Ahnenforschung als Wurzel des eigenen Lebens sehen
Ein Blick in die eigene Geburtsurkunde zeigt es: wir wissen, wer unsere Eltern sind, wann und wo wir geboren wurden. Darüber hinaus steht dort, welcher Konfession wir angehören – eine Taufe vorausgesetzt. Viele Menschen möchten aber weit mehr wissen als das. Für sie ist das Feld der Familien- oder Ahnenforschung zu einem Betätigungsfeld geworden. Dabei werden alte Fotos und Briefe bzw. andere Dokumente gesammelt, gesichtet und ausgewertet. Mit Zeitzeugen – also älteren Verwandten oder Bekannten – wird versucht, mehr über die eigenen Vorfahren in Erfahrung zu bringen. Hilft das alles nichts mehr, verbringt man in der Regel sehr viel Zeit in den kirchlichen Archiven. Denn in sog. Martrikelbüchern (Taufbuch, Hochzeitsbuch, Sterbebuch) hatten die jeweiligen Pfarreien die verschiedenen Vorkommnisse dokumentiert, ehe dies von den kommunalen Standesämtern übernommen wurde. D.h. im Kirchenarchiv, welches in der Regel in den jeweiligen Hauptsitzen des Bistums angesiedelt ist, findet man per Microfish verfilmte Dokumente aus der damaligen Zeit.
Im Taufbuch beispielsweise kann man nachlesen, wann das Kind geboren wurde, wann getauft. Dort findet man aber auch Hinweise zum Wohnsitz und zu den Eltern des geborenen Kindes sowie zu den Taufpaten. In diesen Martrikelbüchern wird dann auch eingetragen, wenn die jeweilige Person heiratet oder stirbt – oder (sofern einer Glaubensrichtung angehörend) diese verlässt (Stichwort: Kirchenaustritt). Im Sterbemartrikel lässt sich nachverfolgen, wann eine Person gestorben ist und wo sie begraben liegt. Häufig findet man auch Hinweise darauf, woran die Person verstorben ist.
Das Feld der Ahnen- oder Familienforschung kann ein interessantes Betätigungsfeld sein. Allerdings sind diese alten Dokumente in der Regel in der sog. deutschen Schrift – also einer Schreibweise verfasst, die uns heute nahezu fremd ist. Daher sollte man sich im Vorfeld mit der Deutschen Schrift von früher auseinander setzen, damit man die Informationen aus den alten Büchern auch tatsächlich lesen kann.
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