -> 2.567 Erststimmen 1,66 %

Die Wahlbeteiligung im gesamten WK 215 lag hier bei 72,00 % – 155.881 der 216.492 Stimmberechtigten gingen hier an die Urnen.

Im Landkreis Pfaffenhofen (WK 215) haben die im Bundestag vertretenen Kandidaten folgende Ergebnisse erzielt:

Erich Irlstorfer 35.932 Erststimmen, 57,01 %
Florian Simbeck 12.112 Erststimmen, 19,22 %
Michael Stanglmaier 4.375 Erststimmen, 6,94 %
Thomas Schwarz 1.885 Erststimmen, 2,99 %

Die Wahlbeteiligung lag hier bei 70,42 % – 63.625 der 90.354 Stimmberechtigten gingen hier an die Urnen.

Im Landkreis Freising (WK 215)haben die im Bundestag vertretenen Kandidaten folgende Ergebnisse erzielt:

Erich Irlstorfer 42.964 Erststimmen, 49,76 %

Florian Simbeck 14.020 Erststimmen, 16,24 %

Michael Stanglmaier 13.427 Erststimmen, 15,55 %

Thomas Schwarz 2.421 Erststimmen, 2,80 %

Die Wahlbeteiligung lag hier bei 73,01 % – 87.129 der 119.336 Stimmberechtigten gingen hier an die Urnen.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen (WK 215)haben die im Bundestag vertretenen Kandidaten folgende Ergebnisse erzielt:

Erich Irlstorfer 1.053 Erststimmen, 67,54 %

Florian Simbeck 203 Erststimmen, 13,02 %

Michael Stanglmaier 93 Erststimmen, 5,97 %

Thomas Schwarz 27 Erststimmen, 1,73 %

Die Wahlbeteiligung lag hier bei 73,00 % – 1.579 der 2.163 Stimmberechtigten gingen hier an die Urnen.

Im Landkreis Dachau (WK 215)haben die im Bundestag vertretenen Kandidaten folgende Ergebnisse erzielt:

Erich Irlstorfer 1.781 Erststimmen, 50,77 %

Florian Simbeck 829 Erststimmen, 23,63 %

Michael Stanglmaier 275 Erststimmen, 7,84 %

Thomas Schwarz 107 Erststimmen, 3,05 %

Die Wahlbeteiligung lag hier bei 76,48 % – 3.548 der 4.639 Stimmberechtigten gingen hier an die Urnen.

Die möglichen weiteren Direktkandidaten der Region, die um den Einzug nach Berlin (noch) kämpfen sind

Agnes Krumwiede (WK IN-EI-ND / Grüne) => Bayernliste, Platz 11. Laut inoffiziellen Berechnungen zum könnten für die Grünen in Bayern 10 Mandate abfallen, so dass sich die Ingolstädter Kandidaten was die Stimmen betrifft vor ihren Kollegen platzieren müsste. – Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis war klar: Für Krumwide reicht es nur zum zweiten Nachrückerplatz der bayerischen Grünen.

Eva Bullinger-Schröter (WK IN-EI-ND / Linke) => Bayernliste, Platz 2. Für die langjährige Abgeordnete könnte es aber trotz der guten Ausgangsposition eng werden, da die Linke in Bayern kein sehr hohes Ergebniss erzielen konnte. Ihr sehr guter zweiter Listenplatz war es am Ende, der Bullinger-Schröter erneut als eine von vier Linken-Abgeordneten aus Bayern in den Bundestag einziehen ließ.

Florian Simbeck (WK FS-PAF /SPD) => Bayernliste, Platz 42

Michael Stangelmaier (WK FS-PAF /Grüne) => Bayernliste, Platz 20

In ganz Bayern lag die Wahlbeteiligung bei knapp über 70 %. Die CSU konnte hier (Stand 23 Uhr) rund 52 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen, die SPD liegt bei knapp 20 Prozent, die Grünen bei 8,4 Prozent, die Linke bei knapp 4 Prozent.