Interview mit Volker Rosin zum Thema Kindermusik

Aus Von Ramona Schittenhelm

Kinder sind ein sehr anspruchsvolles Publikum

Kindermusik muss keinesfalls langweilig klingen

Reichertshofen Seine erste Eigenkomposition „Hallo“ wird heute noch in jedem seiner Konzerte als Auftaktsong gespielt. Ansonsten hat Volker Rosin im Laufe seiner Karriere einige Songs kompniert und getextet. Am Sonntag, 28.12. tritt der „König der Kinderdisko“ in der Reichertshofener Paarhalle an und wir haben im Vorfeld mit dem Künstler gesprochen.

Guten Tag Herr Rosin. Schön, Sie erreicht zu haben.

Volker Rosin: Guten Tag. Bis Weihnachten bin ich mit meiner Weihnachtstour unterwegs. Jeden Tag in einer anderen Stadt. Das ist zwar stressig. Aber mit den Kindern zu singen und zu tanzen macht dafür umso mehr Spaß.

Wie sind Sie denn eigentlich zur Kindermusik gekommen?

Volker Rosin: Eigentlich bin ich ausgebildeter Sozialpädagoge und habe vor Jahren im Kindergarten gearbeitet. Da ist das mit der Kindermusik und mir entstanden. Und nächstes Jahr bin ich bereits 30 Jahre auf der Bühne. Wichtig ist mir bei der Musik, dass es eingängige Melodien sind, auf die sich die Kinder bewegen können. Wir haben z.B. für den Kinderkanal eine Sendung konzipiert. Darin stellen wir musikalisch verschiedene Berufsgruppen vor wie z.B. die Polizei.

Für mich ist die Arbeit mit Kindern toll. Kinder sind zwar ein sehr anspruchsvolles, aber auch ein sehr ehrliches Publikum. Sie sagen ganz direkt, wenn ihnen etwas gefällt oder eben nicht gefällt. Musik für Kinder wird gemessen an Dingen wie Originalität und Wirkung. Kindermusik kann aber auch eine musikalische Brücke zwischen Generationen schlagen.

Dazu fällt mir der Donikkl-Wiesnhit 2008 „So a schöner Tag“ ein. Wie finden Sie das, wenn Erwachsene „Kindermusik“ hören und wie stehen Sie zu Ihrer Konkurrenz?

Volker Rosin: Ich selbst habe zwar noch kein Konzert von ihnen gehört. Aber wir gehen sehr respektvoll miteinander um. Sie machen eine ganz andere Musik wie ich. Bie mir geht es vor allem um Pop und Schlager. Darüber, dass unsere Lieder auch z.B. auf der Wiesn gespielt werden, freue ich mich. Mein Känguruh-Lied hat das ja vor ein paar Jahren auch schon geschafft. Musik für Kinder kann für Erwachsene durchaus interessant sein, da die Melodien und Texte sich einprägen, zum mitmachen animieren und so u.U. auch zu Ohrwürmern werden können.

Kinder sind, was Musik hören betrifft, ein interessantes Klientel. In einem Moment hören sie z.B. unsere Musik, fünf Minuten später einenSong von den Toten Hosen.

Wie entstehen bei Ihnen denn überhaupt neue Lieder?

Volker Rosin: Ich versuche, die Themen aus dem Alltag zu greifen. Oft kommen aber auch Themen von den Kindern selbst. Letztens zum Beispiel von einem Mädchen, das im Rollstuhl sitzt. Sie meinte zu mir: „deine Lieder sind toll, aber ich kann gar nicht richtig mittanzen“. Ich habe das Thema aufgegriffen in einem Lied, in dem es darum geht, dass man zum Tanzen überhaupt keine Füße braucht.

Während der fast 30 Jahre auf der Bühne habe ich es meist so gehalten, dass eine Grundidee zu einem Thema da war und ich diese entwickelt habe. Ich war z.B. am Strand unterwegs, habe den Wind und die Kälte gespürt und ein Boot liegen sehen – ich habe mir überlegt, was man damit assoziieren könnte. So nach und nach bin ich dann zu Piraten und einem weißen Strand gekommen. In einem anderen Fall habe ich auf einem T-Shirt einen Gorilla mit Sonnenbrille gesehen, der Skateboard fährt und habe angefanen, zu reimen.

Sie haben im Moment ein volles Programm: neue CD, Weihnachtstour.

Volker Rosin: Pro Jahr habe ich zwischen 160 und 260 Live-Auftritte deutschlandweit, daneben mache ich Workshops, TV Auftritte , schreibe und produziere neue Lieder und CDs. Ich liebe diese Auftritte, gehe auf die Kinder ein und hole mir Kinder zum ‚mithelfen‘ auf die Bühne. Bei mir im Programm werden die Zuschauer von Beginn an mit einbezogen.

Es ist richtig, dass Anfang Januar meine neue CD heraus kommt. Beim Auftritt in Reichertshofen werde ich schon einige Lieder spielen. Ich bin schon auf die Reaktion des Publikums gespannt.

30 Jahre Musik heißt ja auch jede Menge Songs. Gibt es denn noch Lieder aus Ihrer Anfangszeit, die Sie heute noch spielen?

Volker Rosin: Oh ja. Das Begrüßungslied „hallo …“ zum Beispiel. Das habe ich vor 30 Jahren entwickelt und ich musste nur eine kleine Änderung machen – aus dem Kanzler im Text ist eine Kanzlerin geworden. Ich spiele das Lied aber nach wie vor bei jedem Auftritt. Und bereits da singen und tanzen die Kinder voll mit.

Vielen Dank für das Gespräch.