Um zwei Uhr Ruhe auf der Piste genießen
Berchtesgadener Land: Über 103 Stunden stand Christian Flühr, gebürtiger Oberhausener, ohne Unterbrechung auf den Skiern. Inzwischen ist der 28 Jahre alte Soldat stationiert beim Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall. 103 Stunden, das ist ein neuer Weltrekord im Dauerskifahren. Und diese Leistung ist auch im Guinessbuch der Rekorde eingetragen. Der „Berchtesgadener Anzeiger“ hat sich mit dem 28 Jahre alten begeisterten Skifahrer über die Lust am Dauerskifahren, den Skisport im allgemeinen und die Möglichkeiten bei der Bundeswehr unterhalten. |
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Sie fahren über 100 Stunden Ski und bewältigen dabei über 200 000 gefahrene Meter. Warum macht man so etwas? Christian Flühr: Ich fahre gerne Ski. Ich stamme aus dem Ruhrgebiet und da war mehr als höchstens sechs Wochen Skifahren im Jahr nicht drin. Irgendwann kam dann die Idee für ein 24 Stunden-Rennen. Stundenlang auf Skiern. Fahren Sie auch ganz „normalen“ Alpinski? Flühr: Ich fahre auch FIS-Rennen für den Westdeutschen Skiverband, ausschließlich Speed-Disziplinen. Es ist doch schön mit 120 Kilometern die Abfahrten hinunter zu fahren. Was den Skisport betrifft bin ich aber eigentlich ein Späteinsteiger. Ich bin zwar schon mit zwei Jahren auf Skiern gestanden, allerdings erst mit 20 Jahren Rennen gefahren. Um damit auch finanziell ein bisschen etwas zu erreichen, gibt es als Möglichkeit nur die Extremsachen. Was ist das besondere am Dauerskifahren? Flühr: Sind Sie schon einmal um zwei Uhr Nachts Ski gefahren? Diese Stille. Das Skigebiet für sich ganz alleine haben. Das ist ein Wahnsinnsgefühl. Die Stille und die Pistenbreite auszunutzen bringt einen riesen Spaß. Und es ist die schönste Zeit überhaupt zum Skifahren, besonders wenn das Wetter auch noch passt. Wie sieht denn die Vorbereitung auf diesen Wettstreit aus? Flühr: Eigentlich bereite ich mich auf die Dauerwettbewerbe überhaupt nicht vor. Nur auf das ganz normale Alpinskifahren. Im Sommer nehme ich an der deutschen Inlineserie teil, dann steht vorwiegend Konditionstraining auf dem Programm. Kürzlich war ich für einige Tage in der Skihalle im Ruhrgebiet im Schnee gestanden und demnächst geht es wieder auf die Pisten. Warum sind sie eigentlich zur Bundewehr gegangen, wegen der guten Sportmöglichkeiten? Flühr: Ok. Ich habe zwar im Allgäu, wo ich vorher war, einen Skizug geführt und werde das wohl auch in Reichenhall machen, der Hauptgrund war der Sport allerdings nicht für mich. Hauptsächlich wollte ich vom Ruhrgebiet aus nach Bayern. Und da kam ich eben ins Allgäu. Im nächsten Jahr sind die zwölf Jahre vorbei, dann werde ich mit meinem Studium Kommunikationswissenschaften anfangen. Als Pressereferent bei der Bundeswehr konnte ich dafür schon ziemlich gute und hilfreiche Erfahrungen sammeln. |
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