Ingolstadt: Falsche Polizeibeamte nutzen Schockanrufe für Betrügereien
Aufgrund eines sogenannten Schockanrufes konnten Unbekannte am Freitag den 17.06.2011 von einer 57-jährigen Ingolstädterin 400 Euro ergaunern.
Gegen 10:30 Uhr erhielt die Geschädigte einen Anruf in russischer Sprache von einem Unbekannten. Der angebliche Polizeibeamte teilte der Frau mit, dass ihr Sohn einen Unfall verursacht habe und seine Festnahme nur durch Zahlung einer Summe von 10.000 Euro abzuwenden sei. Die völlig aufgelöste Mutter übergab schließlich einem weiteren russisch sprechenden jungen Mann, der noch während dieses Telefonats zur Wohnung der Frau in der Richard-Strauß-Straße kam, 400 Euro. Der Unbekannte verschwand unmittelbar danach mit dem Geld. Er wird wie folgt beschrieben: ca. 25 Jahre, 1,72 m groß, schlank, trug grünes T-Shirt und blaue Jeans.
Noch am selben Vormittag erhielt eine weitere Frau aus Ingolstadt einen ähnlichen Anruf, in dem der Anrufer ebenfalls in russischer Sprache vorspiegelte er sei Polizeibeamter. Die 43-Jährige ließ sich jedoch nicht zu einer Geldübergabe bewegen. In beiden Fällen stammte der Anruf von der selben litauischen Mobiltelefonrufnummer.
Die Polizei mahnt zur besonderen Vorsicht, wenn Anrufe eingehen, in denen vorgetäuscht wird, dass Familienangehörige z. B. wegen einer Unfallregulierung oder als Kaution dringend Geld benötigen. Gezielt werden dabei vor allem aus Russland stammende Deutsche als Opfer ausgewählt.
„Schock-Anrufe“ nennt die Polizei solche Betrugsvarianten, die von der Polizei landesweit registriert werden. Den Opfern wird vorgetäuscht, dass ihr Verwandter einen Unfall mit hohem Sach- und Personenschaden verursacht habe oder sich wegen einer Straftat in Haft befinde. Zur Regulierung dieser Angelegenheit werden Sofortzahlungen von mehreren tausend Euro gefordert. Oft werden die Geschädigten auch zu einem Rückruf auf eine Mobilfunknummer veranlasst. Unter der angegebenen Rückrufnummer meldet sich dann jeweils ein angeblicher Polizeibeamter, der den Sachverhalt bestätigt und so die Geschädigten zu einer Geldübergabe bewegt.
So schützen Sie sich vor dieser Betrugsmasche:
Ø Fragen Sie bei einem solchen Telefonat nach persönlichen Daten/ Erlebnissen, die nur Ihr Verwandter beantworten kann.
Ø Rufen Sie die übliche Nummer des Verwandten an.
Ø Ziehen Sie im Zweifelsfall Familienmitglieder oder unverzüglich die Polizei hinzu.
Ø Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen.
Ø Informieren Sie auch Bekannte aus der Zielgruppe der Täter, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind und sich deshalb in den Medien nicht über diese Betrugsmasche informieren können.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Ingolstadt unter der Telefonnummer 0841/9343-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
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