Enthüllung der Fleißerstatue in der Fußgängerzone Ingolstadt (Theresienstraße 1)

Aus Von Ramona Schittenhelm

Ingolstadt Ihre Heimatstadt Ingolstadt setzt der Dichterin Marieluise Fleißer ein Denkmal vor dem Tabak-Ladengeschäft ihres Ehemanns. Ab dem 15. September wird die Statue dort stehen. An diesem Abend (18.30 Uhr) wird das Werk der Hamburger Künstlerin Elisabeth Wagner enthüllt und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Marieluise-Fleißer-Gesellschaft lobte 2010 einen Kunstwettbewerb mit dem Ziel aus, die Dichterin im öffentlichen Raum als Figur oder Installation zu zeigen.

Die Jury diskutierte diesen Aspekt lange und intensiv. Marieluise Fleißers Lebenslauf ist komplex, der Bezug zu einer Heimatdichterin kann nur bedingt gelten. Umso wichtiger erschien es der Fleißergesellschaft, mit der prämierten Figur von Elisabeth Wagner einen fruchtbaren Dialog mit den Bürgern der Stadt herzustellen. Der Ort in der Theresienstraße nimmt Bezug auf den Tabakwarenladen des Fleißer-Ehemanns Bepp Haindl, in dem Marieluise Fleißer arbeitete.

Elisabeth Wagner gehört zu den bedeutenden Bildhauerinnen der Gegenwart. Aufgewachsen in Gundelfingen, studierte sie zunächst an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Karlsruhe, dann an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seit 1996 lehrt sie als Professorin für Grundlehre, Freie Kunst, an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, ab 2006 für Bildhauerei (Skulptur / Installation / Raumkonzept).

Seit 1981 stellt Prof. Wagner in regelmäßigen Abständen in der Bundesrepublik aus. 2010 in Backnang mit dem Titel „Der verstaubte Raum“. Seit 2000 beschäftigt sich Wagner mit Bildnissen und stellt Skulpturen nach berühmten Porträts der Malereigeschichte her. Im freien Umgang mit dem Material – etwa Pappe, Gips, Noppenfolie, Draht – setzt sie der malerischen Bildsprache der Vorlage Ausdrucks- und Gestaltungsmittel plastischen Arbeitens entgegen. Die Modellierung feinster Nuancen seelischen Ausdrucks und die kühle Zurückhaltung in der Bemalung bewirken, dass die Skulpturen – losgelöst von Ort und Zeit – physisch präsent werden.

Gegossen wurde die Figur in der Bildgießerei Witttkamp in Elmenhorst. Sie hat sich auf das Gießen von Skulpturen und Reliefs in kleinen Auflagen im Wachsschmelzverfahren spezialisiert.

Unterstützt wurde die Marieluise Fleißer Gesellschaft von der Stadt Ingolstadt und der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten.