Gemeinderat setzt ein Zeichen: Weichering stimmt gegen einen Nationalpark Donauauen

Gemeinderat setzt ein Zeichen: Weichering stimmt gegen einen Nationalpark Donauauen

Aus Von Ramona Schittenhelm

Eine halbe Stunde lang wurde zäh gerungen im Gemeinderat. Die Frage: soll über den Antrag von Gemeinderat Georg Niedermeier abgestimmt werden oder schafft man die erneute Vertagung der Entscheidung. In der vierten Sitzung beharrte Niedermeier aber auf ein Zeichen des Gemeinderates.

Mit einem Antrag an die Geschäftsordnung, die Entscheidung solange zu vertagen bis man ein Konzept und damit schlüssige Informationen zum Nationalpark hätte, scheiterte SPD-Gemeinderat Winfried Fischer aber. Nur sechs Gemeinderäte stimmten für die Verzögerung der Entscheidung (Carola Bezdeka-Greiner, Markus Eichlinger, Rainer Blomeier, Winfried Fischer, Andrea Appel-Fischer und Friedrich Höche). Die gleichen Gemeinderäte die am Ende für den Nationalpark stimmten. Die anderen votierten dagegen, wohl wissend, dass die Planungen trotzdem weiter geführt werden und man am folgenden Dialog-Prozess beteiligt werden. Für die ablehnenden Gemeinderäte ist dieser Schritt mehrheitlich ein Zeichen an die Staatsregierung, das man nicht einfach ungehört bleiben möchte in Weichering.

Enteignung wird es durch den Nationalpark keine geben

Der Termin der Bürgermeister und dem Landrat mit Umweltministerin Ulrike Scharf brachte im Vergleich zur Bürgerinformation in Weichering nichts nennenswert Neues. Scharf bekräftigte lt. Bürgermeister Thomas Mack noch einmal: Enteignungen werde es keine geben, der Tauschfaktor werde moderat sein. Für etwaige Nutzungen innerhalb eines möglichen Nationalparkes (z.B. Wasser oder Abwasser) gäbe es Bestandschutz, diese müssten aber im Rahmen einer Nationalpark-Konzeption, die zu einer Verordnung werden würde – käme es zum Nationalpark Donauauen – in jedem Fall aufgegriffen werden.

Schneller ging es bei den Punkten „Förstl Kies“ in Lichtenau sowie der Erweiterung der Firma Scherm in Probfeld. Beim Lichtenauer Kiesunternehmen ging es um die Verlängerung des schonenden Kiesabbaus (Fläche zwischen dem alten und neuen Weiher), dem der Gemeinderat einstimmig zustimmte. Die mögliche Scherm-Erweiterung konnte dagegen noch nicht behandelt werden. Da der Gemeinderat aus Karlskron seine Entscheidung noch nicht getroffen hat sind die Unterlagen zum konkreten Antrag noch nicht in Weichering vorliegend. D.h. dort werde die Entscheidung erst getroffen, wenn man auch tatsächlich konkrete Unterlagen hätte, so Mack.

Jugendförderung ist der Gemeinde wichtig

Rund 8600 Euro an Jugendförderung werden 2017 an die Ortsvereine ausgeschüttet. Hauptempfänger sind die beiden Sprotvereine, der SV Weichering und der TSV Lichtenau mit rund 5700 Euro. Gelder gehen aber u.a. auch an die Ministranten, die Katholische Landjugendbewegung, die Pfadfinder, die Schützen, den Theaterverein oder den Männergesangverein.

Der Tag der offenen Tür an der Grund-Sanierten Schule sei super angenommen worden, bilanzierte Bürgermeister Thomas Mack. Allerdings hätte es auch Schäden gegeben: ein kaputter Türgriff. Das Gemeindeoberhaupt verstehe hier einfach das Verhalten mancher Eltern nicht, die ihre Kinder einfach machen lassen ohne einzugreifen.