Theaterverein springt zwischen zwei Welten

Theaterverein springt zwischen zwei Welten

Aus Von Ramona Schittenhelm

Soll man sich im Leben von Äußerlichkeiten blenden lassen? Ist es wichtig, Versprechungen einzuhalten? Kann der (nahende) Tod Menschen verändern? 

Die Darsteller des Stückes „Das Testament des Rumpelbauern“ (Theaterverein Baar-Ebenhausen, Landkreis Pfaffenhofen / Ilm) setzen sich im diesjährigen Stück genau damit auseinander. Der Theaterverein Baar-Ebenhausen hat es sich in den letzten Jahrzehnten zur Tradition gemacht immer wieder der Gesellschaft mit dem Dreiakter auf humorvolle Weise den Spiegel vorzuhalten. Und das ist auch bei dem Stück von Robert A. Nemecek überaus gut gelungen. Unter der Regie von Sandra Dabitz glänzten Toni (Roland Pilz), Alois (Martin Bergmaier) – die beiden Söhne des Rumpelbauern (Armin Fehlau)  in diesem Stück. 

Stark ist dabei auch die erste Hälfte des Auftakt-Akts: der Rumpel im Dialog mit dem Jenseits (Tanja Schmalzl). Auch wenn nur wenig Akteure stehen. Die Dialoge überzeugen. Fesseln. Strapazieren die Lachmuskeln. Vor allem aber regt aber bereits der Auftakt zum Nachdenken. 

Humorvoll wird es im zweiten Akt wenn die Damenwelt (Afra und Fini Moosschneider gespielt von Elisabeth Bayer und Katharina Ferber sowie die junge Maral, die von Viktoria Walcher gespielt wird). Die Zuschauer können sich an diesem und am folgenden Wochenende auf allerlei Verwicklungen zwischen den Bauersleuten und den Dienstboten (Elisa Dabitz, Martin Bayer) freuen. Restkarten gibt es für alle Veranstaltungen an der Abendkasse. Die Veranstaltungen an den zwei Samstagen und dem kommenden Freitag beginnen um 19.30 Uhr. Am ersten Sonntag ist die Aufführung am Nachmittag (14.30 Uhr). Am zweiten Sonntag starten die Darsteller um 18.00 Uhr.

Freuen darf man sich auf ein Stück mit einem modernen Bühnenbild, an dem in den vergangenen Wochen intensiv hinter den Kulissen gearbeitet wurde. Und auch an den Schauspielern legte die Maske intensiv Hand an. Holen  positive und negative optische Highlights aus den Darstellern heraus. Nicht nur das Bühnenbild überzeugte. Auch die Technik hatte einiges zu tun. Denn die diesjährige Aufführung ist reich an Effekten. Auf und hinter der Bühne waren zahlreiche Perfektionisten am Werk, die den Funken auf das Publikum überspringen lassen. Als Zuschauer kann man getrost sagen: nur Mut dazu, den angefangenen Weg weiter zu bestreigen, regelmäßig auch Mitglieder der (ehemaligen) Jugendgruppe mit einzubinden und auch mal Stücke zur Aufführung zu bringen, die etwas neuer, etwas ausgefallener sind. Die technischen Möglichkeiten und das vorhandene Equipment wird gut eingesetzt, um eine lebendige Aufführung zu bieten, in der nicht nur die eigentliche Bühne, sondern der komplette Saal zum Showplatz wird. Der Theaterverein Baar-Ebenhausen als Laien-Theatergruppe braucht sich hier keineswegs hinter anderen – auch professionell agierenden – Gruppierungen verstecken.