Betty Heidler nach Handmessung zu Olympiabronze im Hammerwerfen

Aus Von Ramona Schittenhelm

London 77,13 Meter. Betty Hediler hat sich beim olympischen Hammerwerfen zu Bronze gezittert. Die Weltrekordhalterin aus Deutschland erlebte dabei ein kurioses Wechselbad der Gefühle, das die Erlebnisse von Siebenkämpferin Lilly Schwarzkopf fast noch ein wenig in den Schatten stellte.

Ihre Teamkollegin Kathrin Klass hatte im Endkampf mit einer Weite über 76 Metern vorgelegt, war kurzzeitig auf dem Bronzerang. Dann der fünfte Versuch von Betty Heidler. Der Wurf war klar über die 77 Meter-Marke. Langes Warten. Eine Weite wurde nicht angezeigt. Bange Blicke, die Athletin erkundigt sich bei den Kampfrichtern. Die Weitenrichter hatten offensichtlich den falschen Hammerabdruck gemessen.

Das aktuelle Reglemant würde zugestehen, das Heidler einen Ersatzversuch dafür bekommt. Ein Videobeweis so wie im Siebenkampf ist so nicht vorgesehen. Das deutsche Team legt Einspruch ein, der nach Ende des Wettkampfes behandelt werden kann. Die Weitenrichter ziehen das Maßband, ermitteln alle Einwurfstellen jenseits der 75 Meter-Marke handisch, um eine Zuordnung zu den Weiten des Computers herstellen zu können. Die Deutsche Werferin bangt, es gibt Gespräche mit den Wertugnsrichtern, dann die Freude: Betty Heidler liegt auf dem Dritten Rang und gewinnt mit ihrer Seite von nachgemessenen 77,13 Metern Bronze im olympischen Hammerwurf in London.