Zypern bekommt EU-Hilfen

Aus Von Ramona Schittenhelm

Die Finanzminister der Eurostaaten sowie Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben sich auf ein milliardenschweres Rettungspaket für Zypern verständigt. Das Land im Süden Europas soll zehn Milliarden Euro bekommen, um die eigene Staatspleite abzuwenden, heißt es in der Erklärung. Als Gegenleistung für die Unterstützung muss Zypern seinen Bankensektor jedoch verkleinern, die Steuern erhöhen und die staatlichen Unternehmen privatisieren, so die Vorgaben der EU-Staaten, um EU-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem.

Die Hilfen werden gewährt, um die finanzielle Stabilität Zyperns und der gesamten Euro-Zone zu erhalten, erklärte Dijsselbloem.

Allerdings zahlt auch der Zyper selbst mit. Und zwar durch das Geld, das er auf den zyprischen Banken hat. Bei Einlagen unter 100.000 Euro wird eine Abgabe von 6,75 Prozent fällig, bei höheren Summen sind bei 9,9 Prozent. Das soll 5,8 Milliarden Euro einbringen kündigt der EU-Gruppenchef an. „Wir haben die Lastenverteilung sehr sorgfältig geprüft“, versicherte der Niederländer. Der Schritt soll in der Euro-Zone jedoch einmalig bleiben und Zypern vor der Staatsverschuldung retten.

Nach Bekanntwerden dieser Informationen haben die Zyprer am Morgen versucht, ihr Geld von den Banken abzuheben. Dabei kam es zu einem kurzfristigen Ansturm auf Genossenschaftsbanken auf der Insel, die auch Samstags geöffnet haben. Allerdings ist der Anteil der Einlagen bereits entsprechend „eingefroren“ worden, der von den Kunden entrichtet werden soll.