Karlskron muss handeln um auch zukünftig finanzielle Handlungsspielräume zu haben
Karlskron 4,5 Millionen Euro Schuldenobergrenze hat sich der Gemeinderat Karlskron gesteckt. Und die wird in den nächsten Jahren erreicht werden besagt der Haushaltsplan, den die Gemeinderäte in der Sitzung am Montag einstimmig verabschiedeten. Auch wenn mit dem Papier kaum jemand der Gremiumsmitglieder wirklich zufrieden ist.
Es fehlt an klaren Entwicklungszielen für Karlskron. Diese sollen in der Klausur im Herbst konkretisiert und gesteckt werden. SPD-Gemeinderat Werner Widuckl brachte das auf den Punkt, was viele seiner Gemeinderatskollegen bereits umschrieben hatten: „In der Klausur werden wir uns sicherlich von vielen Projekten die aktuell in den Köpfen irgendwo stecken verabschieden müssen und erst einmal die Einnahmen-Seite der Gemeinde in Ordnung bringen.“ Eine Aufgabe die sicherlich nicht nur auf Begeisterung stoße. Denn Einnahmen könne man vor allem über Einkommens-, Gewerbe- und Grundsteuer sowie höhere Gebühren akquirieren. Thomas Krammer (SPD) sieht hier in der Vergangenheit eklatante Versäumnisse, die sich im aktuellen Haushaltsplan widerspiegeln. Denn der, so Krammer, würde keines der infrastrukturell notwendigen Projekte wie Glasfaser oder seniorengerechtes Wohnen wirklich aufgreifen.
Auch Bürgermeister Stefan Kumpf sah es nicht als Kritik sondern als Tatsache an, dass der bereits vor seiner Amtszeit vorbereitete Haushaltsplan zukünftig nicht nur deutlich früher sondern vor allem auch an der Entwicklung Karlskrons ausgerichtet entwickelt werden muss.
Eckdaten des Haushalts der Gemeinde Karlskron
Der Verwaltungshaushalt der Gemeinde liegt bei 7,02 Millionen Euro und ist damit um 6 Prozent höher als im Vorjahr. Der Vermögenshaushalt dagegen minimiert sich um 41 Prozent im Vergleich zu 2013 und liegt bei 2,71 Millionen Euro. Der Gesamthaushalt liegt damit bei 9,74 Millionen Euro. Auch in 2014 liegen die Hebesätze für Realsteuereinnahmen bei 300 % (Grundsteuer A und B) sowie 320 % für Gewerbesteuer.
Die laufenden Ausgaben finanziert die Gemeinde Karlskron dank relativ günstiger Steuereinnahmen. Dennoch bleibt für die geplante Zeitspanne 2014 bis 2017 aktuell lediglich eine freie Finanzspritze bzw. Investitionsrate von jährlich 864.000 Euro übrig. Projekte wie z.B. der Breitbandausbau oder eine Kindergartengeneralsanierung sind bis dato im Haushaltskosten noch nicht mit konkreten Zahlen eingeplant.
546,13 Euro müsste jeder der 4909 Karlskroner Bürger an die Gemeinde zahlen, um die in 2014 stehende Verschuldung von 2,68 Millionen Euro ausgleichen zu können. Geht man von den aktuellen Zahlen und Planungen aus, wird die Zahl bis 2017 bei 5,23 Millionen Euro liegen.
Die Rücklagen der Gemeinde Karlskron liegen bei 1,5 Millionen Euro. Geplant ist in diesem Jahr die Zuführung in Höhe einer halben Million Euro. Dazu kommen die noch vorhandenen Bau- und Gewerbegrundstücke, die die Kommune bislang noch besitzt und die aktuell etwa 2 Millionen Euro an Wert ausmache.
Die im Haushalt angesetzten Investitionsmaßnahmen kommen während der Herbstklausur alle auf den Prüfstand. Eine Neuorientierung und Ausrichtung der Gemeinde Karlskron in eine zukunftsfähige Richtung ist geplant. Berücksichtigt ist aktuell u.a. die Ersatzbeschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges (LF8) für Karlskron mit 350.000 Euro in der mittelfristigen Planung bis 2016. Der Neubau der Schulturnhalle mit Notbeleuchtung für 6,1 Millionen Euro bis 2016. Ein Zwischenfinanzierungsdarlehen für die Hubertus-Schützen Pobenhausen für den neu gebauten Schützenkeller im Bürgerhaus mit 68.000 Euro sowie einen Zuschuss der Gemeinde für den Schützenverein mit 94.800 Euro. Dieser so Gemeinderätin Christa Froschmeir (CLK) falle jedoch deutlich höher aus, als dies ursprünglich mit dem Gemeinderat einmal gesprochen war. Sie verlangte daher erneut, dem Gemeinderat endlich die Abrechnungen und konkreten Zahlen zu den Bau- und Sanierungsarbeiten am Bürgerhaus/Pilgerzentrum in Pobenhausen vorzulegen. Dies wurde ihr nun für die September-Sitzung zugesagt, damit die Gemeinderäte für die bevorstehende Klausur aktuelles Zahlenmaterial vorliegen haben.
Eingeplant in den Investitionsmaßnahmen ist auch die Sanierung der Eicherstraße mit 1,3 Millionen Euro bis 2015. Die teilweise Erneuerung des Regenwasserkanals (Hauptstraße) mit 96.000 Euro sowie der Kanalbau in Adelshausen (341.000 Euro) bis 2016 und die Kanalsanierung in Pobenhausen und Adelshausen (1,2 Millionen Euro) bis 2015.
Kommentare sind geschlossen.